Wasserrettungsübungen mit realem Einsatz
13.07.2018
DLRG Rheingau übte mit Mittelheimer Feuerwehr, dem MHD Sanitätszug und dem Wassersportverein Geisenheim Einsatzszenen auf dem Rhein/Echte Alarmierung zum Abschluß
Rheingau. (sf) Das Wetter ist herrlich hochsommerlich, es ist Ferienzeit und man hat den Rhein direkt vor der Haustür - beste Voraussetzungen in diesem Tagen für vielerlei Freizeitaktivitäten auf dem Wasser. Die reichen vom Kanufahren, Rudern und Motorbootfahren über Wasserskifahren und Surfen bis hin zum topaktuellen Stand-Up-Paddeling und auch gelegentlich zum Schwimmen. Nun ist der Rhein jedoch kein stilles Gewässer, ganz im Gegenteil ein reißender Fluss mit starker Strömung, der viele Gefahren birgt. Unfälle auf dem Rhein mit unberechenbaren Strömungen und wenig Sicht unter Wasser sind also besonders gefährlich, nicht zuletzt auch für die Rettungskräfte selbst. Um im Fall des Falles deshalb gut vorbereitet zu sein, stand der Ausbildungstages des Malteser Sanitätszuges im Rheingau ganz und gar unter dem Thema "Wasserrettung": federführend ausgerichtet durch die DLRG Kreisgruppe Rheingau und mit Beteiligung der Feuerwehr Mittelheim, sowie der Wasserportverein Geisenheim wurden nicht nur theoretischen Inhalte vermittelt, sondern intensiv in der Praxis geübt.
Angefangen von Grundlagen zur Sicherung von Booten, der Boots-Ausstattung, sowie dem grundsätzlichen Verhalten an Bord wurde die Rettung von im Wasser befindlichen Personen mit unterschiedlichen Rettungstechniken , die medizinische Erstversorgung auf dem Boot und die Kommunikation der unterschiedlichen Fachdienste im Einsatz ausgiebig trainiert. Neben einer Übungspuppe, sorgten die Kanuten des Wassersportvereins Geisenheim, sowie die Strömungsretter der DLRG als Verletztendarsteller für eine realitätsnahe Atmosphäre.
"Wichtig war es, immer wieder die verschiedenen Handgriffe an Bord der dort recht "kippeligen", weil auch schnell gefahrenen, Einsatzboote im Einzelnen ein zu üben, damit im Notfall alles komplett reibungslos verläuft", erläuterte der MHD-Stadtbeauftragte Norbert Häger. Auch verschiedene Varianten zur Rettung der Personen wurden ausprobiert: "Wir konnten im Rahmen des Ausbildungstages während zwei Einsatzübungen weitere Ausbildungsschritte erfolgreich abarbeiten, erklärte Häger.
Durch die Übungsleitung wurden unterschiedliche Szenarien vorbereitet, die die gemischten Bootsbesatzungen aus DLRG, Feuerwehr und den Maltesern gemeinsam bewältigen mussten. "Damit hatten wir weitere, besonders wichtige Ausbildungsschwerpunkte auf der Agenda: die fachdienstübergreifende Kommunikation, das Treffen von Transportentscheidungen unter Abwägung aller Möglichkeiten sowie dem Zusammenspiel von mehreren Booten", erläuterte der MHD-Stadtbeauftragte.
Bei den Nachbesprechungen mit allen Beteiligten wurden Lob und Kritik, aber auch Alternativen besprochen, die bereits kurzfristig in die Abläufe eingearbeitet werden konnten. Einig seien sich alle Beteiligten darin, dass Übungen dieser Art nicht nur den Blick über den eigenen Tellerrand fördern, sondern dass sie unerlässlich sind, um eine schnelle und effiziente Hilfe zu leisten. Die unterschiedlichen Arbeitsweisen, das persönliche Kennenlernen und eine Vielzahl neuer Eindrücke lassen eine Wiederholung erwarten.
Abgerundet wurde der Ausbildungstag durch eine perfekte Vorbereitung der DLRG Rheingau, die sich auch um das leibliche Wohl aller Teilnehmer gekümmert haben. Bei bestem Wetter kam so auch der Spaß bei den Ehrenamtlichen nicht zu kurz, die in den verschiedensten Organisationen unentgeltlich in ihrer Freizeit zum Wohl der Bevölkerung tätig sind.
Ein besonderes Highlight war die reale Alarmierung der Wasserschutzpolizei Mainz, die die DLRG-Rettungsstation in Oestrich während eines Übungsteiles erhielt: ein Sportboot mit Motorschaden brauchte die Hilfe der ehrenamtlichen Rettungskräfte. Selbstverständlich, dass die Übungen sofort unterbrochen wurden und beide Boote mit voller Fahrt zu dem havarierten Boot ausliefen. Nachdem klar war, dass alle Besatzungsmitglieder auf dem havarierten Boot gesundheitlich wohlauf waren, wurde dieses Boot geschleppt und zur sicheren Weiterfahrt in den Hafen geleitet.
Mit vielen neuen Eindrücken, neuem Wissen und hochmotiviert rückten am frühen Abend die Kräfte in die Dienststellen und Wachen ein in der Gewissheit, bei zukünftigen Einsatzlagen auf dem Rhein noch sicherer und schneller helfen zu können.
Ein Bericht von Sabine Fladung vom 13.07.2018.
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