Nachhaltiger Urlaub: Ein Tourismuskonzept gewinnt Anhänger

02.08.2016

Das Thema Nachhaltigkeit berührt den Lebenswandel vieler Menschen: Immer mehr Konsumenten möchten wissen woher die Produkte kommen, die sie jeden Tag kaufen und unter welchen Bedingungen sie produziert werden - was die Gestaltung des eigenen Urlaubs natürlich mit einschließt.

Aus ökologischer Sicht ist vor allem eine Flugreise problematisch, weil der CO2-Ausstoß beim Fliegen überproportional groß ist. Nachhaltiger Tourismus soll das Reiseerlebnis mit dem Schutz der Umwelt verbinden. Durch die kürzlich eingeführte Mallorca-Abgabe geriet das Thema in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit.

Reisen vs. Umwelt: Flugreise mit hohem Ausstoß an Treibhausgasen

Prinzipiell ist eine Reise per se nicht ökologisch: Die Fortbewegung ist beinahe immer mit hohem Ausstoß klimaschädlicher Gase verbunden, folglich leidet die Umwelt bei einem Urlaub. Bei nachhaltigem Tourismus, der häufig auch als sanfter Tourismus bezeichnet wird, sollen diese Belastungen so gering wie möglich gehalten werden. Dabei beschränkt sich das Konzept nicht darauf, der Natur so wenig wie möglich zu schaden. Auch das Erleben der ursprünglichen Umwelt und das Anpassen an die Kultur des fremden Landes gehört zum sanften Tourismus. Damit handelt es sich um einen Gegenentwurf zum Klischee des typischen Mallorca-Touristen, der wenig Wert auf gutes Benehmen legt und vor allem seine eigenen Interessen in den Vordergrund stellt.

Die Bäume schützen an heißen Sommertagen vor der Sonne
Die Bäume schützen an heißen Sommertagen vor der Sonne

Massentourismus verschreckt viele Urlauber

Wohl auch aus diesem Grund hat die Baleareninsel kürzlich eine Abgabe erhoben, durch die Konzepte zum nachhaltigen Tourismus gefördert werden sollen. Zwischen 50 Cent und 2 Euro müssen Touristen jetzt je Übernachtung zahlen, was von den meisten Urlaubern auch anstandslos akzeptiert wird. Die Insel ist auf nachhaltige Konzepte dringend angewiesen: Der Massentourismus vergangener Jahre setzte nicht nur der Flora und Fauna zu; die dichte Bebauung vieler Strände hält auch viele Touristen von der Reise ab. Auch andere Ziele, darunter gut besuchte Strände im südostasiatischen Paradies Thailand werden von einigen Reisenden gemieden, wenn die Natur zerstört wird. Nachhaltige Tourismuskonzepte stehen zwar der kurzfristigen Rendite entgegen, steigern nach und nach allerdings durchaus die Gewinne: Eine intakte Natur lockt vor allem solvente Touristen an.

Eine einfache Brücke führt den Wanderer über den Bach
Eine einfache Brücke führt den Wanderer über den Bach

Urlauber wollen Natur genießen

Diese kommerziellen Überlegungen werden von den meisten Urlaubern, die sich für nachhaltigen Tourismus interessieren, natürlich nicht vorgenommen. Den meisten Reisenden geht es einfach nur um ihre persönliche Verantwortung für die Menschen in den Tourismusgebieten. Vor allem in ärmeren Urlaubsländern ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, hat aber oft auch ruinöse Auswirkungen auf die Landeskultur und die Umwelt. Zudem lässt sich das Land so besser kennenlernen: Themenwanderwege www.rheingau.de/wanderwege/hildegardweg bringen den Touristen die Flora und Fauna näher - ohne das CO2 in die Luft geblasen wird. Dasselbe gilt auf für das Paddeln auf einem Fluss oder See - das Konzept lässt sich also gut mit Bewegung verknüpfen. Ein weiteres Thema ist der Betrieb der Hotels; nach unseren Maßstäben wird in vielen Unterkünftigen viel Energie verschwendet. Der Bewusstseinswandel, dass die Ressourcen endlich sind, muss in vielen Ländern erst einmal eintreten - und hier kann der nachhaltige Tourismus einen wichtigen Beitrag leisten.

Ein Bericht von R.R. vom 02.08.2016.

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