Haargeloofene - gelungene Premiere!

10.03.2012

Es sprudelte förmlich aus Irene Hirschmann heraus: Nach dem Krieg flüchtete sie als Siebenjährige mit ihrem Großvater aus Ungarn nach Deutschland. Moderator Leo Gros, sonst so wortreich, lässt die Martinsthalerin erzählen, unterbricht sie kaum. Genau der richtige Auftakt für die Premiere der Talkshow mit dem Rheingauer Urgestein Leo Gros.

Nachdem der Chef der Rheingauer Wein Bühne Wolfgang Junglas das Rheingauer Original unbedingt in seiner Veranstaltungsreihe dabei haben wollte hatte Leo Gros die Idee: HAARGELOOFENE heißt seine Bühnenshow. In jeder Folge steller er Zugereiste Rheingauer aus einem anderen Land vor. Den Auftakt machten die Ungarn: Nach dem Krieg und noch mal nach dem Ungarnaufstand 1956 kamen 200.000 Ungarn nach Deutschland - viele in den Rheingau. Das Rheingau Gymnasium war eine der wenigen Oberschulen in Deutschland wo man das Abitur zum Teil in Ungarisch ablegen konnte. Aus dieser Zeit erzählte auch der Studiendirektor i.R. Karl-Heinz Hecker aus Geisenheim. In Johannisberg in der "Kölner Villa" war das Internat für die ungarischen Schüler untergebracht.

Der Chemiker Dr. Elemér Kiss, Chemiker, der Physiker Dr. Gyula Szász und sein Bruder, der Johannisberger Künstler István Szász erzählten spannend aus Ihrem Leben. Die Zuschauer in der Brentanoscheune kamen aus dem Staunen nicht heraus: Im Alter von 16 und 14 Jahren flüchtete das Brüderpaar ohne Familie, nur mit zwei gleichaltrigen Freunden über Österreich nach Deutschland. Die jungen Ungarn wurden sehr gut aufgenommen im Rheingau: Fürstin Tatjana von Metternich setzte sich persönlich für die Schüler ein. Die Hälfte schafte das Abitur -viele absolvierten erfolgreiche akademische Laufbahnen.
Belesen, intelligent und extrem unterhaltsam stellte der "Professor Doktor" Leo Gros die Ungarn vor. Auch zum Patenweingut der Veranstaltung, das Weingut Balthasar Ress aus Hattenheim, konnte der Weinversteigerer viel erzählen.
Nach dem gelungenen Auftakt steht für Leo Gros und Wolfgang Junglas fest: Die Reihe wird fortgesetzt. "Ich könnte mir als nächstes Finnland vorstellen - ich kenne viele Finnen im Rheingau" meint Leo Gros und freut sich auf die nächste Veranstaltung.

Ein Bericht von Wolfgang Junglas vom 10.03.2012.

http://www.rheingauer-wein-buehne.de

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