Berliner - das Fastnachts-Gebäck mit langer Historie

29.01.2016

Die Lorcher Bäckerei Laquai produziert in der fünften Jahreszeit täglich tausende der leckeren Verführungen in 10 Variationen

Lorch im Rheingau, 27. Januar 2016. Fastnacht oder Fassenacht, das ist die Hochzeit für Berliner. Seit vielen Generationen stellt die Lorcher Traditions-Bäckerei Laquai in der närrischen Zeit riesige Mengen davon her.

Dabei beschränken sie sich nicht nur auf die Klassiker, gefüllt mit Himbeer- oder Johannisbeer-Marmelade, sondern probieren immer wieder neue Kreationen aus. Aktuell hat die 1875 gegründete Familienbäckerei 10 verschiedene Sorten Berliner im Angebot. Sogar einen speziellen Kinder-Berliner gibt es. Wie man einen Qualitäts-Berliner schon von außen erkennt, auch das verrät Bäckermeister Frank Laquai gerne.

Es müssen verschiedene Dinge zusammenkommen, um einen wirklich schmackhaften Berliner herzustellen, der nicht im Magen liegt. Zum einen ist das lange Kneten des Teiges eine unerlässliche Voraussetzung für das Gelingen des perfekten Berliners. Mit Schnelligkeit kommt man hier nicht ans Ziel, denn auch die zweite Voraussetzung benötigt Zeit. In aller Ruhe muss der Teig nach dem Kneten aufgehen.

"Die richtige Knet- und Ruhezeit sowie auch die Temperatur des Butterhefeteigs machen den Unterschied aus. Darüber hinaus müssen viele Eier in der Teig. Denn das Eiweiß verschließt den Berliner beim Ausbacken sofort, wenn er mit dem heißen Fett in Kontakt kommt. So nimmt er kaum Fett auf", sagt Frank Laquai.

Am fertigen Produkt erkennt man dann den guten Berliner auf den ersten Blick am so genannten 'Kragen'. Das ist der weiße Ring, der genau in der Mitte des Berliners verläuft. Je breiter der Kragen, umso bekömmlicher der Berliner. Warum? Wenn der Teig richtig locker ist, taucht er nicht so tief ins heiße Öl ein, nimmt somit weniger Fett auf und der Kargen ist breiter.

Berliner aus der Bäckerei Laquai frisch aus dem Ofen
Berliner aus der Bäckerei Laquai frisch aus dem Ofen

Berliner mit 10 verschiedenen Füllungen

Frank Laquai hat Freude an immer neuen Kreationen. Deshalb gibt es mittlerweile bei ihm 10 verschiedene Sorten Berliner. Neben den Klassikern ohne Füllung oder mit Himbeer- und Johannisbeer-Füllung wird die Leibspeise der Narren mit Eierlikör-, Nougat-, Kaffee-Sahne- oder Vanille-Creme sowie mit Pflaumenmus gefüllt. Letzterer ist zusätzlich für Kinder mit bunten Perlen garniert. Darüber hinaus gibt es den Berlinerteig noch als Spritzkuchen, als Apfelschnecken und als "Laquinis", wie die bei Groß und Klein beliebten Quarkbällchen heißen.

Frank Laquai und seine Berliner
Frank Laquai und seine Berliner

Zur Geschichte des Berliners

Ein Berliner Zuckerbäcker kreierte 1756 als Dank an Friedrich den Großen das köstliche Siedegebäck, dessen Aussehen ganz bewusst an eine Kanonenkugel erinnert. Denn der Zuckerbäcker durfte trotz Wehruntauglichkeit wenigstens in der Feldküche des großen Feldherren dienen.

Das Stammhaus der 1875 gegründeten Familienbäckerei Laquai befindet sich in Lorch im Rheingau. Hier haben sich 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach dem Firmenmotto "handgemacht" der Qualität verschrieben. Soweit wie möglich finden bei der Herstellung der Backwaren lokale und regionale Zutaten Verwendung. Zurzeit hat die Bäckerei Laquai 12 Filialen bzw. Verkaufsstellen im Rheingau und entlang des Mittelrheins.

Foto: Kalbacho

Der Puderzucker darf nicht fehlen
Der Puderzucker darf nicht fehlen

Ein Bericht von Lydia Malethon, PR Profitable vom 29.01.2016.

http://www.backhaus-laquai.de

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