Großer Festakt für Weinkönigin Helena

23.07.2021

Zahlreiche Politiker und Weinmajestäten kamen zur Krönung an den Weinprobierstand/Dank an Annika Uebe

Oestrich. (sf) „Es begann ganz früh, als ich, ein laufender Meter, neben meinem Vater über das Lenchenfest gelaufen bin. Neben ihm stand, als er das Fest mit den damaligen Weinmajestäten eröffnet hat und ich fleißig die Autogrammkarten gesammelt habe - die ich übrigens immer noch habe. Dann war es erst mal still. Bis 2015, Anfang Mai 2015. Mein Vater kam nach Hause und meinte nebenbei beim Abendessen, dass er mit dem Vorstand der Oestricher Winzer geredet hat und die eben noch eine Weinprinzessin für die Krönung in zwei Wochen suchen und ich da ja vom Alter her reinpasse. Gut, ich meine, ich wollte es sowieso immer machen. Mein erster Gedanke: Wo bekomme ich bis dahin ein Kleid her? Gedanke meiner Mutter: wir heiraten einen Tag vorher kirchlich? Prioritäten sitzen eben bei jedem wo anders!“, erinnerte sich die scheidende Weinkönigin Annika Uebe an ihre Anfänge als Weinmajestät. Jetzt übergab sie die Oestricher Weinkrone im Rahmen eines großen Festaktes an ihre Nachfolgerin und langjährige Prinzessin Helena Strith. Sechs Jahr war Annika Uebe als Weinmajestät für Oestrich unterwegs: „Was fast einem Drittel meines Lebens entspricht. Damit lasse ich einen kleinen Teil von mir zurück, freue mich aber auch wahnsinnig auf das, was auf mich zukommt.“. Doch Annika bleibt dem Wein treu: sie studiert im vierten Semester an der Hochschule Geisenheim Internationale Weinwirtschaft und ist auch im elterlichen Weingut gerne und mit Engagement tätig. Sie habe bereits als Weinprinzessin „extrem viel gelernt", erklärte sie, und blickt dankbar auf ihre Weinköniginnen - Jahre zurück, die ihr viel gebracht hätten: „Ich durfte Weinproben mit moderieren und wurde auf der Bühne immer sicherer beim Reden." Schon während ihrer Amtszeit hatte Annika ihr Abitur absolviert und solchen Spaß an ihrem Ehrenamt, dass sie dazu kam, Internationale Weinwirtschaft an der Hochschule Geisenheim zu studieren. Nun geht es für ein halbes Jahr Praktikum nach Hamburg und vielleicht im nächsten Jahr auch mit der Weinmajestäten-Karriere im Rheingau weiter. Mit großem Dank an alle Seiten verabschiedete sich Annika Uebe aus ihrem Amt und schloss sowohl den Oestricher Weinbauverband als auch ihre eigene Familie mit dem Weingut Brueder Eser ein, die „Queenie-Familie“ und die Freundschaften, die sich in sechs Jahren entwickelt hatten und natürlich auch Helena Strith, Silvana Fetzer und ihre Schwester Florentine, ihre bisherigen Prinzessinnen. Sie alle hätten ihr die lange Amtszeit als Ortsweinmajestät unvergesslich und zu einem schönen Teil in ihrem Leben gemacht.

Dank und Anerkennung durfte Annika selbst nicht nur von ihren gekrönten Kolleginnen und den Oestricher Winzern entgegennehmen. Auch zahlreiche Politiker waren gekommen, die alle in einem Grußwort das Ehrenamt der Weinmajestäten als charmante und überaus wichtige Botschafterinnen für die Weinbauregion Rheingau hervorhoben. Die beiden Bundestagsabgeordneten Martin Rabanus und Klaus-Peter Willsch, die Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper, Landrat Frank Kilian, Bürgermeister Kay Tenge, Stadtverordnetenvorsteherin Aylin Sinß und Ortsvorsteher Simon Weyhofen verabschiedeten Annika und gratulierten der neuen Weinkönigin Helena. Drei wunderschöne Jahre habe man zusammen verbracht, hielt die scheidende Weinkönigin im Augenblick der Krönung fest: „Du bist eine herzliche und offene Frohnatur und mit einem großen Engagement in diesem Amt dabei. Nimm alles mit, was du kannst und trau dich. Ich bin mir ganz sicher, dass du das einwandfrei meistern wirst!“, sagte sie und gab Helena Strith den Rat: „Nur ein Glas am Tag, aber dann natürlich nur den besten Oestricher Wein.“

Diese erhielt dann die goldene Krone von Annika Uebe und der Rheingauer Weinkönigin Valerie Gorgus auf’s Haupt. Nur kurz, nachdem Annika zur Weinkönigin gekrönt worden war, kam mit Helena Strith 2018 auch eine neue Weinprinzessin ins Amt. Zum Amt der Oestricher Weinprinzessin kam sie damals durch ihre Freundin, die Hallgartener Weinkönigin Katja Föhr: die wurde kurz zuvor zur Hallgartener Weinprinzessin gekrönt und habe ihr immer wieder erzählt, wie viel Spaß dieses Ehrenamt mit sich bringe. Als der Hallgartener Vereinsringvorsitzende Heinz Zott davon erfuhr, machte er "Nägel mit Köpp" und brachte die junge Frau und den Oestricher Weinbauverband zusammen. Denn Helena Strith hat in Hallgarten einen familiären Weinbau-Hintergrund: ihr Großvater betrieb hier das Weingut Anton Strith. Damit nicht genug, gibt es auch von mütterlicher Seite die richtigen „Gene" mit: ihr Onkel Peter Prasser betreibt in Rüdesheim das gleichnamige Weingut. Beste Voraussetzungen also für das Majestätenamt. Und das wurde am Sonntag dann auch ganz schnell klar: hochmotiviert ist die neue Oestricher Weinkönigin, die im vergangenen Jahr das Abitur an der Rheingauschule ablegte und jetzt ein duales Studium im Studiengang International Business mit Englisch und Spanisch im Schwerpunkt absolviert. Um sich sowohl fachlich als auch sprachlich noch zu verbessern, wird Helena ab August ein Semester in den USA an der University of Tennessee studieren. „Und natürlich darf auf dieser Reise eine gute Flasche Oestricher Wein und meine Autogrammkarten nicht fehlen“, erklärte Helena, die in ihrer Freizeit gerne Badminton spielt, das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde und beim Musik machen am Klavier findet. In ihrer Antrittsrede dankte sie ihrem Patenweingut Heinrich Eser, das sie immer mit Rat und Tat und schon mit vielen guten Tropfen Wein versorgt habe, dem Weingut Sechzehn Einundvierzig und dessen Inhaber Bernhard Bickelmaier, das den Krönungsrahmen stellte, und ihrer Familie. Mit dabei war am Sonntag auch ihre extra aus Texas angereiste Großtante Maria Prasser, die 1957 Rüdesheimer Weinprinzessin war.

Ein besonderer Dank ging aber auch an Annika, „die mich seit 2018 auf meiner Reise als Oestricher Weinprinzessin begleitet hat“. Sie freue sich sehr auf das kommende Jahr zusammen mit den Weinprinzessinnen Silvana und Florentine. „Ich hoffe, dass uns kommendes Jahr bessere Zeiten erwarten und wir nächstes Jahr unser seit zwei Jahren geplantes und wegen der Pandemie verschobenes Kranfest stattfinden lassen können!“, hielt sie fest.

Eine rührende Geste kam von den beiden Weinprinzessinnen Silvana Fetzer und Florentine Uebe, die vor drei Jahren auf den Flötenwandertagen zu neuen Weinprinzessinnen gekrönt wurden: sie übergaben selbstgemachte Fotocollagen als Geschenke. Auf jeden Fall ist klar, dass die Oestricher Winzer ein souveränes Majestätentrio haben: Neben der neuen Weinkönigin Helena steht Silvana Fetzer aus dem Oestricher Weingut Fritz Fetzer bereit: „Durch unser Familienweingut kam ich schon früh auf den Geschmack, mich mit Wein zu beschäftigen. Umso mehr freue ich mich, in meinem Amt als Oestricher Weinprinzessin an der Seite von Helena den geschmackvollen Oestricher Wein zu repräsentieren und viele neue Erfahrungen zu sammeln. In meiner Freizeit trinke ich nicht nur gerne köstlichen Wein mit Freunden, sondern verbringe auch viel Zeit mit Sport und Musik“. Und mit Weinprinzessin Florentine Uebe bleibt auch weiterhin eine Weinkrone im Oestricher Weingut Brueder Eser, ist sie doch die jüngere Schwester der scheidenden Weinkönigin Annika ist. Sie ist Schülerin des Rheingaugymnasiums in Geisenheim und treibt in ihrer Freizeit Reitsport und Voltigieren, wo sie auch als Co-Trainerin tätig ist. Auch sie verbringe ihre Zeit generell gerne in den familieneigenen Weinbergen: „Wenn nicht mit dem Pferd, dann mit unserer Boxerhündin. Ich kenne die verschiedenen und spannenden Facetten des Weinbaus sehr gut und habe auch gemerkt, dass ich gut Gerüche und Geschmäcker erkennen und verknüpfen kann. Gerade deshalb finde ich auch das Probieren von Weinen sehr spannend und interessant“, so die Weinprinzessin.

Alle guten Wünsche der Politiker und der gekrönten Kolleginnen aus der „Queenie-Familie“ mit den Rheingauer Weinmajestäten Valerie Gorgus und Annika Walter an der Spitze gab es zusammen mit zahlreichen Blumen und Präsenten zum Ausklang des Festaktes.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 23.07.2021.

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