Eltviller Gymnasiast bei den "young leaders"
06.01.2017
Erfahrungsbericht vom Jugendpressekongress München
"Kontakte schaden nur dem, der sie nicht hat." Mit diesen Worten, die auch Motto sein könnten, eröffnet Diplom-Psychologe Reinhard Werner den 152. young leaders-Jugendpressekongress in München.
Hier, in der Sanitätsakademie der Bundeswehr, kommen am letzten Novemberwochenende 2016 aus ganz Deutschland 125 Jugendliche zusammen, um sich journalistisch weiterzubilden, zu diskutieren und zu networken - und das fast kostenfrei. Denn um die Finanzierung der Veranstaltung kümmert sich die young leaders GmbH, die in Kooperation mit Unternehmen, Stiftungen und dem Staat jedes Jahr verschiedenste Projekte wie Philosophieakademien, Medienseminare und eben Jugendpressekongresse für sozial engagierte junge Menschen organisiert.
Einer dieser Jugendlichen bin ich, David Stumpf, 18 Jahre alt, aus Eltville am Rhein. Unter anderem trainiere ich Kinder und Jugendliche im Tischtennisverein SV Erbach und bringe mich beim Schülerwettbewerb "Jugend debattiert" als Juror und Unterstützer ein, nachdem ich selbst daran teilgenommen habe. In diesem Artikel berichte ich von meinen Erfahrungen in München.
Auf ein entspanntes Kennenlernen bei gutem Essen am Ankunftstag folgt am Samstag die Arbeit. In mehreren Redaktionsteams erstellen wir Videobeiträge, eine Zeitung und ein Web-Magazin. "Sanitätsdienst der Bundeswehr - Perspektiven für junge Leute", das ist das Leitthema dieses Wochenendes. Der erste Vortrag stellt den Ablauf eines Sanitätseinsatzes dar, inklusive eindrucksvoller Simulation: Ein "verletzter" Dummy wird gründlich untersucht und bekommt eine Infusion gesetzt.
"Menschlichkeit verpflichtet" - Die Leiterin der Sanitätsakademie, Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, betont in ihrem Vortrag über die Zukunft des Sanitätsdienstes, dass Humanität eine wichtige Rolle für die 20.000 Soldaten im Sanitätsdienst spielt. So werden im Auslandseinsatz neben den eigenen Soldaten auch Verbündete und sogar Feinde nach modernsten Standards versorgt.
Wer ein gemütliches Wochenende verbringen möchte, ist beim Jugendpressekongress fehl am Platz! Der Zeitplan ist eng, Pünktlichkeit unabdingbar und der ständig näher rückende Abgabetermin für die journalistischen Beiträge stellt uns vor Herausforderungen. Da heißt es immer auf den Beinen sein, so wie die KrankenpflegerInnen im Bundeswehrkrankenhaus, die pro Schicht ganze 12 Kilometer zurücklegen.
Für uns geht es mit der Medienbörse weiter, in der Experten über ihre Arbeit sowie Ausbildungs- und Karrierechancen bei der Bundeswehr berichten. Die Vielfalt ist groß. Beispielsweise ermöglicht die Bundeswehr eine vollwertige medizinische Ausbildung in Kombination mit der militärischen Grundausbildung. Im mobilen Labor zeigt man uns, dass beim Bund auch Chemiker benötigt werden. Unter anderem analysieren sie Wasser- und Lebensmittelproben im Einsatzland.
Den anstrengenden Arbeitstag lassen wir am Presseabend im bekannten Münchener Restaurant "Ratskeller" ausklingen. Am Abreisetag werden die Ergebnisse der Redaktionsteams präsentiert und Profijournalisten beantworten Fragen zur journalistischen Laufbahn, die wiederum Erkenntnisgewinn bringen. Außerdem wissen wir nun: Die Bundeswehr ist ein wichtiges Organ zum Schutz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und gibt jungen Menschen die Möglichkeit, früh Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Auch wenn eine Ausbildung bei der Bundeswehr für meine Person eher nicht in Frage kommt, werden hier vielen Schulabgängern, egal mit welcher Qualifikation, attraktive Zukunftsperspektiven geboten. Was die Veranstaltungen der young leaders angeht, kann ich allen engagierten Jugendlichen empfehlen, daran teilzunehmen: Sie eröffnen neue Perspektiven und helfen, Kontakte zu knüpfen.
Was ist "young leaders"?
"Die young leaders GmbH ist ein Unternehmen, das in Deutschland und Europa überparteilich und überkonfessionell Bildungsveranstaltungen für junge Multiplikatoren durchführt" (Zitat young leaders Website). Neben dem Geschäftsführer Herrn Werner übernehmen die Organisation ausschließlich ehemalige Teilnehmer. Dank der finanziellen Unterstützung durch Bundesministerien, gemeinnützige Stiftungen und Unternehmen aus der Wirtschaft müssen die Teilnehmer nur einen kleinen Akademiebeitrag von ca. zehn Euro pro Veranstaltungstag leisten, der Fahrtkosten, Verpflegung und Unterkunft enthält.
Wer ist David Stumpf?
Ich besuche das Gymnasium Eltville, und werde dort dieses Jahr mein Abitur machen. Danach plane ich ein Jura-Studium in Heidelberg. In meiner Freizeit spiele ich Klavier und Tischtennis. Auf "young leaders" hat mich mein Lehrer in Politik und Wirtschaft, Nicolas Simon, aufmerksam gemacht. Bisher habe ich an drei Veranstaltungen der Organisation teilgenommen.
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