Deutsche Weinkrone

21.09.2015

Katharina Fladung ist im Finale

Die Rheingauer Weinkönigin und ihre Fans rockten beim Vorentscheid ganz Neustadt/Hoffnung auf eine Krone ist groß

Rheingau. (sf) Die erste Hürde ist mit Bravour genommen: die 22jährige Rheingauer Weinkönigin Katharina Fladung aus Winkel ist im Finale der Wahl der Deutschen Weinkönigin.

Zusammen mit fünf weiteren Mitstreiterinnen wird sie am Freitag, den 25. September um 20.15 Uhr live im SWR-Fernsehen um die Deutsche Weinkrone kämpfen.
Dabei geht die junge Frau mit gutem Gefühl in die Finalrunde: mit fundiertem Fachwissen, gutem Englisch und sympathischer Ausstrahlung überzeugte sie nicht nur die vierköpfige Fachjury auf der Bühne. Außerdem hatten ihre Fans sie schon beim Vorentscheid vergangenen Samstag lautstark mit Schlachtrufen regelrecht durch den Abend getragen. "Wir haben Neustadt mal so richtig gerockt", erklärten Katharinas Brüder Alexander (22) und Robert (17), die die "Fankurve" zusammen mit Freunden organisiert hatten. Rund 70 Fans, darunter Weinbaupräsident Peter Seyffardt, die Geschäftsführerin des Rheingauer Weinbauverbandes Ingrid Steiner, der Oestrich-Winkeler Bürgermeister Michael Heil, Stadtverordnetenvorsteherin Gerda Müller und die Geschäftsführerin der RTKT, Diana Nägler waren mit einem von der Rheingauer Volksbank gesponsorten Bus und vielen Privatwagen nach Neustadt an der Weinstraße gekommen. Mit von der Partie waren auch beinahe 30 amtierende und ehemalige Weinmajestäten, die Katharina tatkräftig unterstützten. Mit Fähnchen, Buttons und großen Postern ausgestattet, die das von Michael Apitz gezeichnete Konterfei Katharinas zeigten, jubelten die Fans schon vor dem Saalbau und riefen laut den Namen der Rheingauer Weinkönigin.

In der Zwischenzeit fieberten die zwölf Kandidatinnen des Vorentscheides hinter der Bühne des vom SWR aufgebauten Studios ihrem Auftritt entgegen. Obwohl es ja in Deutschland 13 Weinanbaugebiete gibt und seit über 60 Jahren alle Gebietsweinköniginnen traditionell an der Wahl der deutschen Weinkönigin teilnehmen, sind es in diesem Jahr nur zwölf junge Frauen, die sich zur Wahl stellen. Im Anbaugebiet Mittelrhein sei die Gebietsweinkönigin beruflich verhindert, erklärte das DWI gleich zu Beginn des Abends. So präsentierten am Samstagnachmittag im Rahmen einer dreistündigen Bühnenshow mit Fachbefragung und Wissensspielen Lisa Dieterichs von der Mosel, Laura Weber von der Nahe, Josefine Schlumberger aus Baden, Kristin Langmann aus Franken, Caroline Guthier von der Hessischen Bergstraße, Viktoria Kugel von der Ahr, Laura Julier aus der Pfalz, Isabelle Willersinn aus Rheinhessen, Susanne Rothe aus Saale-Unstrut, Michaela Tutschke aus Sachsen, Stefanie Schwarz aus Württemberg und natürlich Katharina Fladung vom Rheingau sich und ihr Anbaugebiet und stellten sich der Wahl der 70köpfigen Jury. "Jedes Weinanbaugebiet hat zwei Stimmen, dazu kommen Fachleute aus der Presse und dem Weinbau, wie Sommeliers und Journalisten", erklärte Peter Seyffardt den sichtlich aufgeregten Fans, darunter natürlich auch die Eltern und Großeltern von Katharina Fladung. Er und Geschäftsführerin Ingrid Steiner waren hochzufrieden mit Katharinas Auftritt.

Auch mehrere andere Jurymitglieder hätten signalisiert das die Rheingauerin zu den Favoriten gehört, deshalb ist die Hoffnung auf die Deutsche Weinkrone für den Rheingau groß. Schon zweimal waren die Kandidatinnen vor der Wahl auf einander getroffen: bei einer von Wolfgang Junglas im Rheingau initiierten Weinprobe mit der amtierenden Deutschen Weinkönigin Janina Huhn und bei einem Seminar zur Wahlvorbereitung vor einem Monat. Gleich acht der Bewerberinnen, auch Katharina Fladung, studieren an der Hochschule Geisenheim Internationale Weinwirtschaft und Oenologie und kennen sich auch vom Campus. Auch ein Mitglied der Fachjury, die auf der Bühne den Kandidatinnen wirklich schwierige Fragen rund um den Wein stellten, kannten die acht Studentinnen in Geisenheim: Monika Christmann, Professorin für Kellerwirtschaft an der Hochschule Geisenheim stellte die Fragen zu Produktionsthemen. Außerdem mussten die jungen Frauen jeweils eine Fachfrage aus dem Verbraucherbereich und zum Weinmarketing beantworten. Schließlich galt es noch, eine kniffelige Aufgabe in Englisch zu lösen. Gerade hier waren viele der Kandidatinnen sehr unsicher unterwegs. Katharina Fladung löste ihre Aufgabe, in englischer Sprache zu erklären, was eine Winzergenossenschaft ist, mit Bravour. Mit zwei längeren Aufenthalten in den USA und als Studentin der Internationalen Weinwirtschaft wusste sie sich gut in der englischen Sprache über weinbautypische Themen auszudrücken. "Hier fühle ich mich gut aufgestellt", hatte Katharina Fladung schon nach dem Vorbereitungsseminar erklärt und erläuterte souverän den Unterschied von Weißherbst und Rosé, die Vorteile und Risiken der Spontangärung und beschrieb, warum Prämierungen für Winzer wichtig in der Vermarktung sind. "Perfekt" lautet Prof. Christmanns Kommentar nach dieser allerersten Runde. Auch in der Schnellraterunde gab die 22-Jährige ein gutes Bild ab.

Schon eingangs bei der Vorstellungsrunde war Katharina Fladungs Bachelor-Arbeit über die Kommunikationsmöglichkeiten der Deutschen Weinkönigin ein Thema. Moderator Holger Wienpahl fragte Katharina, die durch Losziehung die erste Kandidatin war, die sich den Fragen der Jury stellen musste, nach dieser Abschluss-Arbeit. Katharina Fladung erläuterte, wie eingehend sie sich in ihrer Thesis mit dem Amt der deutschen Weinkönigin auseinander gesetzt und damit auch ein Stück weit auf die Wahl vorbereitet hatte. Nach den hervorragend beantworteten Fragen gab es gemeinsam mit Lisa Dieterichs eine Schnellraterunde und im Dreier-Spiel galt es Fehler in den "Weinnachrichten" zu entdecke.
Dabei ging die 22jährige Studentin mit gesundem Ehrgeiz an die Aufgaben und das war ihr auch anzumerken. "Ich weiß, was ich kann und denke, ich kann mich gut einschätzen. Ich möchte mit ganz viel Spaß an der Sache gerne eine Krone in den Rheingau holen und werde alles dafür tun", sagte sie. Kein Wunder also, dass sie dann auch ohne weitere Probleme in das Finale einzog. Auch das sie als Erste auf die Bühne musste, fand Katharina "gar nicht so schlecht, weil die Aufregung nicht so steigen konnte". Als die anderen noch hinter der Bühne zitterten, hatte Katharina ihre Sache schon sehr gut gemacht. Die ihr gestellten Fachfragen fand die junge Frau leicht gewesen und hielt fest: "Es hat wirklich Spaß gemacht."

Zusammen mit der Rheingauerin werden am Freitag auch die zweite hessische Kandidatin Caroline Guthier von der Bergstraße, Josefine Schlumberger aus Baden, Lisa Dieterichs von der Mosel, Stefanie Schwarz aus Württemberg und Isabelle Willersinn aus Rheinhessen um die deutsche Weinkrone kämpfen. Ihre Fans sind sich nach dem spannenden Abend der Vorentscheidung sicher, dass Katharina es schaffen kann, nach 46 Jahren die deutsche Weinköniginnen-Krone in den Rheingau zu holen. Schließlich bringt sie jede Menge Erfahrung mit: Katharina Fladung war sechs Jahre lang eine sehr engagierte Repräsentantin für den Winkeler Wein und absolvierte mehr als 300 Auftritte, auch weit über den Rheingau hinaus. Nach Berlin und Brüssel, an den Kaiserstuhl, nach Düsseldorf und sogar nach Tokio führten sie ihre Weinreisen unter anderem. Das Weinköniginnenamt und die "Wochenendfamilie der Queenies", wie die Rheingauer Weinmajestäten sich selbst gerne nennen, ist ihr dabei so an das Herz gewachsen, dass sie nicht nur nach dem Abitur an der Rheingauschule vor zwei Jahren ein umfassendes Praktikum im Weingut ihres Onkels am Kaiserstuhl absolvierte und danach ein Studium der internationalen Weinwirtschaft an der renommierten Hochschule Geisenheim University begann. Sie wirbt auch als Rheingauer Weinkönigin engagiert für den Rheingau und seinen Wein. "Auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Aufgaben, an denen ich wachsen kann, hatte ich nach mehreren Jahren als Ortsweinkönigin große Lust, Botschafterin für den ganzen Rheingau, seine Weine und Winzer zu sein", erklärte sie schon bei ihrer Krönung vor einem Jahr. Nach sechs Semestern Internationale Weinwirtschaft bringt sie auch das nötige Fachwissen mit, das sie mit Jobs in Vinotheken, aber auch in den Weinbergen renommierter Rheingauer Weingüter stetig um Praxiswissen erweitert hat. Ergänzend führten sie Weinexkursionen im Sommer nach Argentinien und Italien. Die 22jährige bringt viel Bühnenerfahrung als jahrelange aktive Fastnachterin und letztjährige Carnevalsprinzessin beim Winkeler Carnevalsverein und als Mitglied der legendären Tanzgruppe "Blind Temptation" mit, in der auch ihre Vorgängerin Julia Jakob und die ehemalige Rheingauer Weinprinzessin Elena Scholl und eine Reihe weiterer Weinmajestäten tanzen.

"Geholfen hat mir auch unbedingt das Coaching", hielt sie fest. Denn im Rheingau hatte man sich diesmal besonders engagiert auf die Wahl der Deutschen Weinkönigin vorbereitet: die Rheingauer Weinwerbung hat ihrer aktuellen Kandidatin Katharina Fladung einen Coach zur Seite gestellt. Dr. Brigitte Wolter hat Katharina auch in dieser Woche noch in vielfältiger Weise auf das Finale vorbereitet. Um den Coach zu finanzieren, hatten sich mehrere Sponsoren gefunden, die die Rheingauer Weinwerbung hier finanziell unterstützen. Hubert Lotz vom Rheingau Echo, Frank Förster von Klickrhein, Holger und Oliver Hermansky vom Autohaus Hermansky, Andreas Braun von der Rheingauer Volksbank, Markus Stoll vom Winkeler Rewe-Markt Stoll, Uli Allendorf vom Patenweingut der Weinkönigin, der Winkeler Weinbauverein, die Firma Erbslöh und der Chef der Staatskanzlei Axel Wintermeyer sowie die Rheingau-Taunus-Kultur und Tourismus GmbH unterstützen Katharina Fladung und drücken ihr morgen Abend wie der ganze Rheingau fest die Daumen.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 21.09.2015.

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