Friedenslicht aus Bethlehem wurde im Rahmen eines besinnlichen Gottesdienstens in der Mittelheimer Basilika weitergegeben
Rheingau. (sf) „Mut zum Frieden“, so heißt die diesjährige Aktion des Friedenslichtes und Mut zum Frieden hatten am Vorabend des vierten Advent zahlreiche Rheingauer: sie alle waren zum besinnlichen Gottesdienst gekommen, in dessen Rahmen das Friedenslicht weitergegeben wurde.
Jedes Jahr aufs Neue wird dieses Licht von einem Kind aus Österreich in der Geburtskirche Jesus in Betlehem abgeholt. Mit einer speziellen Lampe wird es im Flugzeug nach Österreich gebracht, um es von dort weiter in ganz Europa zu verteilen. Inzwischen beteiligen sich viele europäische Länder daran, außerdem auch Argentinien und die USA. Seit 1994 wird es in Deutschland verteilt; deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder holen es in Wien ab.
Seit einigen Jahren holt der Rheingauer Hermann Fladung dieses Licht dann am 3. Adventssonntag in einem Gottesdienst zu sich nach Hause nach Erbach und gibt es von dort aus in die Rheingauer Rathäuser an die Bürgermeister und auch an Landrat Frank Kilian weiter. „Mein Herz brennt durch dieses Licht“, sagt Fladung, der die Aktion seit seiner Übernahme des Küsteramtes in seinem Heimatort Erbach für den Rheingau initiiert. Denn nicht nur die Rathäuser erhalten das Licht - jeder, der Mut zum Frieden hat, sollte es zur Weihnachtszeit bekommen.
Pfarrer Peter Lauer zelebrierte den besinnlichen Gottesdienst in der ältesten Basilika des Rheingau, den die Familienschola des Kirchortes Sankt Markus Erbach mit Taizé-Liedern musikalisch sehr passen gestaltete. Viele Gläubige nahmen die Möglichkeit wahr, vor Ort Friedenkerzen zu erwerben. Mit dem Kauf jeder Kerze wurde auch das Schulprojekt der Großpfarrei Sankt Peter und Paul in Indien unterstützt. Der Erlös geht direkt an die Schule im Heimatbistum von Pfarrer Mani, die Bischof Moses dort mit der Hilfe aus dem Rheingau führt. Das Bistum Nellore ist das Heimatbistum von Pfarrer Joseph Mani, der seit sechs Jahren als Pfarrer in Oestrich-Winkel und sei drei Jahren in der großen Pfarrei St. Peter und Paul Rheingau tätig ist. Die Pfarrei unterstützt im schon seit einiger Zeit das Schulkinderprojekt von Bischof Moses mit Spenden und Patenschaften. In Gudur wird die „Infant Jesus English Medium School“ mit dieser Hilfe weiter ausgebaut. Über 160 Kinder werden hier bis zum 8. Schuljahr unterrichtet und ein weiteres Stockwerk für die neunte und zehnte Klasse soll folgen. Ziel sei es, dass hier bis zu 1.000 Schüler unterrichtet werden. Es sei eine Schule für die Ärmsten der Armen. Neben Hindi und Telugu lernen die Kinder auch Englisch, was für die beruflichen Ausbildung in Indien eine wichtige Voraussetzung sei. In die Schule werden Kinder aller Religionen aufgenommen. Die Kinder aus der Umgebung werden mit einem Bus abgeholt, dafür hatte Pfarrer Nandkisore Geld gespendet.
Auch in den anderen Gottesdiensten besteht zu Weihnachten die Möglichkeit, das Friedenslicht mit diesem besonderen Benefizkerzen mitzunehmen. „Wenn wir die Kerzen in der Heiligen Nacht in das Fenster stellen, um es auch nach außen hin zu zeigen, dann haben wir Mut zum Frieden“, freute sich Hermann Fladung über das rege Interesse. „Sie tragen das Licht aus der Geburtskirche Jesus in den Händen und sind somit Boten des Lichtes und Friedensträger. Zeigen Sie Mut und machen Sie das kleine Licht ganz groß in Ihrem Herzen und in der Welt“, sagte Hermann Fladung.