Wein-ABC
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Maische
Ein Brei aus Traubenschalen, Kernen und Stielen. Fast alle Rotweine werden auf der, im Gärbehälter abgesunkenen, Maische vergoren.
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Maischeerhitzung
Um die Farbe aus den Schalen zu lösen, wird bei einigen Weinen die Maische vor der Gärung auf 70°C erhitzt. Bei hochwertigen Weinen verzichtete man allerdings auf diese Anwendung.
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Malolaktische Gärung
Durch die Milchsäurebakterien „Lactobakterien“ wird die in den Trauben enthaltene Apfelsäure in Milchsäure umgewandelt. Damit reduziert man den Säuregehalt des Weines.
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Mazeration
Aus dem Traubenfleisch und der Traubenhaut wird Farbe und Frucht herausgelöst.
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Mindestmostgewicht
Die Mindestmostgewichte (Grad Oechsle bei Ernte) werden auch als "natürliche Mindestalkoholgehalte bezeichnet und in %-Vol Alkohol angegeben. Sie sind der wichtigste Parameter zur Ermittlung des Reifegrades und letztlich der Qualität der Trauben bei der Ernte. Es gilt: Je höher das Mostgewicht, desto höher die Trauben-Qualität.
Es sind gesetzlich Mindestmostgewichte für Landwein, Qualitätswein etc. festgelegt, welche mindestens erreicht sein müssen, um den resultierenden Wein in der entsprechenden Qualitätskategorie vermarkten zu können. -
mineralisch
Der Wein erinnert in Duft und Geschmack an Kreide, Feuerstein oder ähnliche Komponenten. Entsteht vor allem bei Weinen, die auf sehr mineralhaltigen Böden wachsen.
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Mittelrhein
Von Königswinter im Norden bis zum Rheingau im Süden reicht dieses Weinanbaugebiet mit einer Rebfläche von rund 530 Hektar, bei dem mit einem Anteil von 74 Prozent an der Gesamtrebfläche der Riesling die Spitzenposition unter den angebauten Rebsorten einnimmt, gefolgt von Müller-Thurgau und Kerner. Der Anbau des Weines erfolgt hauptsächlich in Steillagen am Rheinufer. So entstehen trotz der nördlichen Lage wunderbare, von rassiger Säure bestimmte Rieslingweine.
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Morio-Muskat
Der Morio-Muskat wurde 1928 von Peter Morio aus Silvaner und Weißburgunder gezüchtet. Der Wein hat einen leicht bis kräftigen Muskatton. Bis in die 70er-Jahre war der Morio-Muskat in Deutschland sehr beliebt. Heute wird er eher seltener angebaut. Er gilt bei Weinkennern einerseits als zu aufdringlich, anderseits als zu charakterlos.
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Mosel-Saar-Ruwer
Das viertgrößte Anbaugebiet Deutschlands mit über 12.000 Hektar Rebfläche ist nach den drei Flüssen benannt. An der oberen Mosel liegen die ältesten Weinberge Deutschlands, hier wächst ein ein leichter, spritziger Riesling mit ausgeprägtem Fruchtaroma und feiner Säure. In sehr guten Jahrgängen entstehen Rieslingweine in Vollendung. Die Weine der Ruwer sind sehr filigran und haben ein schönes Johannisbeeraroma.
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Most
nennt man den unvergorener Keltersaft aus den Weintrauben.
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Mostgewicht
Das Mostgewicht wird in Oechsle gemessen und verrät bereits einiges über die zu erwartende Qualität des Weins, denn es resultiert in erster Linie aus dem Zuckergehalt und daraus lässt sich der maximal mögliche Alkoholgehalt ableiten. Durch Mostkonzentration kann dem Most in kleinerem Umfang auch Wasser entziehen. Die verbleibenden Inhaltsstoffe konzentrieren sich dann und lassen höherwertige Weine zu. Allerdings ist das Verfahren sehr teuer und wird nur bei einigen Spitzenweinen in Auslesequalität eingesetzt. Unterschiedliche Mindestmostgewichte für einzelne Rebsorten und Anbaugebiete geben nur einen Mindeststandard vor. Viele Winzer setzen betriebsintern deutlich höhere Standards.
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Mutage
Vorgang zum Stoppen der Gärung durch die Zugabe von Alkohol oder Schwefeldioxid.
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Müller-Thurgau
Diese Rebsorte ist neben dem Riesling in Deutschland am häufigsten angebuate, die man vor allem in Rheinhessen, Baden, in der Pfalz, an Mosel-Saar-Ruwer, in Franken, an der Nahe, an Saale-Unstrut, in Sachsen und an der Hessischen Bergstraße findet. Nach einer neuen Genanalyse handelt es sich nicht um eine Kreuzung aus Riesling x Silvaner, sondern aus Riesling x Madeleine Royale, auch Königliche Magdalenentraube genannt. Gezüchtet wurde sie von Hermann Müller aus Thurgau, der sie 1882 entwickelt hatte und ihr Namensgeber ist. Müller-Thurgau Weine werden auch unter dem Namen Rivaner vermarktet.
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Müllerrebe
Die Rotweinrebe, die häufig auch Bestandteil des Champagners ist, ist auch als Schwarzriesling bekannt, aber nicht mit Riesling zu vergleichen.
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Mäuerchen - Geisenheim
Westlich vom Stadtkern dehnt sich diese Hanglage mit Ausrichtung nach Süd-Südosten auf 33 Hektar fast bis nach Rüdesheim aus. 1394 wird der Weinbergsname „zu Muren“ erstmals in einem Güterverzeichnis des Klosters Eberbach erwähnt. „Muren“ nannte man die mauerähnliche Steinhaufen längs der Weinberge, die jedoch zunächst gar nicht als begrenzende Mauern gedacht waren. Immer wieder wurden bei der Urbarmachung und dem späteren Pflügen und Hacken der Weinberge Steine an die Oberfläche gebracht, die die Winzern aus der Rebzeile trugen und an Wege- und Seitenrändern der Weinberge aufschichteten. Und so entstanden über Winzergenerationen hinweg kleinen Mäuerchen, die auch ohne Grenzstein die Weinberge klar begrenzten. In der Weinlage Mäuerchen besteht der tiefere Untergrund aus Taunusquarzit, der von tertiären Mergeln, Rheinterrassen und Löß überlagert wird. Diese Lagerungsverhältnisse verursachen eine größere Bodenvielgestaltigkeit, sogenannte Mischhorizonte. Allerdings dominieren mittel- und tiefgründige Löße und Lößlehme, nachgeordnet mittel- und tiefgründige Schieferböden, sowie tertiäre Mergelböden. Ein konstantes Kleinklima entsteht durch die Abstrahlwärme der Mauern mit einer sehr geringen Tag-Nachtamplitude, was auch die Erwärmbarkeit der teilweise schweren Böden gravierend verbessert.