Musikalische Reise durch Corona mit Gänsehautfeeling
29.08.2020
Frank Zimmermann und seine musikalischen Freunde sorgten im Garten der Brömserburg für eine Benefizkonzert der Extraklasse
Rüdesheim. (sf) „Wow bin immer noch beeindruckt vom gestrigen Abend. Was für ein Konzert. Hammer“, sagt Frank Zimmermann nach seinem großen Benefizkonzert und stellt bescheiden seinen Dank an alle Musiker und Mitstreiter in den Vordergrund. Dabei ist es zunächst ihm zu verdanken, dass er mit seiner „musikalischen Reise durch Corona“ während der langen Wochen des Lockdowns in Deutschland, aber auch bei seinen Freunden im noch viel schlimmer betroffenen Spanien im Internet und jetzt mit dem großen, wundervollen Benefizkonzert zum Abschluss für Gänsehautfeeling, große Emotionen und Lebensfreude sorgte. 56 Tage, ohne Unterbrechung, hatte Frank Zimmermann teilweise unterstützt von Musikern aus seinem Freundeskreis, täglich einen musikalischen Film auf Facebook gepostet und seine Freunde in Spanien und Deutschland mit lustigen und komödiantischen Einlagen, mit temperamentvollen Hits, Persiflagen, aber auch ganz tief gehenden Melodien begeistert. So manches persönliche Tief, gerade auch bei den spanischen Freunden, die einen besonders langen und extremen Lockdown hinnehmen mussten, hatten Frank Zimmermann und seine Mitstreiter durch die „Corona-Musikreise“ aufhalten können, wie auch immer wieder die begeisterten Kommentare zeigten. So wurde Frank Zimmermann auch schon lange bevor der Rheingau Echo und Weinbühne Wettbewerb „Rheingauer des Jahres gesucht“ aufgerufen wurde, für diesen Titel vorgeschlagen.
„Er hätte ihn mehr als verdient“, hieß es dann auch am Donnerstagabend vor Ort in der Rüdesheimer Brömserburg immer wieder bei den restlos begeisterten Zuhörern des großen Benefizkonzertes. Denn nach dem Lockdown hatte Frank Zimmermann auch die Idee zu einem Benefizkonzert, bei dem möglichst alle Musiker mit auftreten sollten die ihn auch bei der „Musikalischen Reise durch Corona“ unterstützt hatten. Und es wurden noch mehr: insgesamt 21 Künstler hatte Zimmermann für das Konzert gewinnen können, die meisten aus dem Rheingauer, aber auch aus Mainz, der Pfalz oder Frankfurt. Sie alle verbindet die Teilnahme an der Reihe mit Musikvideofilmen, die Zimmermann für Leute in Quarantäne sowie vom Lockdown betroffene Freunde in Spanien und Deutschland unterstützten. Eine DVD mit allen Videoclips wurde auch am Donnerstagabend vorgestellt.
„Das war großes Kino“, resümierten dann auch die rund 250 Zuhörer des Abends, die sich ebenso wie die Künstler über dieses Live-Konzert nach so langer Zeit riesig freuten. Die Tickets für das ehrenamtlich organsierte Konzert waren in 48 Stunden ausverkauft und der gesamte Erlös geht wie so oft bei Frank Zimmermann an die Stiftung „Du musst kämpfen“. Diese gemeinnützige Initiative wurde von Johnny Heimes und Andrea Petkovic gegründet, denn vor über 10 Jahren galten die beiden Freunde Petkovic und „Johnny“ Heimes als Ausnahmetalente im deutschen Tennis. „Sie trainierten zusammen und träumten von der Weltspitze. Doch die Wege der beiden trennten sich früh. Während Andrea Petkovic in die Weltklasse aufstieg, kämpfte Johnny seit seinem 14. Lebensjahr gegen den Krebs und ums Überleben. Er musste sich auf seinem langen Leidensweg sechs Operationen, 27 Chemos und 55 Bestrahlungen unterziehen. Leider hat er den Kampf gegen den Krebs im März 2016 verloren“, erläuterte auch Philipp Stockhof, der zusammen mit Michael Franken, Dieter Hochapfel von „Du musst kämpfen“ vor Ort in der Brömserburg war. Zimmermann hatte schon als Sportwart des TC Oestrich-Winkel Verbindung zur Initiative und unterstützt sie als Straßenmusiker. Zur Eröffnung am Donnerstag beim Benefizkonzert erläuterte Stockhof eindrucksvoll die Arbeit der Stiftung mit Projekten wie die kranke Kinder unter dem Motto „Bewegung ist besser als Medizin“ aus den Betten zu holen oder vom Palliavtivteam, das Familien mit Eltern und Geschwistern durch das Trauma der Diagnose Krebs bei Kindern bis zum letzten Schritt begleite, was gerade in Corona-Zeiten nicht einfach sei. Eine Stecknadel hätte man fallen hören können, als Stockhof berichtete.
Doch gleich darauf war dann auch schon wieder „Lebensfreude pur“ – natürlich auf Abstand angesagt: mit der quirligen Dunja Koppenhöfer als Begleiterin bei Gesang und Moderation und ihrem Mann Stephan Weber und seinem Team „für den besten Ton der Welt“ ging auf der von Ralf Heim gestellten großen Bühne die „die Post mit Abstand ab“. Ein besonderer Dank ging natürlich auch an das Bürgerkonsortium der Brömserburg, das die wunderschöne Location zur Verfügung gestellt hatten. Für ihre Unterstützung dankte der Gastgeber Frank Zimmermann auch dem Rheingauer Caterer Wolfgang Lill und seinem Team, dem Weingut Johannes und Jutta Hofmann für die Kreativität bei der Erstellung der Karten.
Wer eine abbekommen hatte, durfte sich glücklich schätzen, denn nach der Begrüßung und den Dankesworten stand dann unbestritten die Musik im Mittelpunkt des Abends, den auch Petrus mit idealem Wetter und milden Temperaturen bis in die Nacht hinein begleitet hatte. „Evi und das Tier“, Mr. Leu, Wilhelm Heymach der Frontmann der Dr. Kellerband, Mario Keute von Gear Down, Wolfgang Bruchhäuser von Copyright, Stefan Glass der Gruppe Pirm Jam, die spanischen Profi-Musiker Sergio Garcia und Elias Feijo, Esther Elsner, die Sängerin des New Spirit Gospel Choir, Gerald Neubauer, die Folkinstitution des Rheingaues, die Newcomer Magda Rogler und Nadine Rupertshofen am Klavier, Georg Berthold am Saxophon, Bassist Frank Preuss, Gitarrist Stephan Haas, Katrin Stoll und Michaela Riebeling vom Quartett „Viersamkeit“, Imran Khan aus Mainz, Alissa Domay-Zimmermann, Anna Felke, die unvergleichliche Dunja Koppenhöfer und natürlich Frank Zimmermann selbst sorgen für Gänsehautfeeling, Gelächter, tanzende Menschen und glückliches Lachen an diesem Abend. Ob „Bohemian Rhapsody“ beim Kerzenlicht, „Leef“ „Zieh’ die Schuh’ aus“, ein „Ring of Fire“-Duett, „Every Breath You Take“, „Walk on the Wild Side“, karibische Gefühle bei „Guantanamera“ oder das komödiantisch tränenreich präsentierte „Ich will keine Schokolade“, alle 27 Lieder, die an diesem Abend auf der Bühne an der Brömserburg erklangen, trafen voll ins Herz. Und nicht nur das Publikum war begeistert, auch die Künstler sind dankbar, wie auch schon mal die Musiker ins Publikum rufen.
„Frank Zimmermann hat an diesem Abend viel geschafft: Zum einen hat er Künstler nach Monaten des Stillhaltens wieder öffentlich musizieren lassen. Die tiefe Dankbarkeit dafür wurde in den zahlreichen Lobeshymnen deutlich. Zum anderen hat er viele Menschen – trotz begrenzter Kapazitäten und Hygienevorschriften – begeistert, die die teilweise außerordentlichen Darbietungen mit Standing ovation feierten“, hielt auch Stockhoff fest. Und dabei war Zimmermann längst nicht nur als Sänger und Musiker im Einsatz. Im Vorfeld hatte er sich vom Kartendruck bis zur Künstlerakquise um alle Einzelheiten gekümmert. Und natürlich fehlte er auch an diesem Abend nicht in seinen Paraderollen als „Vokuhila-Manni“ oder als Elvis mit seiner Ehefrau im Petticoat-Outfit an der Seite. Absoluter Höhepunkt war schließlich das Lied „Arco Iris“, das Frank Zimmermann selbst geschriebenen hat.
Und zu guter Letzt hat Zimmermann durch sein Engagement natürlich auch wieder einmal viel für krebskranke Kinder und Jugendliche getan, denn die großzügigen Rheingauer füllten die Spendendose mit insgesamt 703 Euro. Auch der Hut für die Künstler, der herumgereicht wurde, wurde von den geisterten Gästen gut gefüllt Schließlich hatten alle Künstler auf ihre Gagen zugunsten der Hilfsprojekte für krebskranke Kinder und Jugendliche verzichtet und das obwohl die Corona-Zwangspause hat die Branche arg gebeutelt hat. „Liebe Musiker, liebe Freunde, ihr habt den Abend zu etwas ganz Besonderen gemacht. Danke. Johnny hat bestimmt den Klängen gelauscht“, resümierte Frank Zimmermann selbst zum Abschluss des wundervollen Konzertes und stellte uns auch die Fotos für diesen Beitrag zur Verfügung.
Ein Bericht von Sabine Fladung vom 29.08.2020.
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