Kulturbotschafter

05.06.2015

Sensorik, Terroir und Historie

Kultur- und Weinbotschafter stellten sich mit Aktions-Ständen beim Flötenweg erstmals in der Öffentlichkeit vor

Rheingau. (sf) "Das ist ein Rotwein, das hätte ich nie gedacht - ich war mir sicher, dass es ein Riesling sein muss", völlig verblüfft war die junge Wiesbadenerin am Sensorik-Stand der Kultur- und Weinbotschaft beim Flötenwanderweg am vergangenen Wochenende.

In schwarzen Gläsern hatten die Kultur- und Weinbotschafter den Wanderern mehrere Weine zum Kosten angeboten und sie dann aufgefordert, einen Tipp abzugeben, was wohl im Glas ist. Dabei kam es immer wieder, auch bei erfahrenen Weinfreunden, zu Überraschungen. "Die Sensorik ist ein weites Feld, den Geschmack kann man trainieren und eben auch verirren, in dem man verschiedene Weine in schwarzen Gläser serviert. Denn vor allem auch Geruch und Sehen spielen beim Schmecken eine Rolle. Und die Aromenvielfalt beim Wein ist riesengroß, da wird die Zunge auf eine harte Probe gestellt", kommentierten die Kultur- und Weinbotschafter die kleine Sensorik-Weinprobe beim Flötenwanderweg.

Mit insgesamt vier Aktionsständen hatten sich die 20 neuen Rheingauer Botschafter für heimische Kultur und den Wein der Region bei den diesjährigen Flötenwandertagen kreativ eingebracht und dabei auch erstmals mit einem eigenen Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf dem gesamten Wanderweg luden die Botschafter immer wieder zum kurzen Einhalten und machten mit pfiffigen Ideen nicht nur fremde Besucher auf die zu erwandernde Region und den Wein, der hier wächst neugierig. So gab es neben dem Sensorikstand unterhalb von Schloß Johannisberg im Ansbachtal kurz vor Schloß Vollrads den nächsten Stand, an dem weitere Kultur- und Weinbotschafter ebenfalls mit kleiner Weinprobe die Vielfalt der Terroirs im Rheingau genau erläuterten. "Wussten Sie, das vor kurzem Haifischzähne auf Schloß Vollrads gefunden wurden?", mit dieser Nachricht hatten die Standbetreiber sofort alle Aufmerksamkeit der Wanderer, die gerne den Erläuterungen der Botschaftern zu hörten und so vieles erfuhren über die Historie der beiden Schlösser in Johannisberg und in Winkel. Auch über die Entstehung der Landschaft und wie es dazu kommt, das im Rheingau der Wein auf so vielen unterschiedlichen Böden wächst, informierten sie kreativ und unterhaltsam. Schließlich gab es noch einen weiteren Stand auf dem Flötenwanderweg, der den Weinfreunden erläuterte, wie ein Jahr im Weinberg genau aussieht, welche Arbeiten der Winzer in den verschiedenen Jahreszeiten vornimmt und wie die Wingerte gehegt und gepflegt werden, um schließlich das köstliche Nass zu ernten.

Überall stießen die Aktionsstände auf großes Interesse: Einheimische und Gäste von nah und fern, kleine und große Leute drängten sich an den Ständen der Kultur- und Weinboteschafter und ließen sich von den fundiert ausgebildeten Rheingauern in ihrer eigenen Begeisterung mitreisen. Damit erfüllten die neuen Botschaften ihren selbstgewählten Anspruch "Wir machen unsere Begeisterung für den Rheingau für Sie zum Erlebnis" schon gleich bei ihrer ersten großen Aktion voll und ganz.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 05.06.2015.

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