Vier Prinzessinnen und eine Königin gekrönt

02.09.2024

Rüdesheimer Winzer werden von größtem Majestäten-Team im Rheingau vertreten

Rüdesheim. (sf) Das ist Rekord: gleich vier Weinprinzessinnen und eine Weinkönigin wurden beim Rüdesheimer Weinfest gekrönt. Zusammen mit einer weiteren, schon seit zwei Jahren amtierenden Weinprinzessin, wird die Rüdesheimer Winzerschaft nun von einem charmanten Sechserteam vertreten – das gibt es nur einmal im Rheingau.

Maxi Alexa Dries heißt die neue Rüdesheimer Weinkönigin, die am Samstagabend von ihrer Vorgängerin Franziska Haber die goldene Krone übernahm. Die junge Frau ist mit gerade mal 21 Jahren schon gelernte Winzerin und hat vor wenigen Wochen ihre Gesellenprüfung in ihrem Ausbildungsbetrieb, dem renommierten Rüdesheimer Weingut Leitz, abgelegt. Auch weiterhin wird sie bei Leitz arbeiten, das auch als ihr Patenweingut fungiert. Und nicht nur das: Weinkönigin Maxi hat auch eine gestandene Rüdesheimer Bäcker-Dynastie an ihrer Seite, denn ihr Vater ist der bekannte Bäckermeister Stefan Dries, der wie Opa Paul stolz im Publikum saß. Und damit immer noch nicht genug, ist Maxi Dries, wie alle an diesem Abend gekrönten Weinmajestäten, in der Jugendbetreuung der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz tätig und tanzt auch beim Rüdesheimer Carneval Verein, dessen Sitzungspräsident ihr Vater ist.

Verabschiedung und Nachfolge

„Franzi, du hast Deine Sache wirklich gut gemacht, gerade auch in der nicht ganz einfachen Zeit der Corona-Pandemie!“, lobte Bürgermeister Klaus Zapp am vergangenen Samstagabend in seiner Abschiedsrede auch die scheidende Weinkönigin Franziska Haber. Im Rahmen des Krönungsaktes beim Rüdesheimer Weinfest, den die ehemalige Rüdesheimer Weinkönigin Mariett Schmoranz charmant moderierte, wurde die bisherige Rüdesheimer Weinkönigin Franziska aus ihrem Amt verabschiedet. Sie selbst erklärte, dass sie auf eine wunderschöne Amtszeit zurückblicke und vor allem auch mit den Prinzessinnen Isabelle Reuter, Mia Meurer und Maxi Dries viel Spaß gehabt habe. Sie dankte allen, die sie seit ihrer Krönung 2020 mitten in der Corona-Pandemie während des damals veranstalteten „Weinbummels“ im Garten der Brömserburg unterstützt hatten. Sieben Jahre lang war Franziska Haber eine Rüdesheimer Weinmajestät, vier Jahre davon als Königin unter besonderen Corona-Umständen. Mit einem Tränchen in den Augen nahm sie schließlich die Rüdesheimer Weinkrone vom Kopf und krönte damit ihre Nachfolgerin Maxi Dries. Rührend waren auch die Dankesworte, die die neugekrönte Rüdesheimer Weinkönigin an Franziska Haber richtete.

Schließlich gab auch Isabelle Reuter ihre Prinzessinnenkrone an die Winzer zurück: „Als ich zusammen mit Maxi und Mia 2020 das Amt als Weinprinzessin annahm, dachte ich, mein Abitur und das Ende ist noch in weiter Ferne. Viele öffentliche Auftritte hat es seitdem gegeben, die ich alle mit Spaß absolvierte. Ich habe in dieser Zeit auch gelernt, offen und herzlich auf Menschen zuzugehen und viele tolle neue Leute kennengelernt.“ Doch jetzt gäbe sie die Krone zurück, weil sie sich entschlossen habe, in Österreich Zahnmedizin zu studieren und der Weg zu den Terminen in der Heimat zu weit sei, sagte Isabelle und dankte den Winzern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.

Was dann kam, war so auch in Rüdesheim noch nicht da: vier neue Prinzessinnen wurden gleichzeitig gekrönt. „Vor ein paar Tagen erstürmte man sogar aufgeregt mein Amtszimmer und erkundigte sich, ob wir überhaupt genug Kronen haben!“, verriet Bürgermeister Zapp schmunzelnd. Man hatte – und so bekamen Henriette, Mariella, Emma und Matilda am Samstag jeweils eine Prinzessinnenkrone auf das Haupt. Die 21jährige Mia Meurer, die 2020 mit Isabell und Maxi zur Weinprinzessin gekrönt wurde und auch aktive RCV-Tänzerin ist, bleibt ebenfalls im Amt, mit dem Patenweingut Carl Erhard an der Seite und als enge Freundin der neuen Weinkönigin.

Frisch gekrönt stellten sich die neuen Mitglieder des imponierenden Rüdesheimer Majestäten-Teams vor: Henriette Bohl ist gerade mal 16 Jahre alt, beginnt nach den Sommerferien an den Beruflichen Schulen Rheingau in Geisenheim ihr Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Verwaltung und wird vom Patenweingut Adolf Störzel unterstützt. Die 17jährige Emma Schregel ist Schülerin und eine waschechte Rüdesheimer Winzerstochter aus dem Weingut Schregel, das ihr Bruder betreibt und sie auch als Pate unterstützt. Die ebenfalls 17jährige Matilda Zöller, die die Rheingauschule besucht und bei der TG Rüdesheim auch Handball spielt, wird vom Patenweingut Georg Breuer unterstützt und machte am Samstag vor allem auch ihren Papa, Stadtverordnetenvorsteher Tobias Zöller mächtig stolz, wie er sagte. Mariella Bickelmaier, 16 Jahre alt, ist Schülerin an der Sankt Ursula Schule und habe sich aus Liebe zu ihrer Heimatstadt um das Amt der Weinprinzessin beworben, wie sie gestand. Ihr Patenweingut ist das Weingut Fendel.
www.friedrich-fendel.de/

Bürgermeister Klaus Zapp gestand, dass er ungemein stolz sei mit einem Rüdesheimer Rekord-Hofstaat der Weinmajestäten. Auch Astrid Climenti, die Vorsitzende des Vereins für Wirtschafts- und Tourismusförderung (WTF), erklärte, dass dies im Rheingau seinesgleichen suche und die kurzfristigen Bewerbungen jeweils in Zweier-Teams gekommen seien. Stolz und Dank anlässlich der Tatsache, dass Rüdesheim jetzt so viele Repräsentantinnen wie sonst keine Ortschaft im Rheingau besitzt, prägten alle Grußworte auf der großen Bühne.

Und riesigen Applaus gab es natürlich auch vom Publikum: viele hundert Gäste hatten sich am Samstagabend zum feierlichen Höhepunkt der Krönung der neuen Majestäten auf den festlich geschmückten Marktplatz gefunden und feierten fröhlich den Rheingauer Riesling und seine Repräsentantinnen.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 02.09.2024.

427

zurück zur Übersicht

 

Interessante Bücher zum Thema Rheingau und Wein:

  • Der Null-Promille-Winzer
  • Genießen unter freiem Himmel
  • 111 Orte im Rheingau, die man gesehen haben muss
  • Der Rheintalführer
  • Tod im Niederwald

Übersicht über alle Bücher