Zahnradbahnweg bei Rüdesheim

Zahnradbahnweg

Rund 14 Minuten soll eine Fahrt mit der Zahnradbahn von Rüdesheim aus gedauert haben, die im 20-Minuten-Takt bis zu 5.000 Menschen in den Niederwald brachte: 1884 war der Zug, bestehend aus Maschine und zwei Wagen mit 90 Sitzplätzen in Betrieb genommen worden und noch heute kann man auf seinen Spuren wandern und Ausblicke wie damals erleben.

Der Wanderweg führt von Rüdesheim aus durch die Weinberge und den Wald knapp 2 Kilometer bergauf zum Niederwaldenkmal. Am südlichen Ende der Grabenstraße in Rüdesheim, am Parkplatz unmittelbar vor den Bahngleisen, beginnt der Wanderweg am alten Prellbock der Zahnradbahn zum Niederwalddenkmal, die bis 1939 in Betrieb war. Die Tour führt die Grabenstraße in nördlicher Richtung hinauf bis zum Eibinger Tor. Der Wanderweg entlang der Trasse dieser alten Bahn wird vor allem auch technisch Interessierten viel Spaß machen: an sechs Info-Stationen wird über die Historie und die Technik der nach dem Prinzip der in der Schweiz erbauten „Riggi-Zahnradbahn“ informiert. Die erste Station führt vom ehemaligen Lokschuppen und der Talstation, die aus einem Stationsgebäude mit Fahrkartenausgabe, Betriebsbüro und Warteraum sowie dem Wasserturm zur Versorgung der Lokomotiven bestand, zum Eibinger Tor gegenüber dem Hotel Höhn. Hier ist eine Infotafel angebracht, die erklärt, dass sich in diesem Bereich der Lokschuppen mit Schiebebühne und Werkstatt befand.

Weiter geht es in einem Bogen nach Westen durch die Weinberge zu einer Infotafel über die Historie der Zahnradbahnen als „Bergsteiger“, die schon 1866 den Mount Washington in New Hampshire in den USA erklommen haben. Dann folgt eine Station mit einem ausführlichen Rückblick auf die Geschichte der Rüdesheimer Zahnradbahn, die einst schon kaiserliche Besucher genutzt haben sollen. Weiter geht es dann steil nach oben zum Viadukt, der Sandsteinbrücke über den Kuhweg zur Station, die die geniale Technik vom Erfinder Ingenieur Riggenbach genau erläutert. Er hatte die Riggi-Zahnradbahn, die seit dem Jahre 1873 im Betrieb ist, selbst erbaut. An der Sandsteinbrücke hat man zwar die Hälfte des Weges geschafft, aber von nun an geht es noch weiter steil bergan zum Denkmal. Denn wie einst die Zahnradbahn muss auch der Wanderer sich die steile Passage hinauf kämpfen, um dann einen herrlichen Ausblick auf das Rheintal vom Rand des Niederwalds genießen zu können. Dort angekommen geht es etwa 400 Meter durch den Wald bis zum Tempel am Niederwalddenkmal. Dort befand sich einst die Bergstation mit einer Wartehalle, zwei parallelen Gleisen und Bahnsteigen. Die letzte Station am Ziel erläutert die Idee und den damaligen Betrieb der Bahn. Die Infotafel ist mit historischen Zeitungsausschnitten und technischen Details interessant gestaltet.

Zahnradbahnweg

Zahnradbahnweg

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