Weinlese im Rheingau
Handlese bei hohen Qualitäten und maschinelle Vollernter für schnelle Ernte
Die Weinlese ist der jährliche Höhepunkt des Winzersjahres, der Tradition und moderne Techniken auf wunderbare Weise vereint. Die Winzer, ihre Familien und viele Erntehelfer sammeln sich in den ersten Herbstwochen, um gemeinsam die Trauben zu ernten. Und die Weinlese bedeutet nicht nur das Pflücken köstlicher Trauben - die Winzer inspizieren ihre Reben und prüfen Zuckergehalt, Säure und Geschmacksprofile der Trauben und bestimmen den richtigen Zeitpunkt für die Ernte der verschiedenen Rebsorten. Auch das Klima und wie der Wachstumsverlauf im Laufe des Jahres ist, spielt die entscheidende Rolle, wann die Trauben ihren Weg in den Keller finden. Sobald die Trauben als reif eingestuft sind, beginnt die Weinlese.
Viele setzen dabei vor allem bei hohen Qualitätsstufen und wertvollem Erntegut auf Handarbeit, da sie schonender für die Trauben und den Weinberg ist als die manuelle Weinlese. Bei der Ernte von Hand werden die Trauben von den Lesehelfern mit Stielen und Stängeln abgeschnitten und in Eimer gelegt. Ein Büttenträger sammelt die Trauben ein und bringt sie zum Maischewagen. Ein bedeutender Vorteil der Handlese ist das selektive Vorgehen, denn die Erntehelfer können direkt ungeeignete Beeren aussortieren und schneiden nur die reifen Trauben ab. Vor allem auch bei der Rotweinerzeugung spielen die als "Rappen" genannte Stiele und Stängel eine wichtige Rolle.
Der Vollernter hingegen schüttelt die Beeren vom Rebstock auf ein Förderband, Stiele und Stängel verbleiben in Wingert. Die Vorteile der Vollernter liegen aber in der schnellen Erntegeschwindigkeit und der geringeren Kosten bei großen Flächen.
Nach der Ernte werden die Trauben zum Weingut transportiert, wo sie behutsam gepresst und zum Gären in Fässer gefüllt werden. Und kein Jahrgang ist gleich: was den Reifegrad, Säure und Alkoholgehalt betrifft, ist jede Traubenernte etwas anderes als die des Vorjahres.