Wein-ABC

  • Rappen

    Bezeichnung für Traubenstiele.

  • Rebenerziehungssysteme

    Vorrichtungen, um den Wuchs der Rebestöcke zu steuern. (Siehe auch Erziehungssysteme).

  • Reblaus

    Ein 1860 aus Amerika eingeschleppter Schädling, der zunächst die Wurzeln, dann auch die Blätter der Rebstöcke befällt und damit die gesamte Pflanze vernichtet. Die Reblaus hatte lange Zeit verheerende Auswirkungen auf den europäischen Weinbau, bis man die heimischen Sorten auf resistente Unterlagen amerikanischer Sorten pfropfte.

  • Rebschnitt

    Mit dieser Methode wird das Wachstum der Triebe beeinflußt, in dem man zum Nebentriebe zurückgeschneidet, um einen Haupttrieb zu begünstigen.

  • Reduktion

    Bei dieser chemische Reaktion wird der Sauerstoff im Gegensatz zur Oxidation entzogen. Die in luftdichten Behältern reduktiv ausgebauten Weine werden so besonders frisch und aromatisch.

  • Refraktometer

    Mit diesem optisches Präzisionsmessgerät kann man den der Zuckergehalt von Traubenbeeren durch die Brechung von Licht messen. Der Blick durch das Gerät zeigt den Zuckergehalt in Grad Oechsle (°Oe) an.

  • Regent

    Die seit 1996 freigegebene Rotweinrebsorte ist sehr resistent gegen Pilzbefall und liefert dunkelrote, gehaltvolle, samtig weiche Weine. Regent ist eine Kreuzung aus der weißen Sorte Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) und der roten Sorte Chambourcin. Namensgeber ist der berühmte 140,5 Karat-Diamant aus Indien, den Ludwigs XV seiner Krone, später Marie-Antoinette als Schmuckstück und Napoleon als Degenknauf trugen.

  • Reinzuchthefen

    Gezüchtete Mikroorganismen, die den Traubensaft ohne Sauerstoff (anaerob) zum Gären bringen. Ihr Stoffwechsel verwandelt Zucker in Alkohol, Kohlendioxid, Aromen und Vitamine. Für die Weinerzeugung wurde die in der Natur vorkommenden verschiedene Arten durch Selektion und Weiterzucht zu Reinzuchthefen optimiert, die gegenüber den natürlich vorkommenden Hefen berechenbarer sind.

  • Restzucker oder Restsüße

    Der Gehalt an unvergorenem Zucker im fertigen Wein, den die Hefe bei der Gärung nicht mehr in Alkohol und Kohlendioxid umwandeln konnte. Da einige Zuckersorten sind nicht vergärbar ist, sind Weine mit einer Restsüße unter 1g sehr selten. Wie "süß" ein Wein aber tatsächlich schmeckt, hängt nicht nur von der Restsüße ab. So kann ein Wein mit einem hohen Säuregehalt - trotz hoher Restsüße - durchaus sehr trocken schmecken.

  • Rheingau

    Ideale Böden machen den Rheingau zum wohl exklusivste deutschen Anbaugebiet mit etwa 3.200 Hektar Rebfläche. Es erstreckt sich vom Untermain östlich von Wiesbaden und erstreckt rund 50 Kilometer entlang des rechten Rheinufers bis Lorch nördlich von Rüdesheim und ist bekannt für den fast ausschließlich angebauten Riesling, der sich hier zu höchster Vollendung entwickeln kann. Die Rheingauer waren auch die ersten, die den Wert der Edelfäule und damit die Spätlese entdeckten.

  • Rheinhessen

    Die Mannigfaltigkeit der Böden, Kleinklimazonen und Rebsorten bescheren dem mit 25.000 Hektar größten deutschen Anbaugebiet Rheinhessen eine fast unbeschreibliche Vielfalt an Weinen. Dank des besonders milden Klimas und die sehr verschiedenen Böden können hier die unterschiedlichsten Rebsorten, allen voran Müller-Thurgau dicht gefolgt vom Silvaner, angebaut werden. Riesling findet man hauptsächlich an der Rheinfront. Als kleines Rotweingebiet gilt Ingelheim, wo traditionell Spätburgunder angebaut. Rheinhessenweine haben allgemein einen fülligen Charakter, in zunehmenden Maße werden die Weine aber auch trocken ausgebaut.

  • Riesling

    Die spätreifende Weißweinrebe, die ausgewogene, säureverspielte, rassige und harmonische Weine liefert, zählt zu den besten Reben der Welt und wird in Deutschland vor allem im Rheingau, Mosel-Saar-Ruwer, Mittelrhein und an der Hessische Bergstraße angebaut. Die ersten Riesling-Reben sollen im Rheintal angebaut worden sein. Allerdings reklamiert dieses Priveleg auch das österreichische Wachau für sich. Der Name der Reben stammt entweder von dem dunklen Rebenholz (Rußling), der rassigen Säure (Rißling), der Weißkirchener Lage im österreichischen Wachau (Ritzling) oder von der den rieselenden Blüten bei leichtem Frühlingsfrost. Die Farbe des Rieslings ist grünlich bis goldgelb. Das Bukett erinnert an Aprikosen, Pfirsichen und Rosen.

  • Rivaner

    Andere Bezeichnung für Müller-Thurgau-Weine, die auf die angebliche Kreuzung des Müller-Thurgau aus Riesling und Silvaner anspielt. Neuere Genanalysen haben jedoch ergeben, dass der Müller-Thurgau gar nicht mit dem Silvaner gekreuzt worden ist.
    Siehe auch Müller-Thurgau.

  • Rosé

    Rosé entsteht ausschließlich aus Rotweintrauben, wird aber im Unterschied zu normalem Rotwein wie beim Weißweinausbau sehr schnell von den Schalen, die die Farbe geben, getrennt. Die helle Farbe kann allerdings auch andere Ursachen haben, wie extrem hohe Erträge oder Fehler bei der Weinbereitung. Diese Rotweine dürfen, wenn sie eine entsprechende blass- bis hellrote Farbe haben auch als Rosé bezeichnet und verkauft werden. In den letzten Jahren wird der Markt von Roséweinen überschwemmt, die bei der Bereitung von Rotwein durch "Saftabzug", also das frühzeitige Ablaufen lassen von Most das Verhältnis zwischen Schalen und Saft erhöhen, der Wein wird also konzentriert. Der abgelaufende Saft wird dann zu einem relativ minderwertigem Rosé weiterverarbeitet.

  • Rothenberg

    Die mittelalterliche Bezeichnung des Rothenberges, die urkundlich im Jahre 1211 das erste Mal erwähnt wurde, lautete „rodenberch“. 1280 wurde er noch einmal erwähnt, diesmal dann schon als „rodenberg“. Wer einmal den steilen Rothenberg von 57 % Neigung nach einem Regenguss auf frisch gepflügten Boden im Sonnenschein gesehen hat, der weiß, dass der Name von dem rot-violetten Phyllitschiefer stammt, der dann durch die eingelagerten Ferritoxide am stärksten leuchtet. Die nach Südwesten ausgerichtete Lage umschließt etwa 20 Hektar, davon ca. 4 Hektar Steillage. Von der höchsten Position des Rothenberges sieht man westlich die Südhänge des Rauenthaler Berges. Unterhalb liegt Eltville mit seiner kurfürstlichen Burg am Rhein.

  • Rotling

    Der Verschnitt von Rotweintrauben und Weißweintrauben ist eine regionale Spezialität.

  • Rotwein

    Der Wein aus roten Trauben erhlät seine Farbe, weil er längere Zeit auf der Maische , dem Brei aus den Bestandteilen der Traube (Schale, Kerne und Steiel) liegen bleibt, aus denen sich dann die Gerb- und Farbstoffe lösen.

  • Ruländer

    Siehe Grauburgunder.

  • Rüttelpult

    Das Holzgestell dient der traditionellen Schaumweinherstellung, bei dem durch manuelles Drehen, dem Rütteln, der Flaschen die Trübstoffe der für die 2. Gärung beigesetzten Hefe, zum Flaschenhals gelangen. Beim Degorgieren werden diese Hefepfrofen dann entfernt. Man nennt diese Flaschengärung auch Champagner-Methode.