Großalarm bei Koepp
28.09.2017
Schaumstoffbrand sorgte für große Aufregung und Alarm bei den Rheingauer Wehren
Oestrich.(sf) Um 8.39 Uhr am vergangenen Samstagmorgen heulten in ganz Oestrich-Winkel die Sirenen und nur kurze Zeit später waren die sozialen Medien voll mit Meldungen: Großalarm bei Koepp. Tatsächlich wurden zunächst die Feuerwehren Oestrich, Hallgarten und Mittelheim aufgrund eines Brandmeldereinlaufes bei der Firma Koepp alarmiert. "Da kurz danach durch einen Anrufer eine schwarze dicke Rauchwolke über Notruf 112 gemeldet wurde, hatte man umgehend das Alarmstichwort erhöht", erläuterte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Ingo Platz. Nun wurde auch Winkel sowie die drei bisherigen Stadtteile nochmals per Sirenenalarm um 8.41 Uhr alarmiert. Gleichzeitig wurden mit dem erhöhten Alarmstichwort hatte man auch überörtliche Feuerwehren aus Eltville, Bad Schwalbach und weitere verschiedene Einsatzkräfte der Feuerwehren sowie THW und Rettungsdienst alarmiert. So kamen aus allen Himmelsrichtungen Einsatzwagen der Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen nach Oestrich und das Koeppgelände wurde großräumig abgesperrt. Das Szenario weckte Erinnerungen an die Vorfälle im Jahr 2012, als ein außer Kontrolle geratener Tank mit Chemikalien für die Schaumstoffproduktion Feuerwehr und Anwohner wochenlang in Atem hielt. Die eingetroffenen Helfer konnten aber sehr schnell feststellen, dass es sich "nur" um einen Brand innerhalb eines Produktionsstranges handelte, der zudem in der dafür vorgesehenen Brennkammer ablief: "In einer der Brandkammern wo die Schaumstoffblöcke vor und während der Produktion speziell überwacht werden kam es zu einem produktionsbedingten Temperaturanstieg - aufgrund dessen die CO2-Löschanlage ausgelöst wurde. Hierbei wird die Brandmeldeanlage automatisch ausgelöst und die Feuerwehr alarmiert", so Platz.
Der betreffende Schaumstoffblock wurde unter Atemschutz per Gabelstapler aus der Brandkammer geholt und auf dem Werksgelände mit Schaum endgültig abgelöscht. Bevor die Brandkammer geöffnet wurde, hatte die Feuerwehr bewusst einige Zeit abgewartet, um die Löschwirkung des CO2 nicht zu beinträchtigen. Durch die Lageerkundung von zwei Trupps unter Atemschutz konnte ein Großteil der alarmierten und nicht eingesetzten Einsatzkräfte das Gelände wieder verlassen, ein Aufatmen ging durch die Reihen. Neben der Feuerwehr mit kurzweilig über 60 Einsatzkräften waren der Rettungsdienst, THW, das Ordnungsamt Oestrich-Winkel und die Polizei vor Ort. Zu keiner Zeit sei die Gefahr mit der vor fünf Jahren vergleichbar gewesen, doch nur zu gut hatte man noch den wochenlangen Großeinsatz nach der Explosion im Chemielager von Koepp im August 2012 in Erinnerung. Diesmal ging es glimpflicher ab, lediglich eine erhöhte CO2-Konzentration in der Kanalisation durch das eingesetzte Löschmittel beschäftigte die Feuerwehren noch einige Zeit, weil man sicherstellen wollte, dass kein Gas über die Kanalanschlüsse in Kellerräume eindringt. Aber auch hier konnte bald Entwarnung gegeben werden. Das Betriebsgelände sowie Kellerräume der unmittelbar angrenzenden Gebäude der umliegenden Straßen vorsorglich per Messungen durch den Messtrupp des Rheingau-Taunus Kreis überprüft. Hierbei konnten keine erhöhten CO2 Werte festgestellt werden. Der Einsatz war gegen 11 Uhr beendet.
Ein Bericht von Sabine Fladung vom 28.09.2017.
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