Sangweg bei Stephanshausen

Waldweg

Rund eine Stunde sollte man für den vier Kilometer langen „Sangweg“ in Stephanshausen rechnen, der von der Dorfmitte Stephanshausens zunächst steil hoch in den Wald und dort ein Stück weiter wie beim Grenzweg auf dem Rheinhöhenweg zu der großen Wegekreuzung „Sieben Wegweiser“ führt. Von der katholischen Pfarrkirche St. Michael geht die Wanderung wieder über die asphaltierte „Lay“ los. Schon 1401 gab es in Stephanshausen eine Kapelle, die von einem Lorcher Kaplan betreut wurde. Danach wechselten die kirchlichen Herren in Stephanshausen, das mal zu Winkel und später zu Presberg gehörte und erst 1755 eine eigene Pfarrei wurde. Die einstige Kirche war wohl von gotischem Baustil und fiel 1635 den brandschatzenden Schweden zum Opfer. Nur 20 Jahre später begann man mit dem Wiederaufbau und 1749 gab es eine Erweiterung des Gotteshauses zur bis heute erhaltenen Form.

Sieben Wegweiser
Die Kreuzung Sieben Wegweiser direkt am Rheinhöhenweg

Im Wald kommt man recht schnell auf den gut ausgeschilderten „ Rheinhöhenweg“, der als einer der größten Weitwanderwege Deutschlands gilt. Rechtsrheinisch führt der Höhenweg in 13 Etappen über 260 Kilometer von Wiesbaden nach Bonn. Entlang des linken Ufers sind es 10 Etappen und 200 km zwischen Bonn und Oppenheim. Im Mittelteil prägen die Route die Ufer des Rheins, Wälder, Senken, Weinberge und immer wieder Burgen und Schlösser. Schon Goethe, Heine, Brentano und der Begründer der Reiseführer, Baedecker, sind auf diesem Weg gewandert und haben dies auch literarisch festgehalten.

Von der Kreuzung mit den sieben Wegen wandert man der Markierung mit dem „quer liegenden U“ folgend auf einem breiten Forstweg nach Süden. Er knickt weiter vorn leicht nach rechts ab und leitet zu einer Rechtskurve, an der von links die Markierung „braunes Ahornblatt“ einmündet. 200 Meter weiter gibt es rechts eine Forstschranke, die zwei Privatwege sperrt. Man wählt den linken Weg, der zu einer Nadelschonung hinabführt. Man kreuzt die Route, die mit den Wegweisern „schwarzer Punkt“ und „grünes Eichenblatt“ gekennzeichnet ist, dann führt der Weg in den dichten Nadelwald. Bei der nächsten Gelegenheit geht es mitten im dichten Unterholz nach rechts, von dort wandert man kurz hinab zur „Sanger Chaussee“, die ihren Namen vom Abbrennen gerodeter Waldflächen, dem „Sengen“, bekommen hat. Eine andere Deutung geht auf das mittelhochdeutsche „sangen“ zurück, was „Getreide schneiden und in Garben binden“ bedeutete. Der Weg überquert die „Sanger Chaussee“ und führt entlang der Lichtung bis zum Stephanshäuser Forsthaus hinab. Dort mündet er auf die „Waldstraße“, der man wenige Meter nach links zur Ruhebank an der „Hauptstraße“ folgt und die rund 500 Meter bis zum Dorfkern zurückführt.

Sieben Wegweiser
Sieben Wegweiser
Hütte Sieben Wegweiser
Hütte Sieben Wegweiser

Sangweg

Karte: OpenStreetMap

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