Eine wichtige Auszeichnung für den ganzen Rheingau
30.12.2020
Winzerin Eva Fricke erhielt 100 Punkte für drei ihrer Weine von den bekanntesten Weinkritikern der Welt/„Eigentlich wollte ich Bierbrauerin werden“
Rheingau. (sf) „Das ist eine wichtige Auszeichnung für den ganzen Rheingau“, freuen sich die Rheingauer Winzer mit ihrer jungen Kollegin Eva Fricke über einen bahnbrechenden Erfolg: zum ersten Mal in der 40jährigen Geschichte der berühmten Robert Parker-Punkte wurde die Rekordauszeichnung von 100 Punkten einem Wein aus dem Rheingau zuteil. Robert Parker zeichnete die 2019er Lorcher Krone Riesling Trockenbeerenauslese von Eva Fricke mit 100 Punkten aus. 99 Parker-Punkte gab es außerdem für die 2019er Lorcher Kapellenberg Riesling Trockenbeerenauslese. Und damit nicht genug: auch die Weinkritiker Stuart Pigott und James Suckling krönten die 2019er Weine der jungen Rheingauer „Winzerin aus Zufall“ gleich zweimal mit ihrer Höchstwertung. 100 Punkte erhielten die 2019er Lorcher Krone sowie die 2019er Lorcher Krone Riesling Trockenbeerenauslese. Ganz klar, dass nicht nur Eva Fricke und ihr Team bei der Bekanntgabe dieser Höchstauszeichnung auf internationaler Ebene vor wenigen Wochen jubelten, auch die ganze Region freut sich mit ihr und ist glücklich, denn gleich drei Mal die Höchstpunktzahl 100, das ist eine Premiere im Rheingau. „Eva Frickes Handarbeit auf höchstem Niveau, äußerste Präzision, langjährige Erfahrung in der Weinbereitung und das Gespür für den richtigen Augenblick haben diese Kür der Vinifikation ermöglicht: es wurden die ersten Trockenbeerenauslese aus Kapellenberg und Krone geerntet sowie eine Beerenauslese aus dem Schlossberg”, lobten die Kritiker.
Seit 2006 ist Eva Fricke als Winzerin im Rheingau tätig und leitet heute ein 17 Hektar großes Weingut in Eltville mit eigener Vinothek, das vielfach ausgezeichnet wurde: 2013 vom Genuss-Magazin Falstaff zum „Newcomer des Jahres“ und vom internationale Weinmagazin „Fine“ als „Bestes Start-Up“ in der Ausgabe der „New-Generation – Die 111 besten deutschen Jungwinzer“, 2015 wurde dem Weingut von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung der Preis als „Winzer-Aufsteiger des Jahres“ verliehen. Auch internationale Sterneköche und Luxushotels zählen zu ihren Abnehmern und sogar das norwegische Königshaus. 2017 kürte der „Feinschmecker“ das Weingut Eva Fricke zum Aufsteiger 2017/18 und zählt es mit 4,5Fs zu den Topbetrieben des Rheingaus. Seit 2019 gab es die Höchstbewertung von 5F. Und jetzt folgte die Krönung mit den 100 Punkten-Auszeichnungen von Robert Parker/Stephan Reinhardt und Stuart Pigott/James Suckling.
Dabei ist es eine eher ungewöhnliche Geschichte, die Eva Frickes Weg zum Wein beschreibt, denn die gebürtige Bremerin kam eigentlich „eher zufällig“ zum Wein und zum Rheingau als ihrer Wahlheimat, wie sie in einem sehr persönlichen Gespräch mit dem Rheingau Echo berichtet: „Irgendwie kam es, dass wir mit Freunden ab und zu Bier gebraut haben. Deshalb wollte ich Bierbrauerin werden und habe bei „Becks“ in Bremen Praktika gemacht. Ein Freund meines Bruders, der bei Becks arbeitete, hat mich dann dort mit hingenommen. Robert Opitz ist übrigens immer noch dort und in leitender Funktion als Betriebskontrolleur und Chefbrauer tätig“. Und erst vor kurzem erfuhr Eva von Weinkunden aus den USA, die auch den deutschen Namen Fricke tragen und Ahnenforschung betreiben, dass es eine Bierbrauerfamilie Fricke gab, mit denen die Rheingauer Winzerin und die Gäste aus den USA wohl weitläufig verwandt sind. „Getränkeherstellung liegt mir also doch irgendwie in den Genen“, schmunzelt sie.
Durch ihre Eltern, die von dem ersten Berufswunsch der Tochter, Bierbrauerin zu werden, nicht eben begeistert waren, wurde Eva Fricke dann auf den Wein und seine Vielfalt aufmerksam gemacht. „Wenn schon Getränke, dann wenigstens Wein“, habe ihr Vater gemeint und seine Tochter mit seinem Studienfreund Paul Anheuser bekannt gemacht. Da Getränkeherstellung die damals 16jährige faszinierte, ging sie in den Herbstferien bei Anheusers für eine Woche mit in die Weinlese. „Von Wein war ich damals zwar immer noch nicht überzeugt und mochte auch lange keinen. Aber die Arbeit draußen hatte es mir irgendwie angetan – zumal wir in Norddeutschland in Hude bei Oldenburg auf dem Land gelebt haben und ich in meiner Jugend viel Zeit in der Natur und mit Ponys in den Feldern verbracht habe“, erinnert sich Eva Fricke. Als Oberstufenschülerin hatte sie dann Gelegenheit, auch ein Praktikum bei einem Weinmacher in Südafrika zu machen: „Das hatte sich eher auf privatem Wege ergeben und trotzdem ich ja damals von Wein gar nicht so begeistert war, reizte mich die Reise nach Afrika, vor allem auch, weil meine Großmutter, der ich sehr zugetan war, lange in Addis Abeba gelebt hat, und dort als Ärztin am Krankenhaus von Haile Selassie tätig war. Meine Großmutter ist in ihrem Leben zweimal geflohen und wurde zwei Mal enteignet – für uns heute unvorstellbar. Einmal von Ost- nach Westberlin und dann später, als Haile Selassie gestürzt wurde, ein weiteres Mal zurück nach Deutschland. Sie war eine ganz besondere Frau, unglaublich stark, abenteuerlustig und - zumindest nach außen - ungebrochen und voller Tatendrang und einem unfassbaren Lebensmut. Ich nehme an, sie hat früh gelernt, los zu lassen, und auch aus dem schlimmsten Verlust wieder eine neue Zukunft zu gestalten.“.
Sie selbst sei, als sie in die Schule kam, „eigentlich immer überfordert“ gewesen, erzählt sie: „Ich war die jüngste im Jahrgang, immer versetzungsgefährdet und habe die Schule gehasst“. Doch gerade ihre Großmutter sei es gewesen, die ihr geholfen habe: „Sie hat oft mit mir gelernt und immer gesagt: „Lerne so viel und so schnell Du kannst- was Du im Kopf und im Herzen hast, das ist das Einzige, was Dir nie jemand wegnehmen kann.“. Natürlich habe ich das damals nicht verstanden, heute kann ich nur erahnen, wie ernst es ihr damit war.“. Besonders fasziniert sei sie auch immer von den afrikanischen Erinnerungsstücken gewesen, die ihre Großmutter hatte mit nach Haus nehmen können. „Es war immer eine ganz besondere, eigene Welt bei ihr“, erinnert sich Eva Fricke an ihre leider viel zu früh verstorbene Großmutter. Dank ihr hatte Eva dann auch immer diese unbekannte Sehnsucht, mal nach Afrika zu fahren: „Vielleicht, um hier ein Stück „Omi“ wieder zu finden, und diese Welt zu sehen, von der sie oft so fasziniert erzählt hat. Als nun dieses Praktikum in Südafrika möglich war, wollte ich sofort dahin - der Wein war mir da damals eigentlich egal. Es hätte auch ein Praktikum in einer Bäckerei sein können – ich wollte unbedingt dahin.“.
So kam die Abiturientin in die südafrikanische Weinbauregion Buitenverwachting bei Kapstadt und dort bekam sie dann auch einen ganz anderen Einblick in den An- und Ausbau von Wein: „Ich war beeindruckt und bekam dadurch auch einen neuen Zugang zu Wein.“. Eva Fricke kam zurück nach Bremen, machte ihr Abitur und erkundigte sich vor Ort bei Hermann Segnitz vom Bremer Wein-Kolleg, was für die Arbeit mit Wein nötig sei. Durch ihn kam die Abiturientin zu weiteren Praktika nach Bordeaux zu Chateau Cissac und nach Schloss Johannisberg und damit in den Rheingau und nach Geisenheim. Längst stand für sie fest: „Weinbau ist das, was ich in meinem Leben machen möchte.“ Es folgten also ein Weinbau- und Oenologie-Studium an der Fachhochschule Geisenheim und Praktika in der Weinkellerei des Château Cissac im französischen Hâut-Mèdoc, auf Schloss Johannisberg im Rheingau, im Castello di Verduno in Italien, auf dem Weingut Dominio de Pingus in Ribera del Duero in Spanien und auf dem Weingut Pepper Tree im Hunter Valley in Australien. Nach dem Abschluss ging es für die Diplom-Ingenieurin dann zunächst zu Tatachilla, McLaren Vale in Südaustralien, und anschließend zum Weingut J.B. Becker in Walluf im Rheingau. Von dort wechselte sie 2004 zum Weingut Leitz, wo sie zunächst im Außendienst in den Wingerten, kurze Zeit später dann als Betriebsleiterin tätig war. In dieser Zeit legte ein berufsbegleitendes Intensivstudium an der European Business School in Oestrich-Winkel den Grundstein für die Realisierung ihrer Pläne: ein eigenes Weingut. 2006 produzierte sie schon ihren ersten eigenen Wein – in ihrer Freizeit, 600 Liter von nur 0,2 Hektar Betriebsfläche in einem angemieteten Keller. Schritt für Schritt ergänzte sie ihre landwirtschaftlichen und kellertechnischen Geräte, bis sie 2010 schließlich völlig unabhängig von anderen Betrieben arbeiten konnte. Seit September 2011 führt Eva Fricke nun ihr eigenes Weingut – seitdem wächst der Betrieb kontinuierlich. Im Sommer 2015 ist das Weingut nach Eltville gezogen und seither auch - nach Absprache - mit einer eigenen Vinothek erreichbar. Heute werden insgesamt 17 Hektar Weinberge bewirtschaftet, davon sind 12,5 Hektar im Ertrag, 2 Hektar Jungfelder, sowie Neuanpflanzungen und Brachflächen. Ganz neu dazugekommen sind zwei Hektar der noch originalen Lagen der historischen Rheingau-Legende Domäne Schloss Eltz.
Und natürlich ist die Region längst zur Heimat von Eva Fricke geworden: „Der Rheingau mit seiner Vielfalt an Böden, Gemarkungen und Klimazonen hat mich immer fasziniert. Und Riesling ist für mich die Königsklasse und Riesling von Schieferböden ist das, was ich immer machen wollte.“. Es sei nicht leicht gewesen, sich als Neueinsteigerin, als Rheingauer Winzerin zu behaupten, aber sie habe auch immer viele Unterstützer gehabt: „Früher in der Ausbildung und im Studium waren es Josef Staab und Wolfgang Schleicher vom Schloss Johannisberg. Später mit meinem eigenen Wein waren es Theresa Breuer, Wilhelm Weil oder Johannes Leitz. Es gab auch immer wieder die Personen „in zweiter Reihe“, wie Herman Schmoranz, die mich immer mit Rat, Tat und Technik besonders am Anfang und im Aufbau unterstützt haben. Und viele kannten mich ja aus meiner Tätigkeit bei Leitz in leitender Funktion. Ich hatte auch nie den Eindruck, dass sie aufgrund der Tatsache, dass ich eine Frau bin, meine Arbeit in Frage gestellt haben. Natürlich gibt es auch negatives Gerede und den ein oder anderen im Rheingau, gerade auch unter VDP Winzern, die entweder der Meinung sind, ich hätte Haare auf den Zähen oder zur Not auch das Gegenteil aus dem Hut zaubern: mein Erfolg sei auf Dekolleté und blaue Augen begründet. Wie auch immer, ich kann mich damit nicht aufhalten und nehme das mal alles als Kompliment, inklusive der Haare auf den Zähnen“, sagt Eva Fricke schmunzelnd. Das macht sie so authentisch und folgt ihrem Motto und ihrer Leidenschaft als Weinmacherin, immer aus dem von der Natur gegebenen und dem jeweiligen Jahrgang das Beste zu machen. „Immer sein Bestes geben, aber dennoch nichts forcieren, was nicht natürlich gewachsen ist oder in einem bestimmten Moment einfach nicht möglich ist“, das sei ihr „Erfolgsgeheimnis“, verrät Eva Fricke. Ihre persönlichen Highlights seien jeweils der Moment der Ernte und die ersten 24 Stunden in der Verarbeitung der Trauben, und im Frühjahr die Verschnitte und Cuvée-Zusammenstellung, verrät sie.
Eva Fricke bewirtschaftet mit einem hochmotivierten Team mit sechs Mitarbeitern ihr ökologisch zertifiziertes Weingut mit insgesamt 17 Hektar in Lorch, Lorchhausen, Kiedrich, Hattenheim, Erbach und Eltville. Dem An- und Ausbau von Eva Frickes Weinen liegt ein ganzheitliches Konzept zugrunde, das neben traditionellen Verfahren hauptsächlich auf Intuition und Zeit aufbaut. Besonders deutlich zeigt sich dies in der Weinbergsbewirtschaftung, denn da mehr als die Hälfte der Weinberge eine Steigung von über 44 Prozent aufweist, ist Handarbeit an den größtenteils bis zu 70 Jahre alten Rebstöcken unumgänglich. Aber auch im Keller wird den Weinen viel Zeit für ihre individuelle Entwicklung gegeben. Die natürlichen Gegebenheiten der Lagen, aber auch die von der Natur gesteuerten Einflüsse während des Jahres stehen bei Eva Frickes Weinen ganz klar im Vordergrund. Genau aus diesem Grund werden die Weine auch nicht Jahr für Jahr nach den gleichen analytischen Parametern ausgebaut, sondern immer individuell. Schon seit 2006 verzichtet Eva Fricke auf Herbizide und Pestizide. Der Anbau aller Weine erfolgt seit 2011 nach ökologischen Richtlinien. Seit Juli 2016 befindet sich das Weingut im EU-Bio-Zertifizierungsprozess. Seit 2017 ist es bei der „Vegan Society“ registriert. Im selben Jahr 2017 erfolgte der Beginn biodynamischer Anwendungen, die weiter konsequent erlernt und verfolgt werden. Der Weinbau und alle Wiederanpflanzungsprojekte erfolgen immer in Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden. Die Rekultivierung von alten Weinbergen und die Erhaltung der historisch bedeutsamen Kulturlandschaft des UNESCO-Weltkulturerbes „Oberes Mittelrheintal“ mit seinen Natur- und Vogelschutzgebieten gehört zur grundlegenden Philosophie des Weinguts. Selbst die Zukauftrauben entstammen seit 2017 aus ökologisch- zertifiziertem Anbau von vertrauenswürdigen Partnern des Weingutes aus der Region. Eva Frickes Portfolio besteht zu 98 Prozent aus Rieslingen, die besonders mit ihrer Vielfältigkeit beeindrucken. Neben den edelsüßen Spitzenerzeugnissen gibt es eine ganze Reihe von Weinen auf QbA-Niveau, die die über den Rheingau verteilten Weinbergslagen widerspiegeln. Der „Verde“ ist nach dem Vorbild der portugiesischen Vinhos Verde als leichter Sommerwein mit niedrigem Alkoholgehalt angelegt, für besondere Gelegenheiten kann man bei Eva Fricke auch einen Rosè-Sekt bekommen. Zurückzuführen ist diese Vielfalt auf die Lage der Weinberge, die sich an zwei ganz gegensätzlichen Stellen im Rheingau befinden: In den Lagen im oberen Rheingau, um Kiedrich und Walluf, mit ihren Löss-/Lehm- und Tonböden, wachsen saftige, fruchtige Rieslinge heran. Die nördlichsten Rheingauer Weinberge um Lorch und Lorchhausen, die geologisch und klimatisch gesehen schon zum Weinanbaugebiet Mittelrhein zählen könnten, bringen dagegen außergewöhnlich elegante und filigrane Rieslinge hervor. Die dort vorhandenen Schiefer- und Quarzitböden sorgen zudem für mineralische, manchmal schon fast salzige Nuancen. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit ist hier der Ertrag außerdem auf natürliche Weise begrenzt. Frickes besonderer Fokus liegt auf den Lorcher Weinbergen, die sie 2006 sozusagen aus einem „Dornröschenschlaf“ erweckte. Und der damit verbundene Aufwand hat sich gelohnt, wie die Anerkennung des „Lorchhäuser Seligmacher“ durch internationale Spitzenrestaurants und die damit verbundene Aufmerksamkeit der historisch anerkannten Lage zeigt. Im Moment ist sie viel damit beschäftigt, Gratulationen für ihren Erfolg entgegenzunehmen und Interviewanfragen zu bedienen, was ihr im ohnehin trubeligen Weihnachtsgeschäft wenig Zeit lässt, um nach einem dringend benötigten Bauplatz in Eltville oder Kiedrich zu suchen, um das Weingut weiter voranbringen zu können. Wer sich für das Weinangebot interessiert, kann sich unter evafricke.com einen Überblick verschaffen und mit Blick auf die coronabedingten Einschränkungen auch online bestellen.
Als ihre schönsten Erfolge bezeichnet Eva Fricke aber nicht nur die großartigen Auszeichnungen, für sie sind es spezielle Momente: „Wenn einem besondere Weinberge angeboten werden oder persönliche Gespräche mit Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitern.“. Vor allem aber eine Geschichte ist der Winzerin in besonderer Erinnerung gebliebenen: „Einer unserer rumänischen Saisonkräfte, er kam schon mit Anfang 20 das erste Mal zu uns, als 2011 noch alles sehr improvisiert war und ich mit wenig Geld das Weingut aufbaute. Er hat mir sagt, dass er stolz ist, hier zu sein und heute alles Neue und den Erfolg zu sehen, denn er erinnere sich noch an die Anfänge. An mir habe er gesehen, dass man sich seine Träume aufbauen kann, und dass man eine Chance hat, wenn man es wirklich will und hart daran arbeitet. Sein Traum war immer eine eigene Werkstatt in Selbständigkeit in Rumänien. Ich habe ihm mal gezeigt, wie man einen Business-Plan aufstellt und die wichtigsten Zahlen zumindest grob plant. Heute hat er seine eigene Werkstatt und ist erfolgreich und das sei vor allem so gekommen, weil er bei mir gesehen habe, wie es ist, bei Null anzufangen und es einfach durchzuziehen. Das meine Geschichte andere inspiriert, ist eines der schönsten Komplimente“, so die sympathische junge Frau. Denn trotz des Erfolges, mit Problemen und Rückschritten hat sie jeden Tag und jedes Jahr zu tun und gibt nie auf. So hat sie auch zunächst, als sie von der großen Auszeichnung und der 100 Punkte-Bewertungen hörte, gedacht „Unfassbar, vielleicht haben die sich vertan oder ich habe mich verlesen“. Aber natürlich freue sie sich mit ihrem Team über die Anerkennung, die tollen persönlichen Gratulationen und die Kollegen, die sagten, wie wichtig die Auszeichnung für den gesamten Rheingau sein. „Das ist schon schön, dass es Menschen gibt, die das so sehen“, sagt Eva Fricke, die auch bei allem Ehrgeiz und aller Leidenschaft viel Wert auf den Spaß bei der Arbeit legt und das für sich und ihr Team als Geheimnis des Erfolges sieht. Sich selbst hat die junge Rheingauer Winzerin, die privat am liebsten Burgunder und Rieslinge aus dem Rheingau und von der Mosel trinkt, nach den großen Auszeichnungen mit einem besonderen Geschenk belohnt: ihr kleiner Beagle-Welpe „Kenzo“ ist der neueste Zuwachs im Team, der sie von jetzt an begleitet.
Ein Bericht von Sabine Fladung vom 30.12.2020.
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