Gute Nachbarschaft in der Lindenstadt
20.06.2021
Internationaler Tag der Nachbarschaft wurde mit mehreren Aktionen gefeiert
Geisenheim. (sf) In Geisenheim und seinen Stadtteilen wird auf gute Nachbarschaft ganz großer Wert gelegt, das zeigt nicht nur der Erfolg der Nachbarschafts- und Generationenhilfevereins Geisenheim, der schon 2009 gegründet wurde. „Aufgrund der zunehmend veränderten Familienstrukturen schafft die Nachbarschafts- und Generationenhilfe Geisenheim e. V. ein außerfamiliäres Netzwerk und Kontakte, die in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Bei zunehmender Hilfebedürftigkeit können ältere Menschen Hilfen im Alltag und junge Familien Unterstützung bei der Betreuung und schulischen Förderung ihrer Kinder erhalten“, sagt auch Bürgermeister Christian Aßmann, der selbst Vorsitzender des Vereines ist. Doch nur mit einem Verein sei es nicht getan, Nachbarschaft müsse auch real gelebt werden und deshalb gab es zum „Tag der Nachbarschaft“ in der Lindenstadt auch gleich mehrere Aktionen, um die Menschen aller Generationen zusammen zu bringen.
Viele Kommunen in Deutschland beteiligten sich an diesem Tag mit schönen Ideen zum Thema „Nachbarschaft“ und starteten kleine und große Aktionen. In Geisenheim hatten Isabé-Sophie Cratz von der Tourist-Info und Kathrin Bach vom Bürgerbüro einige pfiffige Nachbarschafts-Ideen, die der Rathauschef gerne unterstützte.
In Geisenheim sollten Nachbarn zu diesem besonderen Tag zusammen eine Blumenwiese anlegen, die Hochschulstadt stellte dazu Wiesenflächen und Saatgut in allen Stadtteilen bereit. So wurden in allen Stadtteilen auf öffentlichen Grünflächen ein Bauzaun mit Blütensamen zum Aussähen bereitgestellt. Isabé-Sophie Cratz hatte die Baumschule Geisenheim um Unterstützung gebeten und bekam prompt so viele Blumensamen, dass sie mit Kathrin Bach 200 Tütchen befüllen konnte, die sie mit Wäscheklammern und einem schönem Etikett zu der Nachbarschaftsaktion versehen an den Bauzäunen anbrachten. In der Talstadt am „GEISENHEIM“-Schriftzug an der St.-Ursula-Schule, in Marienthal in der Nähe der Tennisplätze, in Johannisberg gegenüber dem Kloster Johannisberg in der Kurve Kanzler-Metternich-Straße und in Stephanshausen am Ortseingang standen die Bauzäune voller Samentütchen bereit. Hier konnten die ortsansässigen Nachbarn entweder vor Ort auf einer ausgewiesenen Fläche, direkt am Standort der Bauzäune, die Samen der Tütchen aussäen oder man konnte die Samen auch mit nach Hause nehmen und dort pflanzen. „Das bringt nicht nur ein nachbarschaftliches Lächeln, wenn die Blumen blühen, das ist auch ein Zeichen für gute Nachbarschaft mit der Natur, denn Bienen, Schmetterlinge, andere Insekten und Vögel freuen sich ja auch über diese nachhaltige Nachbarschaftshilfe“, meinte eine Spaziergängerin aus Winkel, die sich über diese Aktion freute.
Und die Tütchen mit Blumensamen an den Bauzäunen waren nicht das einzige Projekt am „Tag der Nachbarschaft“: Am Schaufenster der neuen Stadt- und Tourist-Information hatten Isabé Cratz und Kathrin Bach eine „Hilfetafel“ angebracht. Dort können Hilfesuchende und Anbieter von nachbarschaftlicher Hilfe ihre Anzeigen anbringen und in Kontakt treten. „Lebt bitte alle Nachbarschaft! Achtet auf eure nähere Umgebung. Helft euch gegenseitig. Gelebte Nachbarschaft ist mir sehr wichtig! Vieles wird dadurch leichter.“, meinte dazu auch Bürgermeister Aßmann. Außerhalb der Öffnungszeiten der Tourist-Info können die Gesuche und Angebote auch in den Briefkasten des Rathauses eingeworfen werden. Die Nachbarschafts- und Generationenhilfe unterstützt das Projekt fortlaufend und ist für Fragen und Vermittlung gerne bereit.
Denn auch die ehrenamtlichen Helfer des Nachbarschaftsvereines vermittelten mit einem Info-Stand auf dem Geisenheimer Markt, wie wichtig eine gute Nachbarschaft ist, gerade auch in den schwierigen Zeiten der Corona-Krise. Auch die Initiative „Nebenan Stiftung“, die den „Tag der Nachbarschaft“ initiiert hat, betont, wie bedeutend nachbarschaftlicher Zusammenhalt und lokales Engagement in der aktuellen Situation sind. In Geisenheim habe man mit der Gründung des erfolgreichen Nachbarschaftsvereines gute Rahmenbedingungen für Hilfe, Begegnung und Aufmerksamkeit zwischen den Menschen der Stadt und den Stadtteilen Marienthal, Johannisberg und Stephanshausen geschaffen. Die gegenseitigen Wünsche und Bedürfnisse müssten unter den Nachbarn selbst gestaltet werden und auch das laufe gut. So gut, dass sogar Menschen aus Oestrich-Winkel oder Rüdesheim gerne in den Geisenheimer Verein eintreten möchten, wie Geschäftsführer Udo Stenz vor Ort am Freitag auf dem Markt erläuterte. Mit Blumengeschenken an die Marktbesucher warben die Helfer des Vereines aber auch um aktive ehrenamtliche Hilfe und Mitgliedschaft in dem Verein. „Nachbarschaftliche Hilfe und nachbarschaftliches Miteinander sollen für alle unsere Mitglieder ein Gewinn werden und da ist auch bürgerschaftliches Engagement wichtig, das die Generationen verbindet und das Miteinander stärkt“, so der Bürgermeister, der darauf verwies, dass Aktionstage wie der „Tag der Nachbarschaft“ das Gemeinschaftsgefühl stärken und darauf aufmerksam machen, wie wichtig ein hilfsbereites Miteinander ist.
Ein Bericht von Sabine Fladung vom 20.06.2021.
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