Mit bemalten Steinen Danke sagen
14.04.2020
Gruppe „RheingauSteine“ überrascht Helden des Corona-Alltags mit kleinen Kunstwerken
Rheingau. (sf) Blumensträuße mit Blüten aus Buchstaben, die „Danke“ sagen, süße Osterhasen und Küken, die Abbildung von Krankenschwestern, die bis zur Erschöpfung arbeiten, Schutzengel, Herzen und Marienkäfer haben über zwei Dutzend fleißiger Künstler auf Steine gemalt, die jetzt an die Helden der Corona Krise verteilt werden. Die Gruppe RheingauSteine, über die das RheingauEcho erst vor kurzem berichtete, hat eine besondere Aktion gestartet, die den fleißigen Mitarbeitern in Krankenhäusern, im Sanitätsdienst, in Pflegediensten, in Apotheken, Lebensmittelläden, Bäckereien oder Lkw-Fahrern gilt. „Auf den Steinen steht „Einfach nur mal Danke sagen - Rheingausteine“, erklärt Silvia Porth von der Gruppe, die sich auf Facebook gegründet hat und in nur wenigen Monaten aktuell fast 1500 Mitglieder hat. Allein Edeltraud Zimmermann hat 20 Steine, die sie überall im Rheingau gesammelt hat, mit Osterhasen und -küken bemalt und ins Josefshospital gebracht. Und auch viele andere fleißige „Helden“ freuten sich über die nette Überraschung der Steinmaler: „Wow, was für eine tolle Überraschung . Vor ein paar Tagen stand eine Kiste „Glücksengel“ und „Dankeschön-Steine“ vor unserem Haus. Gleichzeitig erhielt ich die Nachricht, dass diese Dankeschön-Steine für mich und meine Kollegen sind. Diese Steine habe ich heute an meine tollen Kollegen der Malteser Rettungswachen in Winkel, Eltville, Wiesbaden und an die Kollegen des DRK weitergeben. Weiter werden morgen weitere Steine an die Kollegen von der JUH, ASB, Ambulanz und an die Trägerschaften von Wiesbaden und Rheingau-Taunuskreis versendet“, so Frank Zimmermann vom Maltester Hilfsdienst. Sein Dank ging an Rheingau Steine und an die Künstler mit dem Wunsch „Bleibt alle gesund“. Die Freude sei groß bei allen Helfern gewesen, die die Dankeschön-Steine erhalten hatten. „Es ist schön zu wissen, so tolle Mitmenschen in dieser nicht geraden einfachen Zeit zu haben“, halten sowohl die Künstler als auch die Beschenkten fest.
Hinter den kleinen Kunstwerken aus Stein stehen Frauen, Männer und Kinder aller Altersgruppen, die sich der Facebook-Gruppe angeschlossen und Spaß daran haben, anderen eine kleine Freude im Alltag zu bereiten, wenn sie einen solchen künstlerisch bemalten Stein finden und auch wieder weitergeben. „Auswildern“ nennen die Stein-Freunde das und längst nicht nur im Rheingau sind diese bemalten Steine zu finden, deutschlandweit und darüber hinaus gibt es solche Gruppen, die Steine künstlerisch bemalen und zum Finden und Freuen auslegen.
Im Rheingau hat die 46jährige Nicole Schueler aus Eltville die Gruppe „RheingauSteine“ gegründet und auf Facebook installiert. Hier fungiert sie auch als Administratorin der Gruppe, hat mittlerweile aber auch viele Helfer und Moderatoren, die sie unterstützen. „Auf die Idee brachte mich ein guter Freund, der in Taunusstein beim Gassi gehen einen „Taunusstein“ gefunden hatte. Er hatte mir von der Gruppe bei Facebook berichtet und ich habe den Stein mit in den Urlaub genommen und ihn dort ausgelegt. Zu Hause schaute ich nach, ob es im Rheingau auch schon solch eine Gruppe geben würde, konnte leider nichts finden, aber ich fand die Idee so schön und dieser Stein hatte mich so erfreut, dass ich im August letzten Jahres die Gruppe „RheingauSteine“ gründete. Es gibt mittlerweile schon einige hundert solcher „Stein-Gruppen“ in ganz Deutschland und auch in anderen Ländern.
Zu ihrer Unterstützung hatte sich Nicole Schueler ihre langjährige Freundin Anke Paulus aus Erbach dazu geholt und lange war „RheingauSteine“ dann eine kleine übersichtliche Gruppe mit 250 Mitgliedern. Vom Anfang an hatten alle riesigen Spaß daran, unter dem Motto „Finden, Freuen, Posten“ kleine Steine zu sammeln, mit nach Hause zu nehmen und mit Pinsel und Farbe in die schönsten Kunstwerke zu verwandeln, die dann beim nächsten Spaziergang wieder ausgelegt werden. „Das Schönste ist natürlich, wenn die Finder auf unserer Facebook-Seite von ihrem Fund berichten, Bilder der gefunden Steine posten und so den Künstler „belohnen“, weiß auch Silvia Porth aus Winkel, die zu den fleißigsten Künstlerinnen gehört und wunderbare kleine Kunstwerke aus Steinen erschafft. Immer mehr sprach sich herum, was es mit den schönen Steinen auf sich hat, die viele Leute beim Spazieren gehen im Rheingau finden.
Seit Februar diesen Jahres hat die Gruppe RheingauSteine bei Facebook dann auch schlagartig Zuwachs bekommen und war mittlerweile auf gut 1.100 Mitglieder gewachsen. Durch den Rheingau Echo-Artikel seien jetzt nochmal viele aufmerksam geworden und man habe nun fast 1500 Mitglieder. „Diese Gruppe ist in erster Linie dazu gedacht, Menschen zu erfreuen, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und diese Freude mit anderen zu teilen“, halten die Gründer fest und genau das habe man dann auch mit den Dankeschön-Steinen umgesetzt. Mitmachen kann hier jeder und es ist ganz einfach und fast kostenlos: man sammelt einfach beim Spazieren gehen schöne Steine, bemalt sie zu Hause und setzt sie wieder bei der nächsten Spazierrunde aus. Gerade auch für die Kinder, die jetzt zu Hause bleiben müssen und denen es oft langweilig ist, ist das eine tolle Beschäftigung. Und natürlich dürfen auch Dankeschön-Steine gemalt und an liebe Menschen verteilt werden.
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