Kunst im Bürgerzentrum

11.02.2016

92 Arbeiten zum 90jährigen Bestehen

Rheingauer Kunstverein feierte mit Ausstellung "Bunter Winter" im Bürgerzentrum sein Vereinsjubiläum

Oestrich-Winkel. (sf) "Bunter Winter" heißt die neueste Ausstellung des Rheingauer Kunstvereines, die mit einem bunten Programm eröffnet wurde: Insgesamt 24 Künstler zeigen hier in den nächsten zwei Wochen 92 beeindruckende Arbeiten.

Und die Ausstellung ist etwas ganz Besonderes: mit ihr feiert der Rheingauer Kunstverein sein 90jähriges Bestehen. Zur Vernissage der Jubiläumsausstellung hatten sich überaus viele Gäste bei einem guten Tropfen vom Weingut Rothenbach im Foyer des Oestrich-Winkeler Bürgerzentrums eingefunden. Das Jubiläum nahm auch Hausherr Bürgermeister Michael Heil zum Anlass, zu gratulieren: "Schön, dass es den Rheingauer Kunstverein gibt, auf weitere viele Jahre". Schon seit 2005 sei die Künstlergruppe, die mit viel Herzblut von ihrem Vorsitzenden Winfried Rathke geführt werde, mit ihren wechselnden Ausstellungen ein gern gesehener Gast im Oestrich-Winkeler Bürgerzentrum. "Es ist zu einer liebenswerten Gewohnheit geworden, dass sich die Künstler, wie jetzt mit ihren Werken des Winter-Salons, überall im Hause präsentierten, und so das Bürgerzentrum in eine Stätte der Kunst und Kultur verwandelten. Nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Menschen, die hier arbeiteten, ist die Präsentationen eine wohltuende Abwechslung", so der Rathauschef. Und schließlich würden die Künstler auch mi ihren Werken "bunter Winter" auch tatsächlich Farbe in die triste Zeit bringen und mit diesen "schönen Farbkleckse" für positive Fröhlichkeit sorgen.

Der Vorsitzende des Kunstvereines Dr. Winfried Rathke dankte Bürgermeister Heil für die launigen Worten und sorgte selbst wieder einmal mit literarischen Überraschungen für eine passend bunte Inszenierung der Vernissage. So gab er unter anderem sein neues Gedicht "Jedem das Seine" zum Besten. "Wir sind hier schon beinahe zu Hause, manchmal fühle ich im Bürgerzentrum phasenweise fast wie ein Hausmeister, der jeden Mitarbeiter und jede Ecke des Gebäudes kennt", fügte Dr. Winfried Rathke schmunzelnd an. Stolz ist nicht nur er auf das Jubiläum, das der Kunstverein mit der aktuellen Ausstellung feiern wolle: "1926 wurde der Rheingauer Kunstverein bei einer Stammtischrunde im Rüdesheimer Ratskeller gegründet. Wir blicken also in diesem Jahr auf 90 Jahre künstlerisches Schaffen zurück", sagte er.
Passend zur bunten Ausstellung gestaltete sich auch die musikalische Umrahmung der Vernissage fröhlich und "beswingt": der Musik-Allrounders Klaus Koop, selbst gestandener Mainzer Fastnachter, wie er bekannte, ließ Trompete und Geige erklingen und sang auch einige Lieder.

Im Mittelpunkt stand aber natürlich die Kunstschau der 24 Künstler: ihre 92 Arbeiten sind auf drei Etagen im Bürgerzentrum zu sehen und die Bandbreite der Exponate reicht von Abstraktem und Konkretem über Expressionistisches bis hin zu Art-deco. Dr. Rathke führte die Gäste nach der Begrüßung durch die Ausstellung.
Im Foyer hatten die Gäste hatten zunächst fünf avantgardistische Gemälde von Mali Schaette aus Wiesbaden vor Augen. Ihr "Traumpfad" entführte die Besucher tief in das Reich der Phantasie. Ruth Ellen Hankes Trilogie "Under Zero" und Eva Hoensch's "Wool-Art" wurden bewundert, Gertie Behrens "Flow motion" imponierte mit schwungvollen Formen.
Walter Ulbrichs "Pirouette" kontrastierte mit den "Linien und Kreisen" von Johanna Prinz. Frieder Blümler's "Faschingstreiben" und Rose Rummanis "Eismeer-Regatta" zogen die Aufmerksamkeit besonders auf sich. Claudia Mahr's "Klondike" und "Tiefseeleuchten" imponierten mit raffinierter Farbigkeit. Rolf Wolber's "Leinpfad" und Ursel Moser's "Frost" sind beeindruckende Landschaftsszenen. Hans Berneckers "Winter-Blumen" ergänzten Brigitte Jansky's "Winterlandschaft. Ingrid Küster wandte sich mit ihren Arbeiten schon den Frühlingsfarben zu, Anton Kreis machte einen Ausflug in den "Schwarzwald", Gerd Früstück portraitierte exotische Asiatinnen und Ursula Saber ließ eine filigrane Christrose aufblühen. Skulpturen von Janzky und Rummani bereicherten das Gesamtbild. Winfried Rathke fabrizierte schließlich eine dadaistische Installation, wo fotographische "Stuhlproben" skurril neben dem "Oestricher Lenchen" und einem "Kaiserstuhl" landeten.
Die Ausstellung bietet viel Sehenswertes und auch bei der Vernissage wurde noch lange dem Wein zugesprochen und über die Kunst geplaudert, bis Klaus Koop mit "A wonderful world" der Vernissage mit Geige und Trompete einen bezaubernden Schlusspunkt schenkte

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 11.02.2016.

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