Der ganze Rheingau drückt Tatjana Schmidt die Daumen

27.09.2018

Die ehemalige Rheingauer Weinkönigin aus Walluf nimmt am morgigen Freitag beim Finale zur Wahl der deutschen Weinkönigin teil

Rheingau. (sf) Der ganze Rheingau drückt am morgigen Freitag der 25jährigen Walluferin Tatjana Schmidt die Daumen, wenn sie für die Region in die Wahl der deutschen Weinkönigin in Neustadt ins Finale geht. Seit der Wahl von Ulrike Neradt 1972/73 zur Deutschen Weinkönigin hatte es im Rheingau keine der durchaus kompetenten, engagierten und charmanten Frauen geschafft, die goldene Krone heim zu holen. Als letzte hatte Katharina Fladung 2015 nach einer äußerst knappen Wahl als deutsche Weinprinzessin den Rheingau ein Jahr lang bundesweit repräsentiert.

Jetzt könnte es auch Tatjana Schmidt schaffen: sie ist bestens vorbereitet darauf, nach 46 Jahren endlich mal die deutsche Weinkrone in den Rheingau zu holen, schließlich ist sie eine Fachfrau. Die Weinbaustudentin an der Hochschule Geisenheim hat bereits eine Winzerlehre absolviert und stammt aus dem Wallufer Weingut Friedel Rußler. Auch ausreichend Erfahrung bringt sie mit: sie konnte drei Jahre als Weinprinzessin und Weinkönigin in ihrem Heimatort Erfahrungen im königlichen Repräsentantenamt machen und war auch als Rheingauer Weinkönigin sehr engagiert für ihre Heimat unterwegs. Und auch abseits des Weines ist die letztjährige Rheingauer Weinkönigin überaus aktiv als Tänzerin in der schon als "Majestäten-Schmiede" bekannten Showtanzgruppe "Blind Temptation".

Aufgeregt sei die junge Frau, die besonders gerne Yoga macht und deren Nummer 1 im Rheingau die Weinprobierfässer sind, angesichts des großen Termins morgen nicht: "Entgegen aller Erwartungen derer, die mich fragen: "Und, du bist doch bestimmt schon total nervös, oder?" muss ich sagen: "Nein, bin ich absolut gar nicht. Im Gegenteil. Ich freue mich wirklich sehr auf die Wahl und dass es endlich soweit ist". Ein Jahr lang denkt man sich immer, das dauert ja noch ewig. Dann irgendwann fangen die ersten an, einen darauf anzusprechen und die ersten Vorbereitungen beginnen. Und dann geht die Zeit plötzlich rasend schnell. Man "arbeitet" quasi so lange auf diesen einen Tag hin, dass man nun auch endlich möchte, dass es soweit ist. Für mich ist das Ganze wie ein kleines Abenteuer und ich bin einfach super gespannt, was ich noch alles erlebe und auch, wie es natürlich weiter geht."

Die Vorbereitungen zur Wahl der deutschen Weinkönigin begannen schon Ende März: "Alles fing an, als sich das Deutsche Weininstitut (DWI) zum ersten Mal an uns Kandidatinnen gewandt hat und uns bat, unseren Lebenslauf und einen beigefügten Fragebogen auszufüllen. Danach folgte auch schon recht schnell die Terminvergabe für den Videodreh mit dem SWR. Im Mai, auf dem Ball des Weines, wurden wir Gebietsweinköniginnen dann offiziell "vorgestellt" und es wurden auch schon erste Videoaufnahmen für die Wahl gemacht. Im Juli hatte ich dann meinen Drehtag. Ein paar Wochen später folgte dann das dreitätige Vorbereitungsseminar mit dem DWI in Neustadt an der Weinstraße. Eine sehr aufregende, schöne, lustige, aber auch anstrengende Zeit. Wir haben viel gelernt, hatten beispielsweise einen Kurs in Fachenglisch, wir lernten, wie man sich vor der Kamera bewegt und es gab ein Rhetoriktraining", erzählt Tatjana Schmidt. Am Freitagabend kann man bei der Live-Übertragung der Wahl zur Deutschen Weinkönigin ab 20.15 Uhr im SWR miterleben, ob sich das alles gelohnt hat.

Ein Bericht von Sabine Fladung vom 27.09.2018.

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