Die Hallgarter Zange

Markanteste Erhebung des Rheingaugebirges

Die Hallgarter Zange

Die Hallgarter Zange ist die markanteste Erhebung des Rheingaugebirges. Der 580 Meter über dem Rheintal aufragende Felsvorsprung trägt seit 1884 einen Aussichtsturm und ermöglicht damit einen herrlichen Rundblick über den Rheingau und ins Rheinhessische.

Auf der Hallgarter Zange soll einst eine Jagdhütte Kaiser Karls des Großen gestanden haben. Urkundlich ist das zwar nicht belegt, der Kaiser weilte aber häufig in Ingelheim und hat mit Sicherheit Jagdausflüge in die Rheingauer Wälder unternommen. Die Zange ist ferner Bestandteil des Wappens des Weindorfes und Gegenstand einer Legende, die sich um ihren Namen rankt.

Der Begriff "Zange" leitet sich, nach Ansicht der Experten, vom Mittelhochdeutschen "zanke" ab, was soviel wie Spitze bedeutet, bezeichnet also einen Felsvorsprung. Die Hallgarter haben jedoch eine andere Version von der Herkunft des Namens ihres Hausbergs. Danach soll ein Schmied im Ort vom Teufel gezwungen worden sein, dessen Pferd zu beschlagen. Als Entgelt habe er dafür eine Zange erhalten, die alles, was sie berührte, in Gold verwandelte. Doch das Zauberwerkzeug brachte dem Mann kein Glück. Nachbarn neideten ihm seinen plötzliche Reichtum, Frau und Kinder des Schmieds erkrankten und starben. Der Vereinsamte irrte in der Welt umher, kehrte schließlich aber wieder in den Rheingau zurück und stürzte auf dem Heimweg vom Felsen der Zange zu Tode. Als man seine Leiche fand, lag neben ihr die Wunderzange. Doch die hatte ihre Zauberkraft verloren.

Historie

Die Zange, als ein vorgeschobener Bergvorsprung der Kalten Herberge erhebt sich 580m über dem Meer, 400m über Hallgarten, 500m über dem Rhein. Früh schon war die Zange bekannt und bestiegen, denn ein Ringwall war hier bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts erhalten. Zu Wegeanlagen wurden die meisten Steine fortgeschafft, so dass der Ringwall heute nicht mehr zu erkennen ist.

In dem Gebiet zwischen der Ringmauer und der Hallgarter Zange soll in früherer Zeit ein Eremit gelebt haben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts trugen Kranke der Anstalt Eichberg eine Steinpyramide zusammen. Auf dieser 6 m hohen Aussichtswarte erbaute der Wiesbadener Taunusklub im Jahre 1884 einen 14m hohen Holzturm. Die Unterhaltung dieses Turmes war jedoch sehr kostspielig und so begann man 1906 mit der Erbauung des heutigen Aussichtsturmes. Eingeweiht wurde der Turm am 19. September 1909.

Nach Carl R. Schiemann und Dr. Josef Rosskopf

Karte und Anfahrt

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