Louisa ist im Finale bei der Wahl der Deutschen Weinkönigin

28.09.2016

Spannende SWR-Fernsehshow am 30. September um 20.15 Uhr live aus Mainz

Rheingau. (sf) Vor rund vier Wochen hat sie die Krone der Rheingauer Weinkönigin an ihre Nachfolgerin Stephanie Kopietz übergeben und tritt nun mit Spannung, gesundem Ehrgeiz und vor allem ganz viel Spaß an der Sache die Wahl zur Deutschen Weinkönigin an: am 30. September steht diesmal in der Mainzer Rheingoldhalle die Rheingauerin Louisa Follrich mit fünf weiteren Kandidatinnen im Finale und viele Rheingauer hoffen auf die Krone der deutschen Weinkönigin nach 47 Jahren.
Im Mai 2012 war Louisa zur Hattenheimer Weinprinzessin gekrönt worden, nur drei Monate später schon übernahm sie von Michaela Gerhard das Amt der Weinkönigin, da diese sich zur gleichen Zeit um die Rheingauer Weinkrone bewarb. Schon bei ihrer Prinzessinnenkrönung hatte Louisa zwei Aufgaben bestehen müssen, bevor sie die silberne Prinzessinnenkrone auf das Haupt setzen durfte: Michaela Gerhard hatte ein Foto von einer gerade aufgegangenen Rebe gemacht, anhand dessen Louisa die Rebsorte erkennen musste. Außerdem musste sie einen Rheingau Classic beschreiben. Beide Aufgaben bestand sie damals mit Bravour und bekam auch für ihre Antrittsrede viel Beifall. "lch freue mich sehr, dass ich durch meine zukünftige Tätigkeit als Hattenheimer Weinprinzessin einen kleinen Teil dazu beitragen kann, meinen Heimatort Hattenheim mit seinen Winzern und ihren hervorragenden Weinen und Sekten zu repräsentieren", sagte die damals 18jährige Schülerin der St. Ursula Schule. Inzwischen hat sie das fast 400 Mal in ebenso vielen Auftritten ihrer dreijährigen Amtszeit und in dem Jahr als Rheingauer Weinkönigin getan.

Meine Oma Helene war vor fast 60 Jahren als erste Hattenheimer Weinkönigin im Amt. Schon als kleines Mädchen habe ich mir die alten Schwarz-Weiß-Fotos von ihr
angesehen und habe mir vorgestellt, auch Weinmajestät zu sein", hatte Louisa einst bei ihrer Krönung mitgeteilt und stets war die Großmutter bei den königlichen Krönungsakten mit von der Partie. Als Patenweingut stand ihr während der gesamten Amtszeit in Hattenheim und auch für den Rheingau die Familie Barth zur Seite.
Das Amt der Hattenheimer und Rheingauer Weinkönigin habe sie persönlich sehr viel weiter gebracht, nicht zuletzt bei der Berufswahl: Louisa studiert Internationale Weinwirtschaft in Geisenheim. Nebenbei arbeitet sie auch im Wein- und Sektgut Barth.

"Es gab während meiner Amtszeit als Rheingauer Weinkönigin viele tolle Termine, an denen ich teilnehmen durfte. Ganz besonders ist mir das "Best of Hessen" - LWP-Gewinner-Dinner im Schloss Reinhartshausen in Erinnerung geblieben, das ich moderieren durfte." Außerdem gab es Reisen nach Berlin und die Schlenderweinprobe in Brüssel. Auch die Eröffnung der Jubiläums-Schlemmerwochen auf Schloss Vollrads sei ein besonderes Ereignis gewesen, ebenso wie die Begleitung von internationalen Pressereisen mit Teilnehmern aus China, Japan und den USA und ein Treffen mit internationalen Sommeliers in Lorch. "Die Riesling Gala, die ich schon vier Mal besuchen durfte, ist natürlich auch ein Ereignis, das ich nicht so schnell vergessen werde, die Glorreichen Rheingau Tage sind eine wunderbare Veranstaltungsreihe, hier durfte ich auch "Two and a half Rheingauer" besuchen", resümierte die scheidende Majestät nach ihrem Abschied als Rheingauer Weinkönigin. Schon als Hattenheimer Weinkönigin habe sie gelernt, vor einem großen Publikum zu sprechen, was sie auch für das spätere Berufsleben als Vorteil sieht. Außerdem habe sie durch ihr Amt schon früh die Liebe und Leidenschaft zum Wein entdeckt und sich so für ihr Studienfach entschieden. "Manchmal war und bin ich selbst erstaunt, wie viele tolle Ecken es im Rheingau gibt, die ich erst durch meine Weinköniginnen-Tätigkeit entdeckt habe. Ich kann wirklich sagen, dass ich stolz bin, ein echtes Rheingauer Mädche zu sein", so Louisa.
Am Anfang ihrer "royalen Karriere" habe sie sich noch nicht vorstellen können, sich zur Wahl der Rheingauer Weinkönigin zu stellen und dass sie auch wirklich die Goldene Krone der Rheingauer Winzer auf das Haupt bekam, habe sie im letzten Jahr dann auch überglücklich gemacht: "Eine Leistung, auf die ich persönlich sehr stolz bin und über die ich mich immer noch freue, wenn ich die Fotos sehe", sagt die 22jährige. Knapp 180 Termine hat sie in elf Monaten Amtszeit absolviert. "Das Jahr als Rheingauer Weinkönigin war unglaublich aufregend, spannend und voll mit neuen Erfahrungen und Herausforderungen. Mir hat es immer viel Spaß gemacht, wenn ich mit "Auswärtigen" über den Rheingau sprechen und sie auch davon überzeugen konnte, dass der Rheingau mehr als nur trockener Riesling ist. Besonders spannend fand ich es, wenn ich mit internationalen Gästen oder Journalisten über den Rheingau und seine Auswirkung und internationale Kenntnisnahme sprechen konnte".

Einige Termine hatte sie auch mit ihrer Vorgängerin, der Deutschen Weinprinzessin Katharina Fladung absolviert, die beiden Mädchen verbindet eine tiefe Freundschaft. "Louisa ist ein überaus warmherziger Mensch, den ich sehr schätze", sagt die 23jährige Winkelerin, die am 30. September beim Finale zur Wahl der Deutschen Weinkönigin auch ihre Krone abgeben wird und ebenfalls hofft, das Louisa vielleicht eine der drei Kronen erhalten wird.
Wie bei Katharina im vergangenen Jahr durfte auch Louisa Follrich ein spezielles Coaching zur Vorbereitung auf die Wahl durchlaufen. Die Idee dazu hatte die Geschäftsführerin des Rheingauer Weinbauverbandes, Ingrid Steiner, die damit den Rheingauer Kandidatinnen einen besseren Start bei der Wahl ermöglichen will. Mit Unterstützung von mehreren Sponsoren und des Weinbauverbandes traf sich Louisa viermal mit Profi-Coach Dr. Brigitte Wolter: "Das war einer der besten Erfahrungen in meinem Leben. Wir haben viel über meine Persönlichkeit, meine Familie, meine Werte und über meine Einstellung zum Thema Weinkönigin und Deutsche Wahl gesprochen". Auch Übungen für die Wahl gehörten dazu wie Reden aus dem Stegreif halten, Fachfragen auf Englisch und Deutsch beantworten und das Auftreten auf der Bühne. "Dieses Coaching hat mir nicht nur viel für die Wahl, sondern und insbesondere auch für mein persönliches Leben gebracht", so Louisa.

Das Deutsche Weininstitut hatte ebenfalls ein dreitägiges Vorbereitungsseminar für die 13 Kandidatinnen organisiert. Hier gehörte die persönliche Vorstellung, ein Rhetorik Training, Stylisten-Beratung, ein Fotoshooting und ein Englisch-Training zum Programm. Auch der genaue Ablauf der Wahl wurde erklärt. "Das offizielle Vorbereitungsseminar war mir sehr wichtig, weil dort zum ersten Mal alle Kandidatinnen zusammenkamen. Wir verstehen uns alle super gut, was mich ehrlich gesagt auch ziemlich beruhigt hat. Wir sind eine ziemlich unterschiedliche, aber super coole Gruppe", erzählt die Rheingauerin. Nach dem spannenden Vorentscheid am letzten Samstag wird das Finale nun als Live-Übertragung im SWR am 30. September um 20.15 Uhr aus der Rheingoldhalle im Fernsehen zu sehen sein. Und natürlich begleitet ein großer Fanclub Louisa Follrich stimmgewaltig zur Wahl nach Mainz. .
"Die Kandidatinnen reisen alle schon am Vortag an, dann gibt es eine Generalprobe mit Kleiderauswahl auf der Bühne und danach ein gemeinsames Abendessen. Meine Schwester Anna-Katharina begleitet mich und übernachtet bei mir im Hotel. Das freut mich sehr, weil Anna und ich uns nahe sind und sie mich auch gut beruhigen und auch zum Lachen bringen kann. Ich freue mich auch schon sehr darauf, mein Kleid anzuziehen und für das Finale gestylt zu werden", gesteht Louisa schmunzelnd, denn schließlich sei sie ja ein Mädchen. Ihr persönliches Ziel, das Erreichen des Finales, hat sie bereits gemeistert, jetzt geht sie mit positiven und möglichst gelassenen Gefühl in die finale Wahl. "Ich hoffe, dass ich Spaß auf der Bühne haben kann, weiß aber auch, dass es auf die Tagesleistung ankommt, und falls es nicht klappen sollte, geht davon auch die Welt nicht unter", so Louisa. Sogar einen Alternativplan gibt es, falls es doch nicht bei der Wahl klappt: "Dann fahre ich erst nochmal mit meinen Eltern in den Urlaub nach Südtirol".

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 28.09.2016.

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