Ein Tausendsassa wird „Weinunternehmer des Jahres“
23.03.2025

Auszeichnung für Hattenheimer Winzer Christian Ress beim renommierten
„Meininger Award – Excellence in Wine & Spirits“
Hattenheim. (sf) Er ist der „Weinunternehmer des Jahres national“: Christian Ress, Inhaber des traditionsreichen Hattenheimer Weinguts Balthasar Ress, wurde bei dem renommierten „Meininger Award – Excellence in Wine & Spirits“ mit dem hohen Titel ausgezeichnet. Die Ehrung soll die herausragenden unternehmerischen Leistungen würdigen, mit denen der Ideengeber der „Winebank“ die deutsche Weinbranche nachhaltig geprägt habe. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen einer hochkarätigen Veranstaltung am Vorabend der Fachmesse ProWein in Düsseldorf statt. Vor rund 500 Gästen nahm
Ress die begehrte Auszeichnung entgegen. Als „Tausendsassa der Weinbranche“ bezeichnete Ilka Lindemann, Chefredakteurin der Fachzeitschrift „Weinwelt“ Christian Ress in ihrer Laudatio und würdigte ihn als herausragenden Unternehmer, der die deutsche Weinbranche mit außergewöhnlichem Engagement und vielfältigem Talent bereichere: „Ein Tausendsassa ist ein vielseitig begabter Mensch, dem man Bewunderung zollt – sagt zumindest der Duden. Diese Definition beschreibt niemanden besser als den diesjährigen Preisträger: Wir zeichnen heute einen Mann aus, auf den diese Vokabel wie die Faust aufs Auge passt.“ Christian Ress stehe exemplarisch für Innovationsgeist, strategische Weitsicht und unternehmerisches Gespür. „Er führt nicht nur das traditionsreiche Rheingauer Familienweingut in fünfter Generation, sondern ist darüber hinaus ein einfallsreicher Weinunternehmer und kluger Stratege mit einem sicheren Gespür für exzellentes Marketing.“ Seine Arbeit sei geprägt von einer tiefen Wertschätzung gegenüber der Geschichte und den Wurzeln des Weinguts Balthasar Ress. Gleichzeitig richte er den Blick konsequent nach vorn und entwickle das Unternehmen stetig weiter. „Schon immer war das Weingut Balthasar Ress im unternehmerischen Portfolio von Christian Ress nur ein Teil des Ganzen. Es ist und bleibt jedoch damals wie heute die Seele des Betriebs“, betonte Lindemann. Mit seiner Fähigkeit, Tradition und Moderne zu vereinen, habe Christian Ress das Weingut nicht nur konsequent modernisiert, sondern auch international positioniert. Seine unternehmerische Weitsicht und sein Gespür für nachhaltige Geschäftsmodelle hätten ihn zu einer prägenden Persönlichkeit der deutschen Weinbranche gemacht.

Mit seinem wichtigen Weggefährte Olivier Brun aus Saint-Émilion - die beiden lernten sich 1997 während eines Praktikums in Franken kennen - gründete er seitdem weitere Unternehmen. Brun führt heute mehrere dieser gemeinsam gegründeten Gesellschaften, die sich den Namen „Veritable“ teilen und auf den Vertrieb internationaler Weine im deutschsprachigen Raum spezialisiert haben. Heute umfasst die Unternehmensgruppe über 100 Mitarbeitende und vereint zahlreiche Geschäftszweige, die über den klassischen Weinbau hinausreichen - aber Wein als verbindendes Thema aufweisen.
Ein Meilenstein seiner unternehmerischen Laufbahn ist die Gründung der Winebank im Jahr 2009. Das von Ress entwickelte Konzept bietet Weinliebhabern exklusive Lager- und Genussräume in einem privaten Club-Format. Heute umfasst das Netzwerk 14 Standorte in vier Ländern. Weitere sechs sind aktuell in Planung und im Bau. Die Winebank gilt als beispielhaft für Ress’ Innovationskraft und Gespür für zukunftsweisende Geschäftsmodelle.
Und trotzdem bleibe das Weingut Balthasar Ress sein Herzensprojekt, erklärte der Preisträger. Unter seiner Leitung wurde das Traditionshaus konsequent modernisiert, ohne seine Wurzeln zu verlieren. Nachhaltigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle:
Bereits 2019 erhielt das Weingut die Bio-Zertifizierung und war lange Zeit das größte bio-zertifizierte Weingut Hessens.
Auch im Vertrieb setzt Ress neue Akzente. Mit der Eröffnung der ersten Balthasar Ress Weinbar 2013 in Wiesbaden und einer zweiten 2018 in Frankfurt etablierte er zusätzliche Plattformen für die direkte Kundenansprache. Beide Standorte sind heute feste Institutionen in ihren Stadtvierteln und tragen zur Markenbildung und internationalen Sichtbarkeit bei. Inzwischen exportiert Balthasar Ress seine Weine in über 40 Länder weltweit.
Seine Inspiration schöpfe er oft auf Reisen, sei seien für ihn Quelle neuer Perspektiven und Ideen, erklärte Christian Ress. In den 1990er-Jahren organisierte er Großveranstaltungen wie „Der Rhein bebt“ und finanzierte sein Studium als DJ. Seine Engagements führten ihn bis nach St. Moritz, unter anderem zum
Surf Cup, ins Après-Ski-Zelt an der Corviglia-Bergstation sowie in den legendären Dracula Club von Gunter Sachs. Auch im Weingut setzte er früh kreative Impulse: 2009 sorgte die Anlage eines Weinbergs auf Sylt – damals Deutschlands nördlichster Weinberg – für Aufsehen. Ein Jahr später versenkte er die Top-Riesling-Cuvée „RESSpekt“ im Diezer See, wo sie drei Jahre lang reifte. Die Versenkung und die Bergung begleitete Ress selbst als leidenschaftlicher Taucher, unterstützt von einem Unterwasser-Filmteam. Die Aktion erzielte hohe mediale Reichweite und demonstrierte eindrucksvoll Ress’ Gespür für Inszenierung. Heute richtet Ress seinen Fokus auf langfristige Unternehmensentwicklung und betont: „Gemeinsam erschaffen wir die feinsten Rieslinge, die feinsten Burgunderweine und unverwechselbare Momente an den schönsten Plätzen der Welt.“
Ein Bericht von Sabine FLadung vom 23.03.2025.
https://www.balthasar-ress.de/
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