Rheingauer Spätburgunder: Alles Wissenswerte über die Weinsorte

12.05.2020

Mit etwa 3000 Hektar Rebfläche ist das Rheingau ein eher kleines Weinanbaugebiet. Trotzdem genießen Rheingauer Weine bis ins Ausland einen hervorragenden Ruf. In kaum einer anderen Anbauregion versammeln sich derart viele Weingüter von Weltrang. Berühmt ist das Gebiet für seinen Riesling, aber auch der Rheingauer Spätburgunder ist wortwörtlich in aller Munde. Was macht ihn so besonders?

Geschichte: Wie der Wein ins Rheingau kam

Wie eine Legende besagt, begann die Geschichte der Rheingauer Weine mit Karl dem Großen. Im achten Jahrhundert blickte er eines Winters von seiner Ingelheimer Kaiserpfalz aus über den Rhein. Am Johannisberg entdeckte er anders als im Umland keinen Schnee. Davon inspiriert, befahl er, die Region zum Weinbau zu nutzen. Als eine der ältesten Reben der Menschheitsgeschichte wuchs auch der Spätburgunder wenig später im Rheingau. Im 12. Jahrhundert brachten Zisterzienser-Mönche die Rebsorte zur Klostergründung nach Eberbach. Mittlerweile gehört der Wein zum regionalen Standardangebot. Vor allem die steilen Assmannshäuser Schieferhänge kloster-eberbach.de/weingut/domaenen/domaene-assmannshausen sind für den An- und Ausbau in Holz- sowie Barriquefässern berühmt.

Was das Rheingau zum idealen Weinanbaugebiet macht, ist sein gemäßigtes Klima mit intensiver Sonneneinstrahlung. Dem Rhein selbst sind die warmen Südhänge zu verdanken. Auch die örtlichen Bodeneigenschaften leisten einen Beitrag. Auf Schiefer, Kiesel, Quarz und Sandstein entstehen seit Karl dem Großen rassige Weine und im eher tiefgründigen Sandlöß-Terrain kräftige Tropfen.

Vollmundige und vielschichtig: So schmeckt Rheingauer Spätburgunder

Ein vollmundiger, samtiger Geschmack mit ausdrucksstarkem Fruchtaroma und nussigen Nuancen zeichnet den Rheingauer Spätburgunder aus. Der leicht süßliche Duft erinnert an Erdbeere, Kirsche, Brombeere und Johannisbeere. Zarte Vanille-Zimt-Noten kommen bei Weinen aus Barrique-Fässern hinzu. Bei solchen Holzfässern überwiegen rauchig nelkenartige Anklänge. Die filigrane Vielschichtigkeit und kräftige Säure der Aromen schafft einen wunderbar ausgewogenen Geschmack. Auch die purpurne Farbe trägt zum Genusserlebnis bei.

Kombinationen: Wozu passt Spätburgunder aus dem Rheingau?

Kaum etwas passt so gut zum Rheingauer Spätburgunder wie aromatische Schmorgerichte. Trotzdem bringen Gourmets die Nuancen des Weins mit den unterschiedlichsten Gerichten zur Geltung. Von kräftig-würzigem Käse bis hin zu ausdrucksstarkem Wildkräuterkaninchen, geschmorten Rinderbäckchen, Wildgeflügel und kräftigen Fischgerichten lässt sich fast alles mit dem vielschichtigen Wein kombinieren. Fruchtige Spätburgunder mit leichtem Geschmack machen sich sogar zu Weißschimmelkäse hervorragend. Auch als Aperitif oder Dessert-Wein bieten sich bestimmte Arten des Rheingauer Spätburgunders an. Zum Tiramisu zum Beispiel kommt die roséfarbene Spätburgunder Auslese recht, deren aromatische Würze und rote Beerenaromen die starke Kaffeenote der italienischen Süßspeise ausbalancieren.

Das Weingut Robert König hat sich auf den Anbau von Spätburgunder-Weine spezialisiert. In den bekannten Rheingauer Weinlagen Höllenberg, Drachenstein und Frankenthal wachsen hervorragende Rotweine heran.
www.weingut-robert-koenig.de

Schon gewusst, dass es der Rheingauer Spätburgunder und Riesling selbst in eine Schokolade geschafft haben? Die sogenannte „Rheingau-Schokolade“ wurde von Michael Apitz und Frank Förster erfunden und kombiniert edle Tropfen aus dem Rheingau mit Vollmilchschokolade zu einem Premium-Naschwerk.
www.rheingau.de/schokolade

Ein Bericht von J.H. vom 12.05.2020.

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