Nur mit Qualität kann Deutscher Wein punkten

11.03.2022

Katharina Höfling im Brentanohaus
Katharina Höfling im Brentanohaus

„Wine and Dine“ mit Blick über den Tellerrand im Winkeler Brentanohaus

Winkel. (sf) „Der Rheingau ist ein sehr kleines Weinanbaugebiet und auch ganz Deutschland ist mit gerade mal rund 100.000 Hektar Anbaufläche in seinen 13 Weinbaugebieten eines der kleineren Weinbauländer der Welt. Da gilt es mit Qualität zu punkten und gemeinsam in diese Richtung zu gehen“, sagte die ehemalige Deutsche Weinprinzessin Katharina Höfling, geborene Fladung, am Freitagabend im Winkeler Brentanohaus. Unter dem Motto „Wine and Dine“ fand hier die Premiere eines Genussabends statt, bei dem die Gastgeberfamilie Allendorf einen befreundeten Winzer aus einem anderen Weinanbaugebiet mit ins Boot holt: Philipp Schwindt vom Weingut Philipp Kuhn stellte zusammen mit seiner ehemaligen Studienkollegin Katharina Höfling an diesem Abend fünf Rebensäfte aus der Pfalz im Duett mit fünf Rheingauer Weinen vor.

„Wir haben zusammen in Geisenheim Internationale Weinwirtschaft studiert und schon länger den Plan, mal etwas gemeinsam zu machen. Gerade weil wir so ein kleines Weinbauland sind, ist es wichtig, auch mal über den Tellerrand der eigenen Region zu blicken und mit anderen Winzern gebietsübergreifend zusammenzuarbeiten!“, erklärte Katharina Höfling, die es als ehemalige Deutsche Weinrepräsentantin wissen muss und deshalb auch diesen Abend organisiert hatte. Als Mitarbeiterin im Weingut Allendorf allendorf.de/ war sie auf die Idee gekommen, in der eher veranstaltungsarmen Zeit des Vorfrühlings Wein- und Genussfreunde zu einem besonderen Abend in das geschichtsträchtige Winkeler Brentanohaus einzuladen, das die Familie Allendorf seit einigen Jahren bewirtet.

Zehn ausgewiesene, edle und interessante Rebensäfte kredenzten Katharina und Philipp mit viel wissenswertem Hintergrund zu den verschiedenen Lagen, zum Ausbau und zur Kellerwirtschaft. Mit diesen Informationen im Kopf mundeten die Weine noch mal so gut. Spritzig war es losgegangen mit einem Allendorf Riesling Sekt brut und einem Philipp Kuhn Blanc de Noir Sekt Brut Nature zum Rote Bete Amuse Guelle aus der Küche. Weiter ging es mit einem 2019er Sauvignon Blanc Reserve aus der Pfalz und einem 2016er Rheingauer Charta Riesling aus der Magnumflasche. Dazu gab es auf den Teller köstliche Speisen, die der Küchenchef des Brentanohauses, Mateuz Knapik, zubereitet hatte. Auch für ihn eine Premiere und die meisterte er großartig. Ursprünglich als Mitarbeiter im Weingut, hatte Gastgeberin Christel Schönleber den gelernten Koch in den eigenen Reihen „entdeckt“ und gefördert. Seitdem die Familie Allendorf nun das Restaurant im Brentanohaus betreibt, ist Mateusz Knapik hier Küchenchef und hat sich stetig weiterentwickelt. Voll des Lobes waren auch alle Gäste des „Wine and Dine“ über die Kreativität und Professionalität des Kochs, der köstliche Genüsse passend zu den vorgestellten Weinen servierte. Nach dem ersten Gang, einem Forellenmouse mit Feldsalat und Gurkensorbet, folgte ein würziges Erbsen-Minz-Süppchen mit Zimtkrachelchen, das wunderbar zum 2018er Großer Garten Riesling Trocken Großes Gewächs von Philipp Kuhn und Allendorfs 2017er Jesuitengarten Riesling Spätlese Halbtrocken Grosse Lage passte.

Das Hauptgericht, Kalbsbäckchen in Spätburgunder mit Kartoffel-Sellerie-Stampf und glasierten Möhren wurde mit einem 2012er Allendorf Spätburgunder Großes Gewächs aus der Magnumflasche und einem 2015er Steinbuckel Pinot Noir Großes Gewächs flankiert. Das Dessert Schokoladenparfait mit Brombeerspiegel kam mit einem 2015er Kirschgarten Riesling Beerenauslese. Und natürlich gab es auch einen Goethewein, den der große Dichter schon so liebte und dessen 1811er Jahrgang er ganz besonders schätzte: der Allendorf 2017er Goethewein aus dem Brentanohaus Riesling Spätlese mit Originaletikett und traditionell ausgebaut, mundete ganz hervorragend zum Dessert. 400 Flaschen des Rebensaftes, der direkt am Brentanohaus wächst, soll der Geheimrat jedes Jahr von Familie Brentano erhalten haben und die wiederum ließ sich dann mit der zunehmenden Berühmtheit Goethes schon damals den Namen „Goethewein“ für ihren Weinberg eintragen und sichern. Darüber freut sich Familie Allendorf heute sehr, denn die bewirtschaftet nicht nur das Restaurant in dem historischen Gebäude der Familie von Brentano, sondern auch die Weinberge rundum, in deren Laubengang schon Goethe gerne am Morgen lustwandelte und unleidlich geworden sei, wenn man ihn dabei angesprochen habe.

Ganz anders aber die Gäste im Brentanohaus am Freitagabend, die großen Spaß am Gespräch miteinander rund um die Genüsse im Glas und auf dem Teller hatten. Knapp 40 Gäste waren gekommen, darunter sowohl ganz junge Weinfreunde aus dem Rheingau als auch Gäste aus dem Rhein-Main-Gebiet wie Luciana Podesta und Hartwig Schulz aus Hochheim. „Ein ganz wundervoller Abend mit erstklassigen Weinen, unterhaltsamer Moderation, einem sehr aufmerksamen Service und Köstlichkeiten aus der Küche – rundum gelungen und wiederholungsbedürftig!“, resümierte das Ehepaar.

Und der nächste Wine and Dine Abend im Winkeler Brentanohaus steht schon an: am 25. März ist das Weinhaus Neuss bei Familie Allendorf zu Gast.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 11.03.2022.

http://brentanohaus.de/

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