„Wir feiern Dich!“

Oestrich-Winkel. (sf) Alle guten Dinge sind drei: im dritten Anlauf hatte es endlich geklappt mit dem lang erwarteten Empfang für die aus Hallgarten stammende Rheingauer Weinkönigin Annika Walter. Breits im September letzten Jahres war die Studentin der Internationalen Weinwirtschaft im Kloster Eberbach zur neuen Rheingauer Weinkönigin gekrönt worden, aber erst jetzt kam es zur offiziellen Gratulation durch die Stadt Oestrich-Winkel, da die Corona-Pandemie immer wieder für eine Absage des geplanten Empfanges gesorgt hatte. Das erläuterte auch Bürgermeister Kay Tenge, der auch die Begrüßung der rund 30 Gäste und Ehrengäste übernommen hatte. Ganz am Anfang standen dabei diesmal nicht die zahlriechen Politiker, die sich eingefunden hatten, sondern die Weinmajestäten. Aus allen Oestrich-Winkeler Stadtteilen, aus Hattenheim und Walluf waren gekrönte Häupter gekommen, um beim Empfang der Rheingauer Weinkönigin dabei zu sein. An der Spitze die Rheingauer Weinprinzessin Mara Schneider, die eine langjährige Weggefährtin von Annika Walter ist. Mara und Annika kennen sich seit zehn Jahren, haben zusammen die Schulbank gedrückt und Abitur gemacht und studieren jetzt beide im 6. Semester Internationale Weinwirtschaft an der Hochschule Geisenheim.

Ganz und gar im Mittelpunkt der Veranstaltung stand aber natürlich die 71. Rheingauer Weinkönigin Annika. Für ihre fröhliche Art und ihr Motto „Spritzig wie ein Riesling“ lobten Hans-Jörg Bathke in Vertretung für Landrat Frank Kilian, Bürgermeister Tenge und Mario Moos als Vertreter des Ortsbeirates Hallgarten die Weinmajestät. Annika sei die 14. Rheingauer Weinkönigin, die aus Oestrich-Winkel stamme Auch für ihr „Durchhaltvermögen“ während der Corona-Pandemie und die Pfiffigen Ideen verschiedener Online- und Video-Veranstaltungen. Die Vertreterin des Hallgartener Weinbauvereines Yvonne Bug zeichnete den Werdegang der Rheingauer Weinkönigin von ihrer Körnung mit gerade mal 16 Jahren zur Hallgartener Weinprinzessin über ihre Amtszeit als Ortsweinkönigin und Rheingauer Weinprinzessin jetzt zur goldenen Krone der Rheingauer Winzer nach. Wie stolz die Hallgartener seien, das mit Annika Walter wieder eine junge Frau aus der Höhengemeinde die Rheingauer Weinkrone trage, machten Mario Moos und Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper zum Thema: „Unsere Power-Queen aus Hallgarten: Sie ist eine Frohnatur – fröhlich und natürlich. Seit dem 21. September strahlt sie vor Glück. Denn ihr Herzenswunsch, ihr Traum, der sie seit Mädchentagen begleitet, wurde wahr. Annika trägt seit September die Rheingauer Weinkrone. Sie ist die Repräsentantin, die Botschafterin des Rheingauer Weins und unserer Region. Sie macht dies großartig – mit Charme, selbstbewusst und überzeugend. Zum einen, weil sie Wein-Fachfrau ist. Ihre Kompetenz hat sie beim Krönungsabend eindrucksvoll bei den Fachfragen unter Beweis gestellt. Zum anderen, weil hier ihre Heimat, ihr Herz ist. Mit ihrer wunderschönen, berührenden Liebeserklärung an unsere Region hat sie bei der Krönung jeden im Publikum in Kloster Eberbach begeistert!“, sagte die Landtagsabgeordnete und erinnerte an Annikas Ausspruch: „Als Rheingauer Weinkönigin möchte ich sein wie unser Riesling – erfrischend, spritzig und den Menschen unvergessliche Momente schaffend."
Diese Losung lebe die Rheingauer Weinkönigin. „Du vermittelst: der Rheingau und sein Wein – das ist eine einzigartige Kultur. Du verkörperst mit Temperament und Leidenschaft die Lebensfreude unserer Region, Du bist ein Spiegelbild ihrer Schönheit. Du erreichst mit Deiner herzlichen, offenen Art die Menschen!“. Bei aller Leichtigkeit sei sie aber auch verantwortungsbewusst und geerdet, wie auch ihr Königinnenwein zeige. Der Erlös des 2020er Winkler Riesling Kabinett trocken aus Annikas Patenweingut Nägler fließt in die Stiftung „Nachhaltiger Rheingau“, für Naturschutz, die Waldpflege - in die Zukunft der Region.

„Annika hat sich den Weg an die Spitze von Rheingau Royal, unser großartiges Königshaus, das sie souverän führt und von dem wir uns gerne regieren lassen, Schritt für Schritt erarbeitet und erobert – mit Fleiß, Talent und Mut. Ich durfte dies hautnah begleiten und war immer wieder beeindruckt, wie straight und zielsicher sie den Weg gegangen ist. Sie ist die Weinmajestäten-Leiter Stufe für Stufe nach oben geklettert: von der Hallgartener Weinprinzessin zur Ortsweinkönigin, dann zur Rheingauer Prinzessin, nun zur Gebietsweinkönigin. Sie wusste, was sie wollte, sie hat alles dafür gegeben und sie hat es erreicht!“, so Petra Müller-Klepper. Ganz Oestrich-Winkel und vor allem die Hallgartener würden sich über diesen Erfolg freuen. „Wir können mit Lokalpatriotismus sagen: Wir sind Rheingauer Weinkönigin. Wir sind stolz auf Dich. Das bringen wir mit dem Empfang zum Ausdruck und wir sagen damit nochmal danke, dass Du dieses Amt übernommen hast und nun mit Leidenschaft gestaltest, dass Du Dein Können, Deine Kraft und Zeit einbringst!“.
Stadtverordnetenvorsteherin Aylin Sinß lobte das ehrenamtliche Engagement der Weinmajestäten: „Bereits seit rund einem halben Jahr repräsentieren Sie den Rheingauer Wein. Und das ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Ich finde, man kann gar nicht oft genug herauszustellen, welche Bedeutung dieses Amt und das damit verbundene Engagement der jungen Frauen für uns, unsere Region und besonders den Weinbau im Rheingau hat. Die Rheingauer Weinmajestäten wie auch ihre Kolleginnen in den Orten übernehmen diese Aufgabe ehrenamtlich. Fachwissen, aber auch Schlagfertigkeit, Spontanität und ein umfassendes „Rheingau Wissen“ über die Region ist von den jungen Frauen gefordert. Heutzutage müssen Sie schon „ein wandelndes Weinlexikon“ sein, um exakt auf Fragen reagieren zu können!“, so die Stadtverordnetenvorsteherin. Aber auch Menschenkenntnis, Organisationstalent, Rhetorik – all das gehöre zum „Kleingedruckten“ dieses schönen Amtes und führe dazu, dass das Selbstbewusstsein wächst und man persönlich reife.
Aylin Sinß hob aber auch hervor, dass Annika Walter und ihre Familie mit „Queen Mum“ Annett Walter sich über das Weinköniginnen-Amt hinaus ehrenamtlich engagieren: „Wir alle haben die schrecklichen Bilder des Ukrainekriegs vor Augen und das dadurch verursachte Leid. Man muss sich auch immer wieder vergegenwärtigen, dass in den Momenten, wo wir hier sicher und fröhlich zusammenstehen nur wenige Flugstunden und Autokilometer entfernt Menschen um ihr Leben fürchten. Viele dieser Menschen haben mittlerweile auch Zuflucht in unserer Stadt gefunden. Familie Walter ist aktuell einer von vielen Aktivposten in unserer Stadt bei der Flüchtlingsintegration ist. Sehr engagiert kümmern sie sich bei der Integration der Menschen und erleichtern ihnen das Ankommen. Dafür stellvertretend heute an dieser Stelle ein ausdrücklicher Dank.“, sagte die Stadtverordnetenvorsteherin.

Im Anschluss an die Grußworte und Gratulationen „regnete“ es Blumen und Geschenke für die Rheingauer Weinmajestäten: nicht nur Annika Walter wurde mit zahlreichen Geschenken bedacht, auch für Prinzessin Mara und die Ortsweinmajestäten gab es Blumensträuße. Noch lange stand man dann beim Sektumtrunk des Weingutes Kurt Bug aus Hallgarten zusammen und stieß auf die Weinmajestäten an.