Winebank

02.12.2009

Böse Zungen behaupten, dass es den Rheingauer- gegenüber den Rheinhessenwinzern an Innovation und Esprit fehle. Das Traditionsweingut Balthasar Ress zeigt seit 1870 und insbesondere im Krisenjahr 2009, dass man sich diesseits des Rheins wenig um solche Zungen kümmert und stattdessen mit "geistreichen" Ideen punktet. VivArt über das neueste Projekt.

Balthasar Ress trotzt der Krise. Im Frühjahr 2009 sorgte die Pflanzung von 1 600 Reben auf Sylt deutschlandweit für Beachtung und selbst die ZEIT machte die grandiose Idee, den "nördlichsten Weinberg Deutschlands" zum Thema. Doch während die einzelnen Reben durch die Rebstockpacht schon fast komplett verkauft wurden und Vater Stefan und Sohn Christian Ress zusammen mit ihrem Team Grund genug hätten, nun auf ein erfolgreiches Jahr 2009 zurückzublicken, das für viele Kollegen ein Krisenjahr war, startet Christian schon den nächsten Coup.

So weltoffen und visionär die Sylt-Idee war, so radikal modernisiert das Weingut nun die eigenen Festen und legt mit der Idee der Winebank den Grundstein für eine neue Tradition. Schon viele Jahre hatte der Jungwinzer darüber nachgedacht und steht nun kurz vor der Umsetzung, wobei es im Vorfeld Mühe gekostet hat, die zunächst skeptischen Banker von dem ehrgeizigen, aber soliden Business-Plan zu überzeugen.

Auslöser war die Lagerfähigkeit der Riesling-Weine, die eigentlich viel zu selten Beachtung findet. "Unsere Rieslinge haben von Natur aus ein hohes Reifepotenzial. Was liegt näher, als unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, gerade diese Weine unter optimalen Bedingungen reifen zu lassen und sie jederzeit in stilvollem Rahmen genießen zu können. Das Ergebnis dieser Überlegung ist die Winebank", erklärt Ress junior und ist fest davon überzeugt, dass die beiden komplett neu gestalteten Gewölbekeller aus dem 17. Jahrhundert und von 1922 unterhalb des Gutshauses als Winebank perfekt ihre Funktion erfüllen werden: "Die Weine bekommen in der Winebank, was sie brauchen. Egal ob in einem der drei begehbaren Keller für bis zu 5 500 Flaschen oder im kleinsten Weinfach für 35 Flaschen. 223 unterschiedliche Weinfächer bieten jedem Weinliebhaber das richtige Maß. Versicherung gegen Diebstahl, Vandalismus und Feuer sind inklusive. Selbst gegen lästige Korkmotten haben wir vorgesorgt."

Doch nicht nur das Klima und die Lagerung, sondern auch die Bedingungen, die Ress den zukünftigen Kunden bieten wird, sind ungewöhnlich gut. So ist die Winebank per Chipkarte 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche zugänglich. Hunderte LED sorgen für ideale Beleuchtung ohne UV-Emission, die den Wein schädigen könnte. Form follows function - bis ins Detail!

In der Winebank sollen sich die Gäste wohlfühlen. Eine voll ausgestattete Theke mit passenden Wein- und Wassergläsern, Kühlern, Öffnern, Dekantern und gratis Mineralwasser sorgen für ein entspanntes Genießen mit Stil.

Auf Wunsch bietet das Weingut auch Fingerfood und diverse Kleinigkeiten als Catering an. Für Gastro- und Serviceleistungen konnte als exklusiver Partner "die Diktatur des Geschmacks" gewonnen werden, ein junger Hattenheimer Caterer, der sich dem echten Genuss und dem unverfälschten Geschmack verschrieben hat. Ein Paket - Food plus Servicekraft - kann per Internet bestellt werden und die Geschmacksdiktatoren liefern das Gewünschte zur vereinbarten Zeit. Es geht natürlich auch anders. In dem kleinen Ort Hattenheim mit seinem einzigartigen Mikroklima haben sich gleich drei hervorragende Restaurants etabliert, die es wert sind, dass man sie besucht. Folgerichtig empfiehlt der Winebank-Erfinder: "Kombiniert man den Aperitif in der Winebank mit einem Besuch von Franz Kellers Adlerwirtschaft, Patrick Kimpels Kronenschlösschen oder Josef Laufers Zum Krug, kann der Abend nur großartig werden!" Wir glauben es gerne!

VivArt SERVICE

Mehr Infos unter www.winebank.de

Mit Josef Laufer und Franz Keller wurde bereits eine Vereinbarung für alle Winebank-Eigner getroffen: Diese genießen das Privileg, jederzeit eigene Flaschen (aus der Winebank) in den Krug mitbringen zu dürfen. Für die erste Flasche am Tisch wird kein Korkgeld berechnet, erst ab der zweiten Flasche wird ein Entgelt fällig.

Ein Bericht von Vivart vom 02.12.2009.

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