Chinesische Küche und deutscher Wein

Rheingau. (sf) Mit viel Herzblut und Engagement ist die aus dem Rheingau stammende Deutsche Weinprinzessin Katharina Fladung seit September letzten Jahres in Sachen Wein unterwegs. Unzählige Reisen in ganz Deutschland geben ihr die Möglichkeit, sich für den deutschen Wein stark zu machen, und diese Chance nutzt sie rege. Nicht zuletzt auch mit dem Charme, den ihr ihre Heimatregion Rheingau mit in die Wiege gelegt hat. Die vielen Termine lassen zwar wenig Raum für Privates, aber Katharina Fladung sagt, dass sie jede Minute in diesem Amt genieße und sich darüber freue, viele neue Freunde für den Wein begeistern zu können. Die wenige freie Zeit, die der 23jährigen in ihrem hohen Amt bleibt, nutzt sie zudem, ihr Studium der internationalen Weinwirtschaft zu beenden. So hat sie gerade ein dreimonatiges Praktikum beim Deutschen Weininstitut in Mainz absolviert und auch hier einen tiefen Einblick in die Weinwelt erhalten. In wenigen Wochen steht noch das Colloquium an und dann dürfte es noch in diesem Sommer mit dem Bachelor klappen.
Doch im Mittelpunkt stehen auf jeden Fall die vielen interessanten und auch aufregenden Termine als Deutsche Weinprinzessin, die Katharina Fladung auch ins Ausland führen. Gerade hat sie eine zehntägige Reise nach Hongkong hinter sich, von der sie viele neue Eindrücke mitgebracht hat: "Vom 26. Mai bis 06. Juni reiste ich zur Unterstützung der Riesling Weeks nach Hongkong. Die Riesling Weeks finden jedes Jahr im Juni statt und bieten alljährlich große Veranstaltungen mit Gastronomie und Importeuren zur Promotion von deutschen Weinen. Die Art und Organisation der Events bleibt dabei den teilnehmenden Betrieben überlassen und von Tastings über foodpairing bis zum Dinner ist alles möglich. Unter "#rieslingweekshk" gab es auch einen Fotowettbewerb, der die Eindrücke der Besucher wiedergibt".
Zur Eröffnung und den ersten Veranstaltungen der Riesling Weeks reiste Katharina Fladung nach Hongkong: "Nach dem elfstündigen Flug und dem Hotel Check-in ging es direkt zu einem gemeinsamen Treffen mit der Organisatorin vor Ort. Das Deutsche Weininstitut, das für die Termine der Deutschen Weinmajestäten verantwortlich ist, arbeitet vor Ort mit verschiedenen Agenturen zusammen. In Hongkong ist die Ansprechpartnerin Tersina Shieh, die neben der Zusammenarbeit mit dem DWI auch als Weinjournalistin und Winemakerin tätig ist". Für die Deutsche Weinprinzessin war diese Asiatin ein Glücksfall, habe sie doch mit ihrer sympathischen, lockeren Art, ganz anders als man es von dem eher reservierten Charakter der Asiaten kennt, die Rheingauerin zu allen 14 Veranstaltungen begleitet und darüber hinaus auch privat der jungen Studentin die vielfältigen Seiten von Hongkong näher gebracht: "In den Mittagspausen zeigte sie mir kulturelle Highlights wie Dim Sum, den Fischmarkt, kleine Straßenmärkte und das Bar- und Kneipenviertel".

Gleich am ersten Abend wartete eine Überraschung auf Katharina Fladung: ein Dinner rund um den weißen Spargel. "Ich hatte mit allem gerechnet, sogar mit Schlange oder Hund auf dem Teller, hatte man mir doch ähnliche Gruselgeschichten vor der Abreise erzählt. Dass aber meine Reise nach Hongkong mit einem Spargeldinner beginnen würde, gehörte nicht zu den Erwartungen".
Generell sei der westliche Einfluss in der Stadt zu spüren: "Neben Spargel warteten in den folgenden Tagen auch Steaks, Apfelkuchen, Spätzle und Spaghetti auf mich. Die Gastronomie bietet hier eine große Auswahl an Restaurants mit verschiedenster Küche. Auch die englische Sprache ist im Alltag in Hongkong allgegenwärtig und man guckt oft unerwartet in das ein oder andere westlich aussehende Gesicht, ganz zu schweigen vom Linksverkehr". Schon vor drei Jahren war Katharina Fladung als Winkeler Weinkönigin für ihr Patenweingut Allendorf nach Tokio gereist. "Aber die Gesellschaft und die Stadt Hongkong ist nicht mit Tokio vergleichbar, es ist viel offener und ehrlicher, nicht ganz so sauber und aufgeräumt und eben mit britischer Prägung".
Zu schaffen machte der Deutschen Weinprinzessin das Wetter: "In den ersten Tagen war es sehr nass, hinzu kamen Temperaturen um 30° C. Schon am ersten Tag gab es eine Taifun-Warnung und gleich darauf folgte eine "Amber Rainstorm"-Warnung. Beides Phänomene, für die Hongkong bekannt ist. Danach hatte es sich aber erst mal ausgeregnet und es folgten schwül-heiße Tage mit Sonnenschein".
Hochinteressant waren für die Studentin der Internationalen Weinwirtschaft die vielen verschiedenen Veranstaltungen: "Ich lernte ausschließlich nette Leute kennen, die sich alle vom deutschen Wein überzeugen ließen. Zur Eröffnungsfeier kamen nach dem intensiven Workshop mit 30 Fachleuten über 300 Besucher, um die 120 deutschen Weine der Importeure zu verkosten. Neben der Präsentation für die Fachleute stellte ich den Endverbrauchern in vier kleinen Workshops deutsche Weine zum Thema "Sekt - German sparkling wine", "Many faces of Riesling", "The other grapes of Germany" und "Spätburgunder aka Pinot Noir" vor".
Wissen über Wein, die Beherrschung von Fach-Englisch und ein bisschen Durchhaltevermögen waren also Voraussetzung bei jedem der Termine und diese meisterte Katharina Fladung mit der von ihr gewohnten Souveränität und guten Laune.

Und auch ganz besondere Highlights gab es für die Deutsche Weinprinzessin: das Dinner im Above & Beyond Restaurant, das einen wunderschönen Ausblick auf die unendliche Skyline der Stadt bietet. "Das hervorragende Essen wurde durch die Stimmung und Begeisterung der rund 20 Gäste zu einem tollen Abend ergänzt und von traditionellen Geburtstagsdumplings (Dim Sum) noch getoppt. Ein unvergesslicher Abend", resümiert die Rheingauerin.
Und auch die Foodpairing-Veranstaltung der Import Firma Kylix habe ihr besonders gut gefallen: "Hier wurden deutsche Weine zu chinesischer Alltagsküche verkostet und dabei live gekocht. Das Dessert sollte ich dann selbst zubereiten, sehr zum Spaß der 30 Gäste". Doch die begeisterte Bäckerin und Köchin meisterte diese Aufgabe mit Bravour und sorgte zusätzlich noch für Heiterkeit, als sie beim Probieren der mit Chili gewürzten Muscheln nach mehr Auslese fragte.
Ihre Freizeit nutzte Katharina Fladung, um einige touristische Attraktionen zu besuchen. So gab es einen Ausflug zum Tian Tan Buddha und zum "Stanley Beach" mit Besuch des dortigen Marktes. "Besonders schön war, dass ich am Abreisetag noch den Festumzug mit traditionellem "Liondance" zu Ehren eines Meergottes in einem Fischerdorf miterleben durfte. Insgesamt war die Reise nach Hong Kong das bisher prägendste Erlebnis meiner Amtszeit und eine fabelhafte Erfahrung. Ich gehe mit vielen positiven Eindrücken und vielleicht noch etwas motivierter wieder in den Prinzessinnen-Alltag", resümiert sie.