13353 Stunden ehrenamtlich im Einsatz
10.04.2024
Zahlreiche Ehrungen, Auszeichnungen und Beförderungen bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Geisenheimer Feuerwehren
Geisenheim. (sf) 92 aktive Einsatzkräfte, 33 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und 29 weitere in der Ehren- und Altersabteilung haben die Feuerwehren aller Stadtteile von Geisenheim zurzeit. Zusammen leisteten sie alle in ihren Abteilungen bei Einsätzen, Ausbildungs- und Übungsveranstaltungen, Fortbildungen auf Kreis- und Landesebene 13353 ehrenamtliche Einsatzstunden im Dienst für den Nächsten. Allein zu 220 Einsätzen mussten die Feuerwehren der Hochschulstadt Geisenheim ausrücken, darunter zu 97 Brandeinsätzen, 114 Hilfeleistungen und 9 Fehlalarmen. Hier kamen 4358 Personalstunden zusammen. Die Jugendfeuerwehr leistete im Jahr 2023 ebenfalls 1435 Einsatzstunden und bei Aus- und Fortbildungen auf Kreis- und Landesebene leisteten 41 Kameradinnen und Kameraden bei 125 besuchten Lehrgängen und Seminaren 2414 Stunden. Darüber hinaus kamen bei Ausbildungs- und Übungsveranstaltungen am Standort weitere 5146 Stunden in den einzelnen Abteilungen zusammen.
Wie genau sich alle diese ehrenamtlichen Einsatzstunden ergeben, erläuterten Stadtbrandinspektor Peter Bach und der Stadtjugendwart Julian Link in der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Geisenheimer Feuerwehren. Dabei hielt Bach fest, dass die Freiwillige Feuerwehr Hochschulstadt Geisenheim im Jahr 2023 die bislang höchsten Einsatzzahlen in ihrer Geschichte bewältigt habe. „Für die sichere und professionelle Abarbeitung und euer Engagement möchte ich mich bei euch bedanken. Die Feuerwehr ist für das Löschen von Bränden und für die Technische Hilfeleistung da, der Rettungsdienst für lebensbedrohliche Notfälle! Die Bevölkerung muss unterstützt werden, wieder selbst Verantwortung für sich zu übernehmen. Was hier so nüchtern klingt, sind in der Realität Einsätze, die die ehrenamtlichen Einsatzkräfte unserer Freiwilligen Feuerwehr zum Schutz der Menschen in dieser Stadt absolvieren müssen, 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche! Versucht man einen Blick in die Zukunft zu wagen, dann lässt sich feststellen, dass das System Feuerwehr und Bevölkerungsschutz deutlich komplexer geworden ist. Globale Themen wie Pandemie, Migration, geopolitische Konflikte, Klimawandel und Energieversorgung haben mittlerweile unmittelbaren Einfluss auf unsere ehrenamtliche Arbeit. Dazu kommen nationale Herausforderungen, wie die demografische Entwicklung mit immer mehr hilfsbedürftigen alten Menschen. Immense Kostensteigerungen durch hohe Inflationsraten, Materialknappheit sowie schwindende finanzielle Ressourcen der öffentlichen Hand sind nur einige „Baustellen“. Auf der anderen Seite wird sich die Welt technologisch, gesellschaftlich und politisch immer schneller verändern und wir stehen vor der Herausforderung, unser System immer wieder an neue Anforderungen anzupassen. Gleichzeitig müssen wir Feuerwehr und Bevölkerungsschutz permanent so weiterentwickeln, dass wir den neuen Anforderungen gerecht werden, die Ressourcenprobleme kompensieren und bezüglich Qualifizierung, Ausstattung, Infrastruktur und Immobilien eine leistungsfähige, attraktive und zukunftsorientierte Feuerwehr bleiben!“, so der Stadtbrandinspektor in seiner Ansprache. Sein Dank ging vor allem auch an die vielen ehrenamtlichen Gerätewarte für ihr Engagement: „Gerade diese müssen sich mit ständig ändernder und aufwändigerer Wartung und Prüfung befassen, um dafür zu sorgen, dass die Freiwillige Feuerwehr einen hohen Sicherheitsstandard hat und stets einsatzbereit ist!“, so Peter Bach. Und er danke auch der Politik und Verwaltungsspitze für die Rahmenbedingungen, die ein erfolgreiches Wirken möglich gemacht haben.
Stadtbrandinspektor Peter Bach berichtete weiter, dass sich der Wehrführerausschuss im vergangenen Jahr zwei Mal getroffen hatte, um Themen des abwehrenden und vorbeugenden Brandschutzes und Kataststrophenschutzes wie Ausbildungsdienste, Ausbildungsstunden nach FwDV 2, Personalmanagement, Ausschreibungen und Ersatzbeschaffungen, die Drohneneinheit Johannisberg, die Einführung der Einsatzführungssoftware, Bootsführerscheine, Schutzimpfungen in Verbindung mit dem Hygienekonzept und die Nutzung des Kat-S Lager Winkeler zu besprechen. 2023 hätten 41 Kameradinnen und Kameraden insgesamt 125 Lehrgänge und Seminare besuchte: „Man kann hier festhalten, dass die „Corona-Pause“ keinen negativen Einfluss auf die Bereitschaft der Kameradinnen und der Kameraden hatte, sich weiterhin mit hohem Engagement für die Freiwillige Feuerwehr einzusetzen und weiterzubilden!“.
Von den Jugendfeuerwehren im Stadtgebiet berichtete der im vergangenen Jahr in das neue Amt des Stadtjugendwarts der Feuerwehren der Hochschulstadt Geisenheim berufene Julian Link. Er dankte für das Vertrauen und die Wahl in das neue Amt: „Es war schon bereits von Anfang an klar, viele Aufgaben gilt es wahrzunehmen und es müssen Entscheidungen getroffen werden!“. Link ging auf den Mitgliederstand ein: im Geisenheim gibt es 14 Mitglieder in der Jugendwehr, davon 13 männlich und ein Mädchen, in Johannisberg sind es 10 Jungen und zwei Mädchen, in Stephanshauen 7 Jungen. „Die Herausforderungen der heutigen Zeit werden nicht weniger und so freut es mich besonders, dass in insgesamt 2304 Stunden Jugendarbeit in Geisenheim und den Stadtteilen geleistet wurde. Hiervon machen alleine 1435 Stunden von den Jugendlichen aus. Wir wissen alle, diese Zahl ist nur auf dem Papier. Darüber hinaus fallen noch sämtliche Telefonate, kurze Absprachen, Gespräche mit den Eltern, Vor- und Nachbereitungen an, die alle ehrenamtlich und aus Überzeugung für den Nachwuchs geleistet werden“, hielt Link fest und dankte allen 17 Betreuerinnen und Betreuern. Sein Dank ging auch an die unbürokratische Unterstützung aus der Einsatzabteilung und der Ehren- und Altersabteilung. „Die Anforderungen an eine Jugendfeuerwehr werden immer mehr. Es gilt nicht nur den Jugendlichen näher zu bringen, wie die Feuerwehr mit Ihren Strukturen und Abläufen funktioniert. Auch Allgemeinbildung, kulturelle Aktivitäten, Politik und Sport, Stärkung des Gemeinschaftsbildes und die Integration von Jugendlichen anderer Länder gehören dazu. Es kommt auch schon einmal vor, dass Jugendliche zu Ihrem Jugendwart oder einem Betreuer gehen und ihre privatesten Sorgen und Ängste berichten. Es ist eben nicht nur die Jugendfeuerwehr, sondern auch Freunde und fast auch schon eine Familie geworden. Hierauf müssen die Betreuer vorbereitet sein. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Jugendwarte und Betreuer sachgerecht ausgebildet werden“, erläuterte Link und warb für Lehrgänge im Jugendfeuerwehrausbildungszentrum Marburg und auf Kreisebene.
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung standen vor allem aber auch zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Das Silberne Brandschutzehrenzeichens am Bande für 25 Jahre überreichte Kreisbrandmeister Michael Eschborn als Vertreter des Landkreises an Martina Meckel, Timo Augstein, Jens Rodenbach und Jens Nett. Die Anerkennungsprämien des Landes Hessen für eine Dienstzeit von 10 Jahren gingen an Marvin Biedermann, Michael Kühchen und Marcel Seufert, für 20 Jahre an Martina Meckel und Matthias Meckel und für 30 Jahre an Alexander Fuchs und Manuela Jütting. Die Urkunden mit Prämien und einer weiteren Prämie der Stadt Geisenheim wurden durch Herrn Bürgermeister Christian Aßmann überreicht. Stadtbrandinspektor Bach freute sich auch, dass Louisa von der Mark in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Geisenheim, Patrycja Fleischer in Stephanshausen und Demir Zerdal und Jens Müller in Johannisberg in die Einsatzabteilungen aufgenommen wurden. Außerdem beförderte der Stadtbrandinspektor Axinja Schütz zur Feuerwehrfrau, Tim Tucholke zum Feuerwehrmann, René Bannier, Nils Klein und Jona Krumpholz zum Oberfeuerwehrmann, Jessica Newald zur Hauptfeuerwehrfrau, André Bannier zum Hauptfeuerwehrmann, Martina Meckel zur Löschmeisterin, Richard Anton und Lars Baumann zum Oberlöschmeister und Peter Rabenecker zum Brandmeister.
Schließlich sprach man über die Termine zum vorliegenden Vereinsjahr wie den Tag der Rheingauer Feuerwehren am 21. April in Oestrich-Winkel, am 9. Mai den Tag der offenen Tür der Feuerwehr Johannisberg, am 26. Mai den Tag der offenen Tür der Feuerwehr Geisenheim, am 30. Mai den Tag der offenen Tür der Feuerwehr Stephanshausen und am 8. Juni den Verbandstag in Presberg.
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