Frank Laquai ist Bäcker aus Leidenschaft. Handwerk und Heimat sind ihm wichtig. Dafür brennt er. Feuer entfacht hat der Lorcher Bäckermeister auch bei seiner Kundschaft. Im Rahmen einer Aktion rund um das "Wispertaler" Brot wurde eine stattliche Summe zusammen getragen.
Von Broten und Brunnen und der guten alten Zeit
Auch Frank Laquai freut sich und denkt beim Brotbacken oft an das schöne Werkerbachtal, wo die Natur noch unversehrt und Pflanzen und Tiere anzutreffen sind, die selten geworden sind in unseren Breitengraden. "Wer weiß", sagt er, "vielleicht wird schon bald auch der alte Brunnen wachgeküsst und sprudelt wieder wie in seiner großen Zeit".
Auch das "Wispertaler" Brot erinnert an die gute alte Zeit. Das Roggenmischbrot mit der kräftigen Kruste wird nach alten Familienrezepten gebacken. Seine kleine "Schwester", das "Wispertalerchen" passt in jeden Rucksack und ist ein idealer Begleiter auf Wanderungen. Wie seine Vorfahren verwendet Bäckermeister Frank Laquai zur Herstellung ausschließlich selbst hergestellte Sauerteige, die über viele Stunden gepflegt wurden. Nur so entwickeln sie die optimale Reife und das gewünschte Aroma. Siebzig Prozent Roggen und 30 Prozent Weizen, Salz, Hefe, eine liebevoll komponierte Gewürzmischung mit Nelken, Anis, Koriander, Kardamon und eine Prise Zimt sind verantwortlich für den unverwechselbaren Geschmack des "Wispertalers" und des "Wispertalerchens". "Es ist ein ehrliches Brot" so Frank Laquai.
Das Mineralwasser des Werkerbrunnens am Sauerbornsberg im Werkerbachtal, drei Kilometer oberhalb des ehemaligen Restaurants "Kammerburg", war mindestens seit 1750 bekannt. Nachdem ein Mainzer Apotheker den reichen Gehalt an Mineralien festgestellt hatte, wurde ein Brunnenhaus errichtet. Hier wohnte der Brunnenwärter. Im Untergeschoss wurden die Krüge mit dem begehrten Wasser abgefüllt. Die zwei gefassten Quelltöpfe in der Brunnenkammer sind heute noch vorhanden und träumen von besseren Zeiten.
Das Foto zeigt den Ort des Geschehens sowie die fröhliche Runde, die sich am Werkerbrunnen zusammen gefunden hatte: Von links nach rechts sind zu sehen: Annette und Frank Laquai, Backhaus Laquai, Jürgen Helbing, Bürgermeister Lorch und Wegepate Robert Carrera - zusammen dem Vertretern des Heimat und Kulturvereins Espenschied e.V.
Ganze 1000 Euro spendierte der heimatverbundene Bäcker, um dem im Wispertal gelegenen Platz rund um den Werkerbrunnen eine Beautykur zu verordnen. Der geschichtsträchtige Ort war in die Jahre gekommen und hatte eine gründliche, professionelle Verschönerung dringend nötig. Jetzt ist der alte Zauber des verwunschenen Ortes wieder zu spüren, und auch das Auge darf sich freuen.
Interessant: In unmittelbarer Nähe des Werkerbrunnens befindet sich eine Halde mit Tausenden von Tonscherben aus alten Tonflaschen. Damals wurde das Wasser des Werkerbrunnens in solche Tonflaschen abgefüllt und damit transportiert. Im Zuge der Arbeiten wurde auch die historische Halde in Szene gesetzt, da man sie fast schon als "Bodendenkmal" werten kann. Mitgeholfen haben dabei auch einige Aktive des Heimat- und Kulturvereins Espenschied e.V., der sich für das Wanderprojekt Wispertaunus-Steig engagiert. "Mit der Aktion der Familie Laquai ist jetzt ein mutiger Schritt in Richtung Zukunft getan" sagt Wegepate Robert Carrera, der die Aktion vor Ort begleitet hat.
Das Stammhaus der 1875 gegründeten Familienbäckerei Laquai befindet sich in Lorch im Rheingau. Hier haben sich 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach dem Firmenmotto "handgemacht" der Qualität verschrieben. Soweit wie möglich finden bei der Herstellung der Backwaren lokale und regionale Zutaten Verwendung. Zurzeit hat die Bäckerei Laquai 12 Filialen bzw. Verkaufsstellen im Rheingau und entlang des Mittelrheins.
Fotos: PR Profitable und klickrhein
Ein Bericht von Lydia Malethon, PR Profitable vom 19.05.2017.