Hegegemeinschaft Mittlerer Rheingau pflanzte eine Esskastanie unterhalb der Phillipsburg
Oestrich-Winkel. (sf) Mit einem Birnenschnaps und ganz viel Wasser wurde die neue Esskastanie begossen, die die Hegegemeinschaft Mittlerer Rheingau in einer Gemeinschaftsaktion unterhalb der Philipsburg oberhalb von Hallgarten pflanzte: den Schnaps bekamen die fleißigen Arbeiter, das Wasser der neue Baum.
Der stellvertretende Rüdesheimer Forstamtsleiter Arno Dietz hatte die Hegegemeinschaft, der die Pächter der Reviere von Oestrich-Winkel und des Hinterlandswaldes von Kiedrich, Eltville und Walluf sowie die Verpächter der Gemeinden und Genossenschaften angehören, gefragt, ob man sich vorstellen können, einen „Baum des Jahres“ zu pflanzen. Damit traf er bei den Jägern und Jagdpächtern auf offene Ohren und auch die Stadt Oestrich-Winkel stellte gerne einen Platz am Parkplatz unterhalb der neuen Streuobstwiese an der Phillipsburg zur Verfügung. „Mit der Esskastanie, der Castanea sative, wurde von der Dr. Silvius-Wodarz-Stiftung der 30. Baum des Jahres gewählt. In vielen anderen Gegenden in Deutschland ist er nicht so bekannt, im Rheingau ist die Esskastanie aber eine verbreitete und bekannte Baumart. Sogar einen anerkannten Saatgutbestand haben wir im Rheingau, in dem jährlich Kastanien für die Erhaltung und Vermehrung dieser interessanten Baumart gewonnen werden“, erklärte Arno Dietz. Die Laubbaumart mit ringporigem Holz sei sehr verbreitet am Südabhang der Alpen und im Mittelmeer-Raum: „Sie kam vor etwa 2000 bis 2400 Jahren durch die Römer oder die Griechen zu uns nach Mitteleuropa“. Besonders im Bereich der Gebiete mit Weinbauklima, aber auch am Südhang des Taunus gedeihe sie und liefere mit dem Nektar ihrer auffallenden und stark duftenden Blüten einen besonderen Honig, der nicht nur Honigbienen, sondern auch zahlreiche andere Insekten anlocke und versorge. „Die Blüten sind sehr filigrane und faszinierende Gebilde, die erst auffallen, wenn man genauer hinschaut. Die Esskastanie liefert uns über die Bienen den „Kastanienhonig“ und wohlschmeckende Kastanien, die uns als Maronen bekannt sind und gerne zum Füllen der Weihnachtsgans genommen werden“, erklärte Dietz.
Im Laufe des Jahres habe man durch Aktionen wie die Baumpflanzung mit der Hegegemeinschaft auf die schöne und interessante Baumart aufmerksam machen wollen. Die Hegemeinschaft Mittlerer Rheingau hatte die Kastanie in einer Rheingauer Baumschule gekauft und zusammen mit vielen Helfern eingepflanzt.