Pressekonferenz am 1. April ergab ganz neue Wendung
Johannisberg. (sf) Die Pressekonferenz am 1. April zu sensationellen Entdeckung eines historischen Schildes mit der Inschrift www hat nun doch ganz andere Ergebnisse gebracht: nicht "worldwideweb" wie angenommen sondern "Weinwanderweg" versteckt sich hinter den drei Buchstaben auf Holz mit weißer, verwitterter Schrift. "Dieser Weinwanderweg wurde von der Johannisberger Weinkritik im Jahr 1976 erstellt. Die hölzernen Hinweistafeln entlang der Strecke, darunter auch die Schilder "www" wurden von dem 1990 verstorbenen Johannisberger Künstler Albert Maul gefertigt", erläuterte der Johannisberger Ortsvorsteher Rudolf Edinger auf die aufgeregten Anfragen aus der ganzen Welt nach der sensationellen Entdeckung, die natürlich ein von rheingau.de initiierter Aprilscherz war.
Das die kommunikationsfreundlichen Rheingauer die Ideengeber und Vorreiter des "Weltweiten Netzwerk Kommunikation", bekannt als www seien könnten, fanden viele aber anscheinend gar nicht so abwegig. Schließlich reicht die Gastfreundschaft im Rheingau bis ins frühste Mittelalter zurück und wurde nicht nur in den heimischen Klöstern ausgiebig gepflegt, wo Fremde immer ein Glas Wein, ein Mahl und einen Platz zum Schlafen fanden. Ob Römer, Schweden, Franzosen, englische Romantiker und in den letzten hundert Jahren Weinliebhaber aus der ganzen Welt, der Rheingau hat sich schon immer offen für alle gezeigt und trotzdem nie bezwingen lassen.
Und genau das können Gäste live viel besser als im Internet bei einem Besuch im Rheingau erleben. Zum Beispiel, wenn traditionell am 1. Mai jedes Jahres eine geführte, rund dreistündige Wanderung entlang des etwa sechs Kilometer langen Weinwanderweges in Johannisberg stattfindet. Dabei werden die Gäste unterwegs an mehreren "Tankstellen" von den örtlichen Winzern versorgt.
