Johanniskirche in Walluf
Die Johanniskirche stammt aus dem Ende des 15. Jahrhunderts und enthält in ihrer Nordwand Spuren eines Vorgängerbaus aus dem 10./11. Jahrhundert. Erbaut wurde sie einstmals von den Bewohnern der Turmburg, die im 10.Jahrhundert entstand. Zuvor schon war der Platz aber besiedelt und lag an einer - die Wallufer kennen das aus leidvoller Erfahrung - alten Durchgangsstraße, die von Mainz über eine Rheinfurt hinauf ins Limburger Becken führte. Bis ins 18. Jahrhundert war sie die Wallufer Kirche. Doch zu dieser Zeit war das Dorf selbst schon nach Westen, auf die andere Seite des Wallufbaches, gewandert. Hier, auf kurmainzischem Gebiet, bot sich den Bewohnern seit dem 14. Jahrhundert die Möglichkeit, vom Schutz des Gebücks und den Freiheitsrechten des Rheingaus zu profitieren. Mitte des 18. Jahrhunderts machten die Wallufer dann eine Kapelle in der Ortsmitte zu ihrer Kirche. Die Altäre und Kunstgegenstände aus der alten Johanniskirche wurden dorthin überführt. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts diente der Bau, der in den Kriegswirren von 1793-95 stark beschädigt worden war, nur noch als Scheune und Eiskeller. Durch Ausgrabungen in den Jahren 1931/32, bei denen die Reste der alten Turmburg wiederentdeckt wurden, konnte die Baugeschichte der Kirche rekonstruiert werden. Nach erneuten Sanierungsmaßnahmen wird der Ort heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Kultur Initiative Alte Johanniskirche e.V.
oder
www.wallufer-sommer.de