Kennenlernfahrt, Klassenrat und Fußballturnier

06.01.2017

Präventionspreis des Rheingau-Taunus-Kreises geht an die Schulsozialarbeit der Rheingauschule

Geisenheim. (sf) Nur strahlende Gesichter gab es bei der Verleihung des Präventionspreises des Rheingau-Taunus-Kreises an die Rheingauschule: Landrat Burkhard Albers verlieh im Rahmen einer Feierstunde in der altehrwürdigen Aula des ältesten Gymnasiums des Rheingau den diesjährigen Präventionspreis an die Schulsozialarbeit für ihre jahrgangsübergreifenden Projekte, die Schüler von der 5. bis zum Abitur mit einbinden würden.
"Es ist mir eine große Freude, Sie heute hier anlässlich der Preisverleihung des Präventionspreises des Rheingau-Taunus-Kreises begrüßen zu dürfen. Die Rheingauschule ohne Schulsozialarbeit ist eigentlich kaum noch vorstellbar, sei es als Sofortunterstützung bei Problemen oder in Krisensituationen oder eben mit einer Fülle an Präventivmaßnahmen, die jedes Jahr vielfältiger werden. In meiner täglichen Arbeit bin ich sehr froh, solch verlässliche Stützen zu haben. Wann immer etwas anliegt, stehen die Schulsozialarbeiterinnen mit Rat und Tat zur Seite. Ihre Arbeit wird von unserer ganzen Schulgemeinde sehr wertgeschätzt. Und als Anerkennung Ihrer Arbeit und Ihres Engagement erhalten sie völlig verdient von Landrat Albers den Präventionspreis", sagte der kommissarische Schulleiter Lars Jügler.

Die Schulsozialarbeit an der Rheingauschule richtet sich an Schüler, Eltern und Lehrer durch Klassenbegleitung, Projekte und Einzelfallhilfen. Sie arbeitet an der Rheingauschule im Auftrag des Rheingau-Taunus-Kreises und ist ein eigenständiges Angebot der Jugendhilfe Hephata vom Hessisches Diakoniezentrum.e.V., der als Freier Träger die Arbeit vor Ort ausübt. "Unter Schulsozialarbeit wird ein gleichberechtigtes Angebot verstanden, das eng mit der Schule kooperiert und als eigenständige Institution dauerhaft im Schulalltag verankert ist. Die Schulsozialarbeit
verbindet verschiedene Leistungen der sozialen Arbeit miteinander und ist mit diesem Angebot im Alltag von Kindern und Jugendlichen gut erreichbar. Sie bringt sozialpädagogische Ziele, Tätigkeitsformen, Methoden und Herangehensweisen in die Schule ein, die auch bei einer Erweiterung des beruflichen Auftrages der Lehrkräfte nicht durch diese realisiert werden können. Für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern öffnet die Schulsozialarbeit neue Zugänge und erweitert deren Handlungsmöglichkeiten. Hauptziel ist es, zum gelungenen Schulalltag beizutragen um die Kinder und Jugendlichen zu unterstützen. Schulsozialarbeit fördert, gemeinsam mit der Schule, die individuelle und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen, indem sie an der Schule Aktivitäten anbietet, durch die Schüler über das schulische Angebot hinaus ihre Fähigkeiten entfalten, Anerkennung erfahren und soziale Prozesse gestalten können", erläuterten Lisa Küsters und Janina Schäfer. Die beiden Schulsozialarbeiterinnen an der Rheingauschule sind für die Schüler nicht nur da, wenn sie Sorgen, Kummer und Ärger oder aber auch Anregungen und Wünsche habt. Sie haben ein offenes Ohr wenn die Jugendlichen einfach mal jemanden braucht, der zuhört, wenn sie Probleme mit der Familie, Freunden oder mit sich selbst haben. Und natürlich bieten sie Hilfe bei Konflikten mit Mitschülern, Lehrern und Schulschwierigkeiten allgemein. Das Aufgabenfeld umfasst aber auch Hilfe für Eltern bei Erziehungsfragen und bei Schulschwierigkeiten allgemein. "Wir stellen bei Bedarf Kontakt zu anderen sozialen Einrichtungen und Beratungsangeboten her", erläuterten sie. Enge Kooperation gibt es mit den Lehrern, nicht nur bei Interesse an sozialpädagogischen Ansätzen, Inhalten und Methoden sondern auch zur Unterstützung bei der Arbeit mit einzelnen Schülern. Zur Unterstützung in der Stärkung der Klassengemeinschaft gibt es zahlreiche Projekte wie die Kennlernfahrt in den 5. Klassen oder den Klassenrat mit Moderatoren, der unter der Leitung der Schulsozialarbeit ausgebildet wird und dann selbstständig handelt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Projekte wie das jährliche schulübergreifende Fußballturnier zur Suchtprävention oder den Wahlunterricht "Soziales Engagement" .
Alle diese Aktionen hätten die Jury des Rheingau-Taunus-Kreises beeindruckt und überzeugt, so dass die Rheingauschule einer von zwei Preisträgern des insgesamt mit 1250 Euro dotierten Präventionspreises des Kreises sind. Mit der Verleihung des Preises wolle man die gute und nachhaltige Präventionsarbeit am Rheingaugymnasium würdigen. "Der Präventionspreis wird seit 2002 verliehen. Zielsetzung des Preises war die präventive Arbeit mit Kinder und Jugendlichen zu fördern unter anderem in der Gewalt- und Suchtprävention", erläuterte Landrat Albers. Das von der Rheingauschule vorlegte Präventionskonzept "Integration von Anfang an", das die Schulsozialarbeit in Kooperation mit der Schulleitung, den Lehrern und Eltern erarbeitet habe, überzeuge gerade durch seinen systematischen Aufbau von der 5. Klasse bis zur Oberstufe. "Hier ergibt sich eine gute inhaltliche Verknüpfung von unterschiedlichen Präventionsthemen wie Stress-, Alkohol- oder Mobbingprävention. Dadurch soll der Alltag konfliktfreier gestaltet und die Schüler bei ihrem Reifeprozess unterstützt werden", so Albers in seiner Laudatio. Die Jury habe dieses Konzept als ein nachhaltiges Präventionsprojekt angesehen und deshalb mit jährlich zu vergebenden Preis bedacht. In seiner Rede würdigte der Landrat auch die Schulsozialarbeit an allen anderen Schulen, sie sei ein überaus wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit im gesamten Rheingau-Taunus-Kreis.
Der Kreispräventionsrat habe entschieden, die Auszahlung des mit 1250 Euro dotierten Preis an die Schule vorzunehmen, mit der Zweckbindung für die Projekte in Kooperation mit der Schulsozialarbeit. Landrat Albers übergab den beiden Schulsozialarbeiterinnen und dem stellvertretenden Schulleiter Jürgler die Urkunde und einen Barscheck über 625 Euro. Der Preis war geteilt worden, die gleiche Summe mit Urkunde ging an die Silberbachschule Taunusstein für ihr "Achtsamkeitskonzept- verliehen.
Der kommissarische Schulleiter Lars Jügler und die Schulsozialarbeiterinnen, die den Preis für die Schule entgegennahmen, bekannten, wie sehr sie sich über diese Anerkennung freuen: "Unser Engagement wird dadurch gewürdigt und anerkannt. Der Preis bestärkt und motiviert uns, in diesem Bereich unsere Arbeit fortzusetzen". Auch Thilo Schmeiser vom hessischen Diakoniezentrum e.V.
Hephata, dankte im Rahmen der Feierstunde seinen Mitarbeiterinnen. Sein besonderes Lob ging an die Schulsozialarbeit und das Lehrerkollegium, das sehr gut kooperiere. "Durch diese gute Zusammenarbeit haben wir im Haus eine inhaltliche Bereicherung, die wir ohne Schulsozialarbeit nicht hätten. Ich danke hier dem Landrat, dass der RTK seinen Schulen dies überhaupt ermöglicht", so auch der kommissarische Schulleiter Lars Jügler.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 06.01.2017.

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